Hattingen. Die Schülerzahlen steigen und an einigen Grundschulen in Hattingen könnte es voll werden. Die Prognosen zeigen für jede Schule, wo es hingeht.

Die Entwicklungen an den Schulen will die Stadt Hattingen besonders im Blick behalten - vor allem in Bezug auf die Schülerzahlen und den möglichen Bedarf an Betreuungsplätzen. Grund dafür ist auch, dass ab 2026 jedes Kind ein Recht auf die Betreuung im offenen Ganztag hat - ohne Ausnahme. Wie steht es aktuell um die Hattinger Grundschulen? Wo geht es für sie hin? Hier gibt es den Überblick aus der Schulentwicklungsplanung.

Grundschule Bredenscheid

Die Klassen in der Grundschule Bredenscheid müssen wachsen. Zwar soll es bei der Einzügigkeit bleiben, doch eine Begrenzung auf 26 Kinder pro Klasse lässt sich voraussichtlich nicht halten. Andernfalls müssten Kinder aus der Nachbarschaft abgelehnt werden. Grund dafür ist unter anderem das geplante Neubaugebiet Am Ruhr/ Habichtstraße. Die Schule braucht deshalb dringend die zusätzliche Fläche aus der bisherigen Mietwohnung. Dort läuft ein Räumungsverfahren. Künftig soll dort ein Klassenraum geschaffen werden, dazu Mensa und Bibliothek.

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Grundschule Bruchfeld

Die Prognose für die Grundschule Bruchfeld musste deutlich nach oben korrigiert werden. Für das gerade gestartete Schuljahr wurden 12 Plätze mehr gebraucht. Die konnten aber auf die drei Eingangsklassen verteilt werden. Künftig könnte aber sogar eine vierte Eingangsklasse nötig werden - voraussichtlich ab 2026/27. Weil die Platz braucht, soll bis Mitte 2026 der alte Verwaltungstrakt zum Schulraum werden. So lange bleibt es bei der Beschränkung auf eine Dreizügigkeit.

Planung für den Ganztag

Die Gestaltung des offenen Ganztags trägt stadtweit noch ein großes Fragezeichen. Dass der Rechtsanspruch 2026 kommt, hat das Land zwar längst beschlossen, zur genauen Ausgestaltung bleibt es aber weiterhin Antworten schuldig. Auch ist unklar, wie viele Eltern das Angebot tatsächlich in Anspruch nehmen würden.

Hattingen plant derzeit mit einer Bedarfsquote von 70 Prozent für die OGS-Betreuung und 20 Prozent für den Verlässlichen Vormittag. „Es müsste nach vollständigem Aufwuchs des Rechtsanspruches jedoch theoretisch eine hundertprozentige Nachfrage nach Schulbetreuung der Eltern erfüllt werden“, heißt es in einem Sachstandsbericht der Verwaltung.

Weil im Einzugsgebiet der Schule mehrere geplante Baugebiete liegen, die sich teilweise aber erst 2029 auswirken dürften, bekommt die Bruchfeldschule absehbar dennoch ein Platzproblem. Der erwartete Zustrom von Schülern „ist mit den aktuellen räumlichen und personellen Beständen in Schule und offenem Ganztag nicht abzubilden“, erklärt die Stadtverwaltung. Der offene Ganztag hat mit einer Vierzügigkeit wieder keine eigenen Räume. „Die multifunktionale Raumnutzung in Kooperation mit der Schule ist hier unumgänglich.“

Heggerfeldschule

Auch die Heggerfeldschule wird wachsen. Künftig wird es hier wohl drei statt zwei Eingangsklassen geben - laut Prognose ab 2028. Grund dafür sind die besonderen Belastungen an der Schule. Es ist die einzige Hattinger Grundschule mit Schulsozialindex 8. Weil die Erfahrungen hier zeigen, dass viele Kinder bereits die erste Klasse wiederholen müssen, sollte die Klassenstärke auf 23 Kinder begrenzt werden - dafür braucht es jedes Jahr einen politischen Beschluss. Die Heggerfeldschule nimmt ab diesem Schuljahr für zehn Jahre am bundesweiten Startchancen-Programm von Bund und Ländern teil.

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Katholische Weiltorschule St. Franziskus

An der konfessionellen Weiltorschule werden voraussichtlich weiter alle Schüler aufgenommen werden können. Laut Prognose bleiben die Anmeldezahlen konstant und damit die Zweizügigkeit erhalten. Weil die Bekenntnisschule aber ungeachtet des Einzugsgebietes von allen Eltern gewählt werden kann, bleibt die Vorausschau vage. Kritisch fällt der Blick auf die Ganztagsbetreuung aus: Die Container-Lösung auf dem Schulhof für die Betreuung bewertet die Stadt als unzureichend, da z.B. Schultaschen bereits in Extra-Container im Außenbereich ausgelagert werden müssen.

Grundschule in Blankenstein

Die Grundschule in Blankenstein wird auch künftig einzügig bleiben - das ergibt allein die Raumsituation. Zwar liegen zwei Baugebiete im Einzugsgebiet der Schule, die Stadt erwartet dadurch aber zunächst nicht deutlich mehr Nachfrage. Für den offenen Ganztag sollen Räume an der Vidumestraße 22 mit genutzt werden.

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Erik-Nölting-Grundschule

An der Erik-Nölting-Schule können voraussichtlich in den nächsten Jahren nicht alle Schüler aufgenommen werden. Schon im kommenden Schuljahr kann aus Platzgründen keine dritte Eingangsklasse gebildet werden, Ablehnungen sind wahrscheinlich, zumal Zuzug aus zwei Baugebieten erwartet wird. Zu wenig Platz hat an der Erik-Nölting-Schule auch die Nachmittagsbetreuung. Auch hier ist, ähnlich wie in der Bruchfeldschule, eine multifunktionale Nutzung der Räume unumgänglich.

Auch die nicht planbaren Zuweisungen von Geflüchteten erschweren die Prognose für die Grundschule in Welper. Weil sie dem Schulsozialindex Stufe 6 zugeordnet wurde, wird sie ab dem kommenden Schuljahr 2025/26 voraussichtlich ebenfalls vom Startchancen-Programm profitieren.

Grundschule Holthausen

Am Grundschul-Standort in Holthausen wäre es im Schuljahr 2025/26 generell möglich, auch die in der Erik-Nölting-Schule und ggf. in Blankenstein abgelehnten Schüler aufzunehmen. Es soll bei zwei Eingangsklassen bleiben. Die werden voraussichtlich eher klein sein.

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Grundschule Niederwenigern Nikolaus-Groß

In Niederwenigern ist die Zahl der Schulanfänger eher rückläufig. Deshalb gibt es auch in den kommenden Jahren voraussichtlich keine Probleme, alle Schüler aufzunehmen. Planmäßig soll die Schule dreizügig bleiben. Auch in der Ganztagsbetreuung sieht die Stadt in Niederwenigern noch Kapazitäten. Es könnte sogar eine weitere Gruppe eingerichtet werden.

Grundschule Oberwinzerfeld

Den Prognosen der Stadt zufolge wird die Schule Oberwinzerfeld keine Schüler ablehnen müssen. Auch für zusätzliche Schüler, die aus benachbarten Baugebieten kommen könnten, ist Platz. Die planmäßige Zügigkeit bleibt bei drei.