Hattingen. Mit dem Auto-Aufzug direkt zum klimatisierten Stellplatz: Diese Garage in Hattingen bietet Luxus für Oldtimer, Sportwagen und besondere Autos.

Viel Glas, Stahl, Beton und unzählige Autos übereinander: Die Autotürme der Autostadt Wolfsburg sind Wahrzeichen und weithin sichtbar. Jetzt entsteht auch in Hattingen ein Autoturm - eine Nummer kleiner, aber dessen Innenleben soll etwas ganz Besonderes werden.

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Am Anfang des Projekts steht die Leidenschaft für Autos. Und dass er die mit vielen Menschen aus Hattingen und Umgebung teilt, ist Karsten Westerhoff schnell klar. Mehr noch: „Es ist erstaunlich, wie viele Leute hier echte Auto-Schätzchen haben“, sagt er. Westerhoff startet vor fünf Jahren an der Straße Am Beul die „Remise“ - eine hochgesicherte Miet-Garage für ganz spezielle Fahrzeuge. Hier stehen Oldtimer neben Sportwagen und Autos mit besonderen Geschichten.

Luxus-Garage in Hattingen in Hattingen
Karsten Westerhoff baut einen Autoturm aus Glas, Beton und Stahl ähnlich der VW-Autotürme in Hattingen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Schnell sind alle 60 Stellplätze belegt, die Warteliste wächst und wächst. Deshalb fällt schon vor drei Jahren der Entschluss, zu erweitern. Und das passiert jetzt in direkter Nachbarschaft zur alten Industriehalle, in der die Remise 1 ihre Heimat hat. Dabei wird nun alles eine Nummer größer.

„Alte Jaguar aus den 50ern rosten gern und es darf auch nicht zu trocken sein, das schadet dem Leder.““

Karsten Westerhoff
Inhaber der Remise in Hattingen

Das beginnt schon beim Bau. Etwa drei Millionen Euro investiert der Autofan in sein neues Projekt. Westerhoff nahm sich die Autotürme in Wolfsburg zum Vorbild. Zwei Jahren lang führte er intensive Diskussionen mit der Stadt und der Feuerwehr. Inzwischen steht nicht nur der Plan, sondern sogar schon der Rohbau auf der im Januar gestarteten Baustelle am Beul 15.

Luxus-Garage in Hattingen in Hattingen
Der Rohbau für die Remise 2 steht schon. Seit Januar wird Am Beul gebaut. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

15 Meter hoch und 25 Meter im Durchmesser wird der Turm, der wie seine Vorbilder verglast wird. „Es wird eine Art Regentropfenglas. Durch das kann man zwar etwas sehen, aber nicht jedes Detail oder zum Beispiel Kennzeichen erkennen“, erklärt Westerhoff.

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Denn ein Blick auf die Schätzchen der Autofans dürfte sich lohnen. Wie schon in der Remise 1 will der Inhaber hier besondere Fahrzeuge unterbringen. „Daily Driver wollen wir nicht“, betont er und unterstreicht, der Autoturm solle kein Parkhaus für alltägliche Wege sein. Vielmehr ist hier alles auf Liebhaber-Stücke ausgerichtet: „Vom VW Golf, dem Erdbeerkörbchen, bis zu seltenen Sportwagen“ sagt Westerhoff.

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Mit Blick über Hattingen lässt sich in der Lounge künftig fachsimpeln. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Sicherheit für wertvolle Autos

Sicherheit wird im neuen Autoturm und auch in der benachbarten Auto-Halle groß geschrieben. So wird auch der Neubau eines von nur 61 Gebäuden in ganz Hattingen, das direkt auf die Feuerwehr aufgeschaltet ist. Gibt es einen Alarm, löst der also unmittelbar auch bei den Rettern aus. „Das war eine Vorgabe der Stadt für maximale Sicherheit“, erklärt Bauherr Karsten Westerhoff.

Auch der Diebstahlschutz in der Remise und dem Autoturm ist ausgefeilt. Betreten werden können die Parkgaragen nur mit einer doppelten Authetifizierung durch Chip und Pin-Code. Überwacht wird alles durch Kameras, elektronische Überwachung und auch mechanische Mechanismen. So hindern versenkbare Poller an der alten Industriehalle Unbefugte am Wegfahren.

Er ist stolz darauf, dass schon in der Halle nebenan Autos unterkommen konnten, von denen nicht viele gebaut wurden. „Vom Porsche GT2 Baureihe 996 gibt es nur wenige Hundert weltweit - und einen davon haben wir da“, schwärmt Karsten Westerhoff, der selbst gern durch die Autoreihen schlendert. Allein um Luxus geht es ihm aber nicht. „Es kann auch das Familienauto sein, dass 40 Jahre die Familie bewegt hat und jetzt eingelagert werden soll“, betont er. „Die Autos sind besonders, weil sie selten sind, wertvoll sind oder besonders ans Herz gewachsen sind.“

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Auf vier Etagen sollen im neuen Turm etwa 80 solcher Autos Platz finden - mit beweglichen Parkbühnen werden sie innerhalb der Etagen auf zwei Ebenen gestapelt. Und rauf geht es, wie in Wolfsburg, mit dem Auto-Aufzug. Dabei bleibt der Fahrer im Wagen sitzen, erklärt Karsten Westerhoff. Im Untergeschoss soll es einen Service-Bereich für die Autopflege geben, ganz oben eine Lounge-Etage. Denn die „Remise“ führe Menschen zusammen, „die sich sonst nie treffen würden - da trifft der Hattinger Goldschmied auf Großunternehmer und ‚kleine‘ Leute“, berichtet der Inhaber.

Seit 2019 führt Karsten Westerhoff die Remise in Hattingen für besondere Auto-Schätze.
Seit 2019 führt Karsten Westerhoff die Remise in Hattingen für besondere Auto-Schätze. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Das Gesamtpaket lassen sich die Mieter ab 120 Euro pro Monat (plus Steuer) kosten. Dafür bekommen sie auch einen voll klimatisierten Stellplatz, dessen Luftdeuchtigkeit kostant bei 55 Prozent gehalten wird. „Alte Jaguar aus den 50ern rosten gern und es darf auch nicht zu trocken sein, das schadet dem Leder“, weiß der Autofan. Im Winter werde die Garage zudem beheizt, „damit die Oldtimer nicht weggammeln.“

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Gut ein Viertel der Plätze ist bereits reserviert. Westerhoff ist optimistisch, dass im Dezember die ersten Schätzchen einziehen können. Kontakt gibt es unter www.remise-hattingen.de.

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Per Aufzug geht es nach oben auf die vier Autodecks, die jeweils doppelt belegt werden können. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller