Hattingen. Kopfschmerzen, Übelkeit, Kreislaufkollaps: An einer Hattinger Schule führt das Lernumfeld zu Gesundheitsproblemen. Einer Klasse reicht‘s jetzt.
Kopfschmerzen, Übelkeit, Kreislaufkollaps: In einzelnen Klassenräumen am Gymnasium Holthausen führen die Lernbedingungen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Doch bis heute ist nichts passiert. Und nun?
Insbesondere an (sehr) warmen Tagen, sagt Bernd Orlowski, Vater eines Kindes aus der 6a, steige das Thermometer in einigen Räumen „schnell auf Werte um die 30 Grad Celsius und höher“. Grund dafür sei der fehlende Sonnenschutz an den Fenstern. Auch bei Hitze könne so keine Verdunkelung in den Räumen erfolgen – „das ist insbesondere bei den Eckräumen der Schule ein massives Problem. Die fehlende Verdunkelung sorgt zudem für massives Blendlicht bei Sonneneinstrahlung“. Dadurch seien Folien etwa auf Beamern oder Projektoren mitunter nur schwer bis gar nicht lesbar.
Einige Kinder im überhitzten Klassenraum bereits kollabiert
Als das Gymnasium Holthausen vor einigen Jahren neue Fenster erhalten hat, sei der dringend erforderliche Sonnenschutz dabei schlicht vergessen worden, betont Bernd Orlowski. Die Folge: Einige Kinder seien im überhitzten Klassenraum bereits kollabiert.
Lesen Sie auch:
- Weihnachtsmarkt in Hattingen: Alles Wichtige im Überblick
- Mord hoch zwei: Autorinnen-Duo startet True-Crime-Podcast
- Angeklagte (19) zitternd: „Mit allem völlig überfordert“
- „Längst überfällig“: Viadukt-Abriss in Hattingen polarisiert
- Ise aus Hattingen und ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte
- So kommen Sie an Geld für „Hattingen hat grüne Dächer“ heran
>>> Hier gibt es noch mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Eines jener Kinder ist dabei Florentine, eine Schülerin der 6a, deren Klassenraum von Hitze im Sommer besonders stark betroffen ist. Nach einem Hitzekollaps, aufgrund dessen ihr Vater sie vom Unterricht habe abholen müssen, „hatte ich mehrere Wochen danach Angst, zur Schule zu gehen - weil ich nicht wollte, dass mir das noch mal passiert“. Ella (11), Shara (11) und Jonathan (10) erzählen unterdessen, dass viele in der Schülerschaft im Sommer immer wieder über Konzentrationsprobleme und Übelkeit geklagt hätten, Unterricht teils unterbrochen werden musste.
Mittel für den Sonnenschutz bereits im Jahr 2023 bewilligt
Mittel für den Sonnenschutz am Gymnasium Holthausen waren zwar bereits im Jahr 2023 bewilligt worden – die Umbauten aber sind bis heute nicht umgesetzt. Weshalb rund zwei Dutzend Eltern und Kinder nun mit Plakaten Verwaltung und Politik auf den Hitzestress in einzelnen Räumen des Gymnasiums Holthausen aufmerksam machten. Und vehement fordern, dass die beschlossenen Maßnahmen gegen die „gesundheitsgefährdende Hitzesituation“ endlich umgesetzt werden.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns!
Die grundsätzliche Notwendigkeit dafür, so Schuldezernent Matthias Tacke auf die Bürgeranfrage von Nicole Glamsch, Mutter eines EF-Schülers, in der jüngsten gemeinsamen Sitzung von Bau-. und Schulausschuss, sehe auch die Verwaltung. „Wir wissen, dass am Gymnasium Holthausen in Sachen Hitzeschutz etwas passieren muss.“ Die Gelder für die Maßnahme, so Alexandra Wagner vom Fachbereich Gebäudewirtschaft, seien dabei auch da. Doch wegen Problemen mit der Elektrik seien die Sonnenschutzrollos bislang noch nicht angebracht worden.
Schüler des Gymnasiums Holthausen fordern „coole Klassen“
Schuldezernent Tacke indes sagte, man versuche das nun schnell hinzubekommen. Damit die Probleme „in der nächsten Hitzeperiode nicht mehr da sind“. Sondern es, wie es die Schüler auf einem Plakat fordern, am Gymnasium Holthausen endlich „coole Klassen“ gibt.
+++ Sie wollen keine Nachrichten mehr aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++