Herne. Die Cranger Kirmes startet mit viel Regen. Der erste Abend ist ein Warmlaufen für zehn Tage „volle Pulle Crange“ und eine Rekordjagd.
Endlich ist der Kirmessound wieder zurück am Rhein-Herne-Kanal. Der Breakdance dreht sich. „Noch ne Ruuuuuunde“ zum Auftakt der Cranger Kirmes und noch viele Runden in den nächsten Tagen wird es wohl geben. Auch der Vodoo Jumper hüpft auf und ab. Die ersten Menschen probieren ihr Glück an den Losbuden und Greifautomaten.
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Platzmeister Tibo Zywietz kann sich am Abend endlich mal kurz zurücklehnen. Alles läuft. Keine Zwischenfälle. Kein zu großer Ansturm. Die 540. Cranger Kirmes ist ein paar Stunden alt. So richtig viel war vorher um 13 Uhr - pünktlich zum Start der Cranger Kirmes 2024 - auf dem Platz noch nicht los - das Wetter zeigt sich am ersten Tag nicht von seiner besten Seite. Die Menschen laufen in Regenjacken und mit Schirmen an den Buden und Ständen entlang.
Bei Steinmeisters Bierpavillon ist am Abend die Stimmung zur ersten 90er-Jahre-Party hervorragend. Die Jungs von der Bochumer Feuerwehr haben einen Abend dienstfrei: „Jedes Jahr steht Crange an. Also gehen wir auch da hin“, sagt Marcel Becker, selbst bekannt als eines der Gesichter der WDR-Doku „Feuer und Flamme.“ Er sagt „volle Pulle Crange“. Oberbürgermeister Frank Dudda sprach vorher von einer „Voll-Power-Kirmes“.
Gute Stimmung und hervorragende Aussichten
Oskar Steinmeister zeigt sich noch bestens gelaunt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Diesen Satz hört man hier heute häufiger. Und Steinmeister blickt äußerst zuversichtlich auf die kommenden Tage mit vielen Partys wie der legendären Single-Night am kommenden Montag.
Auch Marcel aus Wanne-Eickel lässt sich von dem schlechten Wetter nicht die Stimmung verderben. Gemeinsam mit Sohn und Frau besucht er am Donnerstag den Kirmesplatz. Sie wollen so oft wie möglich die Kirmes besuchen. „Fünf mal auf jeden Fall“, sagt Marcel. Und worauf freuen sie sich am meisten? „Auf die Krake“, ist für seinen Sohn ganz klar. „Und natürlich auf Steinmeister“, ergänzt Marcel und lacht.
Johanna ist extra aus Kassel angereist - gemeinsam mit Schwager, Kindern und Enkelkindern. „Mein Mann ist hier geboren“, erzählt sie. „Einmal im Jahr machen wir es eigentlich immer möglich, dass wir die Kirmes besuchen.“ Sie genieße es sehr, durch die Gassen zu schlendern, die Gewürze und das Popcorn zu riechen.
Apropos: Das Essen steht bei vielen Besucherinnen und Besuchern hoch im Kurs. So auch bei Jakob. Auf die Frage, worauf er sich in diesem Jahr am meisten freut, kommt ganz schnell die Antwort: „Aufs Essen!“ Mutter Kathrin hingegen freut sich besonders darauf, mit ihrem Sohn neue Fahrgeschäfte auszuprobieren und zu sehen, „worauf er sich in diesem Jahr traut“.
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Rudolph Barth verfolgt den Start vom noch ruhigen Platz im Jupiter-Riesenrad. „Wir nehmen die gleichen Fahrpreise wie vor zwei Jahren“, sagt Barth. Die Fahrt kostet 6 Euro für Erwachsene. Kinder bis 1,40 Meter zahlen 4 Euro. „Ich glaube, dass der Besucherrekord geknackt wird“, sagt der Riesenrad-Chef. Das Wetter in den nächsten Tag soll bei moderater Wärme trocken bleiben. Das sind beste Bedingungen, die eine hohe Auslastung versprechen. Theoretisch passen 288 Personen (jeweils acht) in eine Gondel. „Wir können bis Windstärke acht ohne Probleme fahren“, sagt Barth. „Aber dann wird‘s halt nicht mehr gemütlich.“
+++ Weitere spannende Themen von der Cranger Kirmes: Sabotage-Vorwürfe durch Höllenblitz-Betreiber vor dem Start +++ Crange-Neuheit enthüllt: Premiere für spektakulären Turm ausgerechnet in Düsseldorf +++ Platzmeister vor dem Start: „Wir knacken die vier Millionen Besucher“ +++
Höllenblitz ist aktuell in Betrieb
Klaus Krenz von der Eis-Konditorei Schmalhaus verfolgt die ersten Minuten bei einer Plauderei mit Kollegen. Der frischgebackene Preisträger „Bester auf Crange“ darf viele Glückwünsche entgegennehmen. „Er ist der Beste“, sagt der alte Schulfreund. „Wir geben uns genauso viel Mühe wie 2023“, verspricht Klaus Krenz.
Auch die Achterbahn Höllenblitz ist kurz nach 13 Uhr offensichtlich in Betrieb. Voraussetzung war eine erfolgreiche Bauabnahme, die es nun offensichtlich gegeben hat. Betreiber Willi Ottens hatte jüngst gegenüber unserer Redaktion von einem „Krieg“ in der Schaustellerbranche gesprochen, seine Kolleginnen und Kollegen attackiert und diesen Sabotage vorgeworfen. Später relativierte er gegenüber der Redaktion die Vorwürfe. Stadt und TÜV kündigten an, den Vorwürfen von schadhaften Teilen am Höllenblitz nachgehen zu wollen. Ein Ergebnis wurde auch auf Nachfrage nicht kommuniziert.
- Vor der Kirmes hat am Donnerstagmittag wieder ein Showprogramm mit Pferden und Kutschen auf Gut Steinhausen stattgefunden. In der Tradition des historischen Pferdemarkts lockte der Reiterhof am Resser Wäldchen wieder mit einem Tag ganz im Zeichen der Pferde.
- Oberbürgermeister Frank Dudda eröffnete den Markt, der in jedem Jahr in Vorfeld der Cranger Kirmes stattfindet.