Hattingen/Sprockhövel/Witten. Wer wird für Hattingen und Sprockhövel künftig im Bundestag sitzen? Die Parteien treten mit folgenden Personen am 23. Februar zur Wahl an.
Die Bundestagswahl 2025 steht vor der Tür. Die Parteien im nördlichen Ennepe-Ruhr-Kreis (Wahlkreis 138) haben allesamt ihre Kandidaten oder Kandidatinnen auserkoren, für die sie einen Platz im Bundestag ergattern möchten. Das sind sie:
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CDU: Katja Strauss-Köster
Die CDU Ennepe-Ruhr setzt auf Dr. Katja Strauss-Köster: Die Bürgermeisterin von Herdecke will im Bundestagswahlkampf auf wirtschaftliche Probleme eingehen: „Die Stimmung in der Bevölkerung und in der Wirtschaft ist in den letzten Jahren gekippt und die Kommunen werden mit vielen Problemen im Regen stehen gelassen. Deswegen möchte ich mich mit meiner Erfahrung für unsere Kommunen und Bürger einbringen.“
Katja Strauss-Köster ist gebürtige Herdeckerin, 54 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Nach ihrem Studium der Raum- und Stadtplanung an der TU Dortmund promovierte sie dort und wechselte 2001 zur Stadt Herdecke. 2009 wurde sie erstmals zur Bürgermeisterin der Stadt Herdecke gewählt und konnte sich seitdem im Amt behaupten.
SPD: Axel Echeverria
Schon im Frühjahr hat die SPD Ennepe Ruhr sich entschieden, erneut den Bundestagsabgeordneten und Wittener Parteivorsitzenden Axel Echeverria ins Rennen zu schicken - da war vom Ampel-Aus mit vorgezogenen Neuwahlen noch keine Rede. Axel Echeverrias Überzeugung: „Ob dieser Staat funktioniert, erleben die Menschen vor ihrer Haustür. Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir endlich eine Lösung für die desaströse Finanzlage von Kommunen hinbekommen. Die Altschuldenlösung darf dabei nur ein erster Schritt sein.“
Der 44-Jährige lebt mit seiner Partnerin und dem gemeinsamen Sohn in der Wittener Innenstadt. Seit 2021 vertritt er unseren Wahlkreis als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag.
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Grüne: Janosch Dahmen
Die Grünen im Ennepe-Ruhr-Kreis wollen Janosch Dahmen weiterhin im Bundestag sehen. Dort gilt der Arzt als ausgewiesener Gesundheitsexperte. Sein wohl bekanntester Patient war kurzzeitig der wegen eines Giftanschlags aus Russland nach Deutschland eingeflogene Oppositionelle Alexej Nawalny. Der einstige Wittener Ratsherr ist verheiratet und hat drei Kinder. Seit 2010 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der Universität Witten/Herdecke.
„In den letzten Jahren konnte ich viele gute Veränderungen mit anstoßen, die nun zu Ende geführt und mit einem guten Monitoring versehen werden müssen“, sagt Janosch Dahmen. „Mein Ziel als Gesundheitspolitiker ist es, ein am Patientenwohl ausgerichtetes Gesundheitssystem zu schaffen, das gleichzeitig die Menschen, die darin arbeiten, stärker unterstützt und verhindert, dass sie ausbrennen. Ich möchte außerdem weiter für eine gerechte und auskömmliche Finanzierung unserer Kommunen kämpfen.“
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FDP: Anna Neumann
Erneut soll die Hattingerin Anna Neumann für die FDP Ennepe-Ruhr in den Wahlkampf ziehen. In den Fokus ihres Wahlkampfes stellt die 29-Jährige eine Reformagenda für die soziale Marktwirtschaft. „Meine Vision ist, dass der Einzelne durch eine funktionierende Wirtschaft ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen kann. Dementsprechend müssen wir jetzt das tun, was Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand schafft.“ Dazu brauche es „eine spürbare Verbesserung der steuerlichen und regulatorischen Bedingungen, den konsequenten Abbau von Bürokratie und einen Staat, der sich wieder auf seine Kernaufgaben fokussiert“.
Anna Neumann gründet zurzeit „mit einem guten Freund mein erstes Unternehmen.“ Die Welperanerin ist stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Liberalen (JuLis), als Chefin der Hattinger FDP sitzt sie auch im Hattinger Stadtrat.
AfD: Heike Bandmann
Für die AfD tritt Heike Bandmann als Direktkandidatin an. Hauptthema ihrer Kandidatur ist „eine Migrationspolitik, die nationale Interessen in den Vordergrund stellt“. Eine großflächige Abschiebeinitiative müsse in Bewegung gebracht werden. Bandmann kritisiert die Demonstrationen von syrischen Flüchtlingen nach dem Sturz des Assad-Regimes: „Ungeachtet der vorweihnachtlichen Tradition werden öffentliche Plätze/ Gebäude für Feierlichkeiten vereinnahmt. Es dürfte gerade jetzt so sein, dass der eigentliche Fluchtgrund dieser Personen weggefallen ist, sodass eine großflächige Abschiebung nur konsequent wäre.“
Auch für die lokale Wirtschaft will sich die 65-jährige Ennepetalerin einsetzen. Ihre Ideen: Reduzierung bürokratischer Hürden, Abschaffung der CO2-Steuer, Ausbau der digitalen Infrastruktur im Wahlkreis.
Die Linke: Ulla Weiß
Die Linke nominiert die Wittener Stadträtin Ulla Weiß im Wahlkreis 138. Als Themenschwerpunkte benennt sie soziale Gerechtigkeit, Kampf gegen Rechts und bessere Kommunalfinanzen sowie „konsequenten Klimaschutz“. So macht sich Weiß für ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen stark. Zudem will sich die gelernte Krankenschwester und Sozialwissenschaftlerin für „mehr Schutz für Geflüchtete“ im Sinn der Genfer Flüchtlingskonvention einsetzen. Im Wittener Stadtrat arbeitet die Endsechzigerin seit zehn Jahren als Fraktionsvorsitzende der Linken. Weiß ist zudem Mitglied des Kreistages Ennepe-Ruhr.
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MLPD: Achim Czylwick
Die MLPD Ennepe-Ruhr hat Achim Czylwick aus Witten als Direktkandidat im Wahlkreis 138 aufgestellt. In nicht mal vier Wochen haben Wahlhelfer der Internationalistischen Liste/MLPD die mindestens 200 Unterstützungsunterschriften von Wahlberechtigten für Achim Czylwick eingeholt. Die Partei sieht eine Wahlbehinderung durch das Wahlrecht. „Es zielt darauf ab, neue und vor allem kleinere Parteien an der Wahlteilnahme auszubremsen, damit die herrschenden Parteien weiter unter sich bleiben“, so der Tenor. Die MLPD will sich u.a. gegen „die massiven sozialen Angriffe auf Arbeitsplätze“ positionieren und die „auch von der deutschen Regierung forcierte Weltkriegsvorbereitung“.