Hattingen. Ortho-Mobile Hattingen will Menschen in Bewegung bringen. Das Wie hat sich in 30 Jahren verändert. Warum eine Schubkarre im Trainingsraum steht.

Von wegen mehrfach die Woche ackern: 25 Minuten zwei Mal pro Woche Sport reichen, sagt Katrin Krinke von Ortho-Mobile, um fit zu bleiben. Manchmal trainieren auf der Trainingsfläche in Hattingen Menschen auch mit der Schubkarre.

Auf 3000 Quadatmetern hat sich Ortho-Mobile inzwischen ausgebreitet. Vor 30 Jahren startete das Unternehmen auf 300 Quadratmetern. Statt der anfänglich acht MItarbeitenden aus drei Berufsgruppen gibt es nun 80 aus zwölf Berufsgruppen, darunter beispielsweise auch Ernährungsberater und Psychologen. Von Anfang an mit dabei: Chefin Katrin Krinke, damals noch Sportlehrerin.

Fitness mit Schubkarre in Hattingen

Sie weiß: Ambulante Rehabilitation ist heute hochindividualisiert. Ein Schema F gibt es nicht. „Und der ganze Mensch wird betrachtet.“ War ein Patient früher „die Hüfte“ und bekam Übungen genau dafür, geht es heute auch um Themen wie Schlaf- und Ernährungstipps. „Nicht nur die Übungen sind wichtig, sondern für die Heilung spielt guter Schlaf nachts eine wichtige Rolle.“ Ein Tipp sei verraten: „Alkohol sollte man ab 16 Uhr besser vermeiden.“

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Menschen in Bewegung zu bringen - für die Gesundheit: Das war und ist das Ziel von Ortho-Mobile. „Damals haben wir uns ausgetobt und viel entwickelt. Es gab die ambulante Reha noch nicht.“ Doch auch heute noch spürt das Team neuen Möglichkeiten nach. Nicht nur bei den Geräten, die den Nutzer anhand eines RFID-Armbands erkennen und sich automatisch auf ihn einstellen, sondern auch was beispielsweise Trainings-Apps betrifft.

Sportvideokurse made in Hattingen

Doch es gibt auch eine Schubkarre auf der Trainingsfläche an der August-Bebel-Straße 8-10. Und eine Karre mit Wackersteinen gleich in der Nähe eines überdimensionierten Läufers mit Meterangaben. Denn: „Menschen sollen fit werden oder bleiben für ihren Beruf. Hier können wir trainieren, wie die Schubkarre richtig geschoben wird“, erklärt Krinke. Und das richtige Sitzen will übrigens auch gelernt sein.

 Ortho-Mobile in Hattingen;
Katrin Krinke, Leiterin Ortho-Mobile Hattingen, mit Peter Jung, 74 Jahre, der seit 1996 trainiert. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Zudem bietet das Unternehmen „OMove – Ortho-Mobile Videokurse“. Auf der Internetseite von Ortho-Mobile können diese Videos abgerufen werden - vom Gleichgewichts- und Koordinations- über Bauch-, Knie, Hüft- bis zum Ausdauertraining.

Präventionsprogramm: Teilnahme leicht

Was Krinke wundert: Nur wenige Menschen in Hattingen kennen das Präventionsprogramm RV Fit der Deutschen Rentenversicherung, das Ortho-Mobile anbietet. Dabei geht das ganz leicht. Fünf Minuten, so wirbt der Träger, dauere das Ausfüllen des Online-Antrags. Bewegung, Ernährung, positives Denken, Entspannung, gesunder Lebensstill, Tricks, wie der Alltag verändert werden kann, alles das, schildert Krinke, ist dann Thema.

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„Es gibt eine Startphase von drei Tagen, danach drei Monate lang ein bis zwei Mal die Woche eine begleitete Trainingsphase vor oder nach der Arbeit, dann geht es alleine weiter mit dem Training für weitere drei Monate. Zum Abschluss gibt es einen Refresher-Tag.“ Ziel sei es, eine Routine für sich zu finden, so auch mit Stress und Belastungen besser umgehen zu können - und gesund zu bleiben.

Digitaler Trainingsplan

Dabei ist die Papier-Patientenakte bei Ortho-Mobile längst Geschichte. Und den Trainingsplan gibt‘s digital. Die Patienten checken sich ein und schon kommt der Plan beispielsweise aufs Handy. „Dort können auch Übungen für daheim aufgerufen werden.“

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Doch aller Fortschritt hin oder her. Eines ist gleich geblieben: „Man muss es immer noch selbst machen“, sagt Katrin Krinke. Und das muss zeitlich gar nicht aufwändig sein: „Bei einem individuellen Trainingsprogramm reichen zwei Mal 25 Minuten pro Woche, damit man einen Fortschritt merkt“, erklärt Katrin Krinke. „Zwei kleine Zündungen sind sinnvoll.“ Dafür gilt es zunächst, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden.

 Ortho-Mobile in Hattingen;
Anja Zöller sitzt am Empfang von Ortho-Mobile Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer