Heiligenhaus. . Isenbügel soll schöner werden. Beim Ortstermin in der Clarenbach-Grundschule standen Vertreter von Politik und Verwaltung den Kindern Rede und Antwort.

Die Aktion liegt schon etwas zurück: Auf Anregung des Bürgervereins Isenbügel hatten sich Schüler der im Ortsteil ansässigen Grundschule Gedanken gemacht, was schön ist an Isenbügel, oder was man verbessern könnte. Und da Verbesserungen sich nicht ohne fremde Hilfe verwirklichen lassen, wurde das Ganze jetzt verantwortlichen Kommunalpolitikern und Mitarbeitern der Stadt vorgestellt.

Berührungsängste haben die sechs Dritt- und Viertklässler nicht: Benedict, Leo, Jana, Tim, Jonas und Anna zeigen beim Ortstermin in der Clarenbach-Schule anhand von Filmen und Fotos, was sie und ihre Kameraden überhaupt nicht toll finden. Zum Beispiel fehlen Fahrradständer auf dem Schulhof, es gibt zu wenig Busverbindungen nach Heiligenhaus, der Internetanschluss der Schule lahmt und – das ganz besonders – der Bolzplatz ist eine einzige Schlammgrube. Abgesehen davon „liegen da Dosen und Glasscherben rum, die Jugendliche hinterlassen“, erzählt Tim. Abfallkörbe? Fehlanzeige! Eine Station mit „Doggy Bags“ gibt es, genutzt werde sie kaum, haben die Schüler festgestellt. Und: Auch Menschen verrichten ihre Notdurft gern im Bolzplatz-Gebüsch.

Kleinigkeiten schnell beheben

Thomas Langmesser, Jugendamtsleiter, schüttelt sich. Eine Toilettenanlage, sagt er, werde man aus Kostengründen dort nicht realisieren können. Aber Abfallkörbe, „da kann ich zusagen, dass da relativ schnell was passiert“. Ob denn nicht ein Kunstrasenplatz die Lösung für die vielen Löcher im Boden wäre, hakt Viertklässler Leo nach.

„Man sieht es mir nicht an, aber ich werde gerade ganz blass innerlich“, sagt Kämmerer Michael Beck lächelnd. „Unendlich teuer“ sei nicht nur die Anschaffung, sondern auch die Pflege eines solchen Plastikrasens. Nein, das sei ein Wunsch, den die Stadt den Isenbügeler Kindern nicht erfüllen könne: „Das Geld ist knapp.“ Ein Netz fürs Fußballtor aber, „solche Kleinigkeiten lassen sich schnell beheben, wenn man sie weiß“. Dass die Schüler, unterstützt vom Bürgerverein, aufmerksame Beobachter und Missstände benennen, freut den Kämmerer. Das Thema Bolzplatz-Sanierung wollen die Politiker (einige haben früher selbst dort gekickt) mit in den Fachausschuss nehmen, versprechen sie unisono.

Lehrerinnen und Elternvertreter nehmen die Gelegenheit wahr, auf ein weiteres Problem aufmerksam zu machen: die Raserei. „Gute Worte helfen bei den Autofahrern nicht“, stellt eine Mutter fest. Ob nicht die stationäre Tempoanzeige mal in Isenbügel aufgestellt werden könne? Schulamtsleiter Friese könnte sich eine gemeinsame Radaraktion von Schule und Polizei vorstellen: „Das ist nachhaltiger.“