Hattingen. In Hattingen wird 2025 ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Wen stellen die Parteien jetzt auf? Das ist der Stand bei den Bürgermeister-Kandidaten.
Hattingen wählt im Herbst 2025 eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister. Aber wen? Welche Kandidaten stellen die Parteien auf? Der Überblick:
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1956 - 1977: Willi Brückner (SPD), 1977 - 1985: Paul Wolf (SPD), 1985 - 1996: Günter Wüllner (SPD). 1997–2004: Dieter Liebig (SPD), 2004 - 2015: Dagmar Goch (SPD), 2015 - jetzt: Dirk Glaser (parteilos). Das ist die Liste der Hattinger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der vergangenen 68 Jahre. Im Herbst 2025 kommt ein neuer Name hinzu.
Dirk Glaser, seit 2015 im Amt, wird nicht mehr kandidieren. Offiziell hat sich der 66-jährige Verwaltungschef zwar noch nicht erklärt. Im Rathaus ist es allerdings ein offenes Geheimnis, dass der parteilose Bürgermeister nach zwei Amtszeiten aufhört.
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Glaser hat vorher als Journalist und Moderator für den WDR gearbeitet und war von 2008 bis 2014 Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH mit Sitz in Olpe. 2015 wechselt der Hattinger in die Politik, will für die SPD als Nachfolger von Dagmar Goch Bürgermeisterkandidat werden. Doch eine Mehrheit in der Partei bremst ihn aus, gibt dem Verwaltungsexperten und Parteimitglied Manfred Lehmann den Vorzug.
Doch Glaser gibt nicht auf. Holt sich die Unterstützung von CDU, Grünen und FDP. Und hat am Ende im Duell gegen Manfred Lehmann mit 58,4 Prozent der Stimmen die Nase vorn. Hattingen hat seinen ersten parteilosen Bürgermeister.
2020 tritt Dirk Glaser ein zweites Mal an - und bleibt Bürgermeister
2020 tritt Glaser dann für eine zweite Amtszeit an. Da muss er sich gegen vier Konkurrenten behaupten: Frank Mielke (SPD), Frank Staacken (Grüne), Thomas Bausch (parteilos) und Christian Siever (parteilos). In der Stichwahl gegen Hattingens Stadtkämmerer Frank Mielke holt Dirk Glaser 58,3 Prozent - und bleibt Bürgermeister.
Nun also der dritte Anlauf für die SPD, doch wieder das Bürgermeisteramt zu besetzen. Offiziell machen die Sozialdemokraten aus dem Namen ihrer Kandidatin noch ein Geheimnis. Im September soll mit einem großen öffentlichen Aufschlag verkündet werden, wen Hattingens SPD nach zehn Jahren Leidenszeit ins Rennen schickt.
Melanie Witte-Lonsing wird es machen. Die 53-Jährige ist seit 1994 in der Kommunalpolitik aktiv und leitet seit November 2020 den Stadtentwicklungsausschuss. Im Januar 2022 hat Witte-Lonsing den Vorsitz des SPD-Ratsfraktion übernommen. Sie rückte als Stellvertreterin von Achim Paas nach. . Seit 2022 sucht sie mit diesem Format das direkte Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern.
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Gibt es eine Wahlempfehlung der grünen für die SPD?
Apropos Gespräche. Die führt die SPD-Spitze auch mit den Hattinger Grünen. Ziel ist es, eine Unterstützung der Kandidatur von Melanie Witte-Lonsing zu erreichen. Eine Koalition im Rat der Stadt, der ja im Herbst 2025 auch neu gewählt wird, ist aktuell eher unwahrscheinlich. Hoffnung auf eine Wahlempfehlung der Grünen macht sich die SPD aber schon.
Das hängt natürlich davon ab, ob die Grünen - wie 2020 mit Frank Staacken - einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen. Formal ist das noch offen. Die Entscheidung soll Anfang 2025 fallen. Hört man in die Partei hinein, ist kein Interessent auszumachen. Aktuell gibt es niemanden, der seinen Hut in den Ring werfen möchte.
Was es allerdings gibt: große Schnittmengen mit der SPD. Pottacker, Tempo 30 in Innenstädten, Friedhofsbegrünung - das sind nur drei von vielen Themen, die SPD und Grüne zuletzt gemeinsam voran gebracht haben.
Ob die FDP eine Kandidatin oder einen Kandidaten ins Rennen schickt, ist offiziell ebenfalls noch offen. Auf einer Klausurtagung soll das jetzt entschieden werden. Aus der Partei ist zu hören, dass Anna Neumann für eine Bewerbung gewonnen werden soll.
Ambitionen werden Tomas Stanke nachgesagt
Sie ist die neue Hoffnungsträgerin der örtlichen Liberalen und war im September 2021 mit 26 Jahren die jüngste Bundestagskandidatin im Hattinger Wahlkreis. Wie zu hören ist, laufen Gespräche mit der CDU über die bevorstende Bürgermeisterwahl. Dabei soll es zunächst aber um inhaltliche Leitplanken gehen und dann erst um Personen.
Womit wir bei den Christdemokraten wären. Sie zehren davon, gleich zweimal einen SPD-Bürgermeister verhindert zu haben. Sind aber im Rat der Stadt jeweils nur zweitstärkste Kraft geblieben. Wer soll‘s nun richten für die CDU? Ambitionen werden Tomas Stanke nachgesagt. Der Chef der Hattinger Feuerwehr wird bald pensioniert und soll nach einer neuen Herausforderung gegriffen haben. Doch die CDU will ihn wohl nicht.
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Genannt wird auch der Name Nils Brüggemann. Der war einige Zeit bei der Schulverwaltung in Hattingen beschäftigt und arbeitet jetzt bei einer Behörde in Düsseldorf. Die CDU-Spitze will die Personalie nicht kommentieren. Sie passt allerdings zu einer Vorgabe der parteiinternen Findungskommssion für einen Bürgermeisterkandidaten. Gesucht wird unbedingt ein erfahrener Verwaltungsfachmann. Parteizugehörigkeit ist Nebensache.
Die klare Ansage ist natürlich auch eine Klatsche für den Quereinsteiger Dirk Glaser, der sich selbst eher als Moderator denn als Macher sieht. So jedenfalls ist er 2015 und 2020 mit Unterstützung der CDU angetreten. Nun soll es doch wieder ein erfahrener Verwaltungsfachmann sein. Es wird spannend im Herbst 2025.