Heiligenhaus. Immer mehr Plätze werden an Grundschulen gebraucht. Ist die eine Schule zu klein, muss die andere dringend saniert werden. Probleme und Pläne.
Heiligenhaus wächst, und somit auch der Platzbedarf an Kitas sowie Schulen. Die in die Jahre gekommenen Gebäude sind, wie viele weitere öffentliche Objekte, zudem sanierungsbedürftig. Die Suitbertusschule sowie die Regenbogenschule haben durch Umzüge und Anbauten schon den Schritt in die Zukunft hinter sich, die Grundschule Schulstraße erhielt Anbauten und Modernisierungen. Gänzlich neu gebaut werden sollen nun die Grundschulen in Hetterscheidt und Isenbügel.
Über zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass die ersten Begehungen mit Verwaltung und Politik in Isenbügel begonnen haben. Die Schulkinder hatten hier ihre Beschwerden an die Politik gerichtet, es gab einen massiven Sanierungsstau. 2012 hieß es „Grundschule wegen Schimmels teilweise gesperrt“, später galt dies auch für die Sporthalle wegen Einsturzgefahr, 2017 sogar „Teilneubau der Clarenbach-Grundschule rückt näher“. Dann schließlich wurde 2020 in der Politik nicht nur über die Zügigkeit, sondern eine generelle Zukunft des Verbleibs der Grundschule diskutiert. Am Ende gab es das klare Bekenntnis zum Schulstandort im westlichsten Stadtteil sowie zur Zweizügigkeit - und die Prüfung eines Neubaus am jetzigen Standort.
Das sind die Probleme der Heiligenhauser Grundschulen
Während eines möglichen Neubaus soll übrigens der Schulbetrieb an der Pestalozzistraße weitergehen; anders sieht das aus für die benachbarte Kita. Die Kita wird ab Herbst zunächst in die ehemalige Schule nach Tüschen ziehen. Abgerissen werden soll das jetzige Kitagebäude dann im kommenden Jahr. Durch die Fläche ergeben sich viele Möglichkeiten für die Neubauplanung von Kita und Schule.
Und auch die Problematik in Hetterscheidt ist kein brandneues Thema: Container wurden da angeschafft, um den gestiegenen Ogata-Bedarf abdecken zu können. Rechtlich gesichert werden muss ein Platz stufenweise ab 2026, die Zeit tickt. Die Schule ist zudem sehr beliebt, eine Dreizügigkeit hier künftig wohl problemlos möglich. Vor allem dann, sollte das Vorhaben der Stadt, das Dörrenhaus-Areal an der Velberter Straße zu erwerben, umgesetzt werden. Damit entstünden womöglich auch weitere Wohneinheiten im Osten der Stadt, die für Familien von Interesse sein könnten. Deswegen schlägt die Verwaltung der Politik nun vor, auch in Hetterscheidt einen Neubau vorzunehmen – und das an einem neuen Standort. Beide Neubauten sollen übrigens eine Sporthalle erhalten, so wie beide es auch zum jetzigen Zeitpunkt haben.
Neuer Standort für die Grundschule Hetterscheidt gesucht
Die möglichen Varianten, von einer reinen Sanierung beider Standorte oder auch der Aufgabe des Standorts Isenbügel und einem sehr großen Neubau in Hetterscheidt bis hin zum Neubau beider Schulen, werden nun von der Politik diskutiert werden. So heißt es in der Beschlussvorlage für die Ratssitzung: „Der Rat der Stadt Heiligenhaus beschließt die Fortführung der beiden Schulstandorte Isenbügel und Hetterscheidt und beschließt, unter Berücksichtigung weiter steigender Schülerzahlen, im Rahmen der Schulbauentwicklung in Hetterscheidt eine Zügigkeitserweiterung auf drei einzuplanen.“
Weiter heißt es: „Aus baulicher und funktionaler Sicht wird die Verwaltung beauftragt, für die beiden Standorte Isenbügel und Hetterscheidt die Planung der Neubauvarianten (Variante 3) weiterzuverfolgen und beauftragt dabei die Verwaltung, für den Standort in Hetterscheidt die Voraussetzungen für einen adäquaten Alternativstandort zu schaffen.“ Kosten würde diese Variante 35 Millionen Euro.
Im Wirtschaftlichkeitsbericht heißt es dazu: „In der Gesamtschau des Wirtschaftlichkeitsvergleichs würde sich eine Zentralisierung der beiden Bestandsstandorte an einem neu zu erwerbenden Planungsgrundstück als die wirtschaftlich vorteilhafteste Lösung abzeichnen. Dies hat jedoch zur Konsequenz, dass das Netz der Schulstandorte innerhalb von Heiligenhaus spürbar ausgedünnt würde. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Variante 3 als die wirtschaftlich vorteilhafteste dar, sobald beide Standorte erhalten werden sollen.“
Die Vorberatungen finden sowohl im Immobilienausschuss (Dienstag, 11. Juni, 18 Uhr), im Ausschuss für Bildung und Sport (Donnerstag, 13. Juni) als auch im Haupt- und Finanzausschuss (Mittwoch, 26. Juni, 18 Uhr) statt; beschlossen werden soll das Vorhaben der Rat am Mittwoch, 3. Juli (17 Uhr, alle Sitzungen im großen Sitzungssaal im Rathaus sind öffentlich).