Hattingen. Die Rentenversicherung hat ein Präventionsprogramm für Berufstätige mit Rückenschmerzen und Stress aufgelegt. Hattingens Ortho-Mobile bietet’s an.

Zwölf Tage im Jahr ist ein Arbeitnehmer im Durchschnitt laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin krank gemeldet, jeder Krankentag kostet den Arbeitgeber 200 bis 400 Euro. Präventionsmaßnahmen für Berufstätige mit ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die eine spätere teure Arbeitsunfähigkeit vermeiden, rücken von daher zunehmend stärker in den Blickpunkt. Angeboten werden diese auch im Ortho-Mobile in Hattingen.

Bereits seit 2017 bietet die ambulante Rehaklinik an der August-Bebel-Straße dabei Präventionsprogramme für Arbeitnehmer an, darunter auch die Maßnahme „RV fit“ der Deutschen Rentenversicherung, die dort Antje Potthoff, Physiotherapeutin und Diplomsportlehrerin, federführend betreut. „Das Angebot ist für viele sehr sinnvoll“, sagt sie, „bislang aber viel zu wenigen Menschen bekannt.“

Antje Potthoff arbeitet als Physiotherapeutin und Diplomsportlehrerin in der ambulanten Rehaklinik Ortho-Mobile in Hattingen. Diese bietet auch Präventionsprogramme für Berufstätige mit leichten Zipperlein an.
Antje Potthoff arbeitet als Physiotherapeutin und Diplomsportlehrerin in der ambulanten Rehaklinik Ortho-Mobile in Hattingen. Diese bietet auch Präventionsprogramme für Berufstätige mit leichten Zipperlein an. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Ziel ist die Vermittlung persönlicher Gesundheitskompetenzen

„Leichte Zipperlein“ wie Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Schlafstörungen, aber auch leichtes Übergewicht oder Stress sind zum Beispiel Probleme, für die das Präventionsprogramm Betroffenen Lösungsstrategien aufzeigt. So lernen diese mit Hilfe von „RV fit“, wie sie ihre körperliche Aktivität trotz herausfordernden Alltags steigern können, einen gesundheitsfördernden Lebensstil, Strategien zum Umgang mit Anspannung, Stress-, Konflikt- und Schmerzbewältigung. „Ziel ist die Vermittlung persönlicher langfristiger Gesundheitskompetenzen“, sagt Antje Potthoff.

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„RV Fit“ ist dabei in vier Phasen unterteilt. Phase eins (drei Tage) beinhaltet eine Bestandsaufnahme des individuellen Gesundheitszustandes eines Teilnehmenden sowie sporttherapeutische, lebenstil- und berufsbezogene Assessments. Phase zwei (zwölf Wochen) ist die Trainingsphase mit zwei angeleiteten Einheiten im Ortho-Mobile je Woche – außerhalb der Arbeit. In Phase drei (ebenfalls zwölf Wochen) trainieren die Teilnehmenden dann eigenverantwortlich, ehe in Phase vier bei einem eintägigen Auffrischungstag das Erlernte bewertet und der weitere Weg mit einem Experten besprochen wird.

Ein Programm für grundsätzlich alle Altersgruppen

Das Gros der Nutzerinnen und Nutzer von „RV fit“ sei 40 Jahre und älter, sagt Antje Potthoff, aber sie habe auch schon eine junge Frau Anfang 20 in dem Präventionsprogramm angeleitet, die über berufsbedingte Rückenschmerzen klagte. „Wir holen mit diesem Programm der Deutschen Rentenversicherung grundsätzlich alle Altersgruppen ab.“

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Eine ärztliche Bescheinigung ist für die Antragstellung unter www.rv-fit.de übrigens nicht erforderlich, Versicherte müssen für diese lediglich ihre Rentenversicherungsnummer parat haben, zuvor mindestens sechs Monate lang in die Rentenkasse eingezahlt haben, noch im Berufsleben stehen – und sie dürfen noch keine Rente beziehen. Bei Genehmigung des Antrags ist die Teilnahme an „RV Fit“ für die Berufstätigen kostenfrei, Arbeitnehmer „kostet“ sie insgesamt drei Freistellungstage.

Für weitere Rückfragen steht Antje Potthoff unter 02324-6833314 zur Verfügung.