Hattingen. Buchautor Dieter Jaeschke liebt Süditalien, lässt Einheimische sprechen, interviewte einen Schauspieler im Cabrio - und gibt tolle Reisehinweise.

Auf den Spuren von Richard Wagner und Angela Merkel ist Dieter Jaeschke in Süditalien - aber vor allem lässt er Einheimische ihre Heimat beschreiben. Und er führt ein Schauspieler-Interview im Cabrio. Das alles macht Lust auf Urlaub in Süditalien. Seine Reisetipps für WAZ-Leser und was sein Buch bietet.

Tagestour nach Capri? Dieter Jaeschke rät ab. Denn dabei lasse sich Capri nicht erleben: „Nach 17 Uhr und vor 10 Uhr, wenn die Tagestouristen weg sind, erschließt sich die Faszination Capris“, sagt er und möchte den Menschen Mut machen, auch ruhig noch weiter in den Süden Italiens zu reisen.

Geisterstadt als faszinierende Welt: Reisetipps des gebürtigen Hattingers Dieter Jaeschke

Zum Beispiel in die Region Basilikata, hin zur Stadt Craco in der Provinz Matera. „Das ist eine Geisterstadt, sie ist nach Naturkatastrophen in den 1970er Jahren verlassen worden. Es gibt einige Geisterstädte. Das ist eine faszinierende Welt und ganz anders als der Norden Italiens.“

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Bei einem Familienurlaub 1975 auf Ischia verliebte sich der damals sechsjährigen Jaeschke in Süditalien. Bis heute hält die Liebe - die sich aber Jaeschkes Gunst mit einer zweiten Flamme teilen muss: dem Journalismus. Jaeschke besuchte die Weiltorschule, machte Abitur am Gymnasium Waldstraße, arbeitete als freier Mitarbeiter der WAZ.

„Die Reportagen sind eine Hommage an Süditalien“

Jaeschke studierte Italianistik und Geschichte in Bochum und Florenz. Der ausgebildete Gymnasial- und Gesamtschullehrer betreut seit vielen Jahren ein schulisches Programm der Bundesrepublik Deutschland im Ausland. So kam er nach Mexiko-Stadt, Bukarest, Odessa. Für die WAZ berichtet er 2013 über „eine Art rumänischen Berlusconi“: George „Gigi“ Becali, der damals hinter dem Fußballclub Steaua Bukarest steckte. Der Verein trat in der Champions League gegen Schalke 04 an.

Doch wo er auch war - seine Leidenschaft bleibt Süditalien. Ihn fasziniert das Meer mit all seinen Farben von silbern schimmernd bis tiefblau und die vibrierende Atmosphäre der Orte. So sind die acht Reportagen im Buch „Italienische Reisen: Reportagen aus Süditalien“ eine Hommage an die Gegend.

Berührende Begegnungen mit Einheimischen

Er nimmt mit nach Ischia, Procida, Ravello, Neapel, Melfi, Craco und Pitigliano, schildert berührende Begegnungen mit acht Menschen, die ihre Heimat beschreiben. Den Nachwuchsschauspieler Giuseppe Cristiano interviewte Jaeschke im durch Filmlandschaften fahrenden Cabrio.

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„Süditalien ist kulturell und landschaftlich ganz anders als Norditalien und ein kulturueller Schmelztiegel.“ Die Architektur, so der Autor, zeige die Einflüsse verschiedener Kulturen. Kuppelkirchen nennt er hier als Beispiel oder die Kastelle gegen die Piratenangriffe. Seine Empfehlung: Der Golf von Neapel sollte unbedingt ein Reiseziel sein. Die Altstadt von Neapel könne man „vorsichtig, aber ohne Angst“ besuchen.

Kulinarischer Tipp: Linguine ai frutti di mare mit einem Greco di Tufo

Ideal fürs Erkunden der Region hält er die Monate Mai und Juni sowie September bis Mitte Oktober. „Wobei ich auch im Juli gerne dort bin, um die Sommerfrische zu erleben.“ Allerdings rät er von Italienurlauben in der Woche um den 15. August herum ab. Der 15. August nämlich ist in Italien der Feiertag Ferragosto, an dem die Katholiken Mariä Himmelfahrt feiern - und da ist ganz Italien auf den Beinen.

Buchinformationen

Das Buch „Italienische Reisen: Reportagen aus Süditalien“ mit 96 Seiten von Dieter Jaeschke gibt es als Taschenbuch (14,90 Euro) oder Hardcover (26,80 Euro) sowie als E-Book (3,99 Euro).

Es enthält zwei Bonustexte in italienischer Sprache.

Das Leckerste zum Schluss: Dieter Jaeschkes Lieblingsgerich sind „Linguine ai frutti di mare - und dazu einen Weißwein, Greco di Tufo. Der Wein wächst an der Südseite des Vesuvs in mineralischer Erde.“