Herne. In Herne wollte ein Maskierter mit Messer einen Kiosk überfallen. Daraus wurde nichts: Wie ein Mitarbeiter den Täter in die Flucht schlug.

Diesen Überfall hatte sich der Täter anders vorgestellt: Am späten Abend wollte ein Maskierter am Europaplatz in Herne einen Kiosk überfallen. Daraus wurde nichts: Der Mitarbeiter schlug ihn mit einem Feuerlöscher in die Flucht. Dabei stolperte der Unbekannte auch noch und stieß sich. Nun sucht die Polizei nach dem Mann.

Wie die Polizei berichtet, betrat ein 20 bis 40 Jahre alter und maskierter Mann am Donnerstag, 1. August, gegen 22.30 Uhr einen Kiosk an der Holsterhauser Straße und ging zur Kasse. Die Bilder der Sicherheitskameras, die von der Redaktion gesichtet wurden, zeichneten das Geschehen auf. Der Unbekannte zückte ein Messer und forderte den Kiosk-Inhaber (39, aus Gelsenkirchen) mit den Worten „Alles rein!“ dazu auf, das Geld aus der Kasse herauszurücken. Während der Täter eine Edeka-Plastiktüte für die erhoffte Beute herausholte, setzt er den Kiosk-Inhaber weiter unter Druck: „schnell, schnell, schnell“.

Überfall im Kiosk: „Das war wie im Film“

Das Opfer rückte die Einnahmen aber nicht heraus. Der 39-Jährige griff sich stattdessen einen Feuerlöscher und ging auf den Maskierten zu. Da bekam der Täter offensichtlich gehörig Muffensausen: Der schwarz gekleidete Mann trat den Rückzug an. Zu allem Unglück stolperte auf dem Weg nach draußen auch noch über einen Teppich und stieß sich an der Tür. Der Besitzer versuchte noch, den Täter zu verfolgen, doch dieser flüchtete Richtung Adalbertstraße.

„Das war wie im Film“, erinnert sich die Frau des Kiosk-Inhabers, die den versuchten Überfall zunächst am Telefon, dann über die installierten Sicherheitskameras mitverfolgte und die Polizei rief. „Plötzlich habe ich gehört, wie mein Mann lauter wurde“, erzählt sie am nächsten Tag, noch immer geschockt von dem Vorfall am Abend. Den Laden wollte sie zunächst am Morgen nicht aufschließen, entschied sich schließlich doch dafür. „Ich wollte mich nicht kleinkriegen lassen.“

Ein unwohles Gefühl bleibt. „Das wird noch einige Zeit nachwirken“, sagt die Kiosk-Inhaberin. Weitere Sicherheitsvorkehrungen seien daher geplant, wie der abendliche Verkauf über ein Ausgabefenster. Sie sei froh, im Vorfeld bereits mehrere Kameras installiert gehabt zu haben. „Ich werde mir in den nächsten Tagen wahrscheinlich jeden Abend die Aufzeichnungen anschauen“, kündigt sie an. Denn sie ist sich sicher, den Täter bereits im Laden abkassiert zu haben.

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Laut Polizei sprach der Täter akzentfreies Deutsch. Er trug eine schwarze Mund-Nasenschutzmaske, eine schwarze Mütze, einen schwarzen Pullover sowie einen schwarzen Rucksack mit weißem Muster, eine eckige Brille sowie blaue OP-Handschuhe.

Eine umgehend eingeleitete Nahbereichsfahndung verlief negativ. Die Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise unter der 0234 909-8505 oder -4441 (Kriminalwache) entgegen.