Hattingen. Die evangelischen Gemeinden in Hattingen vereinigen sich. Jetzt ist Planungshalbzeit. Was die künftige Zusammenarbeit bedeutet und der Stand.

Die sechs evangelischen Gemeinden in Hattingen schließen sich zusammen. Wie weit die Planungen schon sind.

Beschlossen ist der Zusammenschluss seit Herbst 2022. Am 1. Januar 2026 dann werden die evangelischen Gemeinden Hattingen-Johannes, Hattingen St. Georg, Niederwenigern, Welper-Blankenstein, Winz-Baak - und die Gemeinde, die schon über Stadtgrenzen hinaus aktiv ist, nämlich Bredenscheid-Sprockhövel - gemeinsame Sache machen. Es ist also jetzt Planungs-Halbzeit.

Evangelische Gemeinden Hattingen schließen sich zusammen

In Kürze soll es eine gemeinsame Homepage der Gemeinden zum Vereinigungsprozess geben, auf der sich Interessierte über den Planungsprozess informieren und sich daran beteiligen können. Der erklärende Intro-Text ist bereits fertig.

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Der Hauptgrund für die Entscheidung, eine gemeinsame Gemeinde zu formen, das sagt Pfarrer Hansjörg Federmann ganz klar, ist es, „sich gut für die Zukunft zu sortieren“. Natürlich hätten einige Gemeindemitglieder auch Zukunftssorgen, räumt Pfarrer Ludwig Nelles ein. „Einige möchten, dass alles immer so bleibt, wie es ist. Das ist aber nicht erfüllbar.“ Viel Empathie sei an dieser Stelle gefragt.

Federmann: „Pfarrerinnen und Pfarrer behalten örtliches Standbein.“

Federmann kann beruhigen, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer auch „ein örtliches Standbein behalten werden“. Günstig für den Zusammenschluss sei es, dass die Fixierung auf die Hauptamtlichen nach und nach wegfalle, weil „viele ältere Pfarrer in den Ruhestand gehen“. Mehrere Gemeinden wären inzwischen zu klein, um wieder eine Pfarrstelle besetzen zu können. Denn klar ist: Alle Gemeinden müssen mit weniger Geld planen. Eine Pfarrstelle ist Ende des Jahres neu zu besetzen - schon gemeinsam von allen Gemeinden. „Wir besprechen, wie die Stelle ausgestaltet wird. Wir stellen uns eine Arbeitsteilung der Pfarrerinnen und Pfarrer vor“, erklärt Federmann.

„Wir sind auf einem Weg mit vielen Haltestellen. Wir wandern, bewegen uns, kommen ins Gespräch.““

Heike Rienermann
Pfarrerin in Hattingen

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„Die Herausforderungen der Zukunft sind gemeinsam besser zu meistern“: Das ist das Credo des Planungsteams. Für das hat jede Gemeinde zwei Mitglieder entsandt. Haupt- und Ehrenamtliche treffen sich bislang gelegentlich, um die künftige Stadtgemeinde inhaltlich und organisatorisch zu planen. Nach den Sommerferien setzen sie sich monatlich zusammen. Einen Namen oder ein Gemeindesiegel hat die Stadtgemeinde übrigens noch nicht. „Das wird ein offener Suchprozess werden“, verspricht Federmann.

Eine Entscheidung mit Vernunft und Herz

Doch der Zusammenschluss ist nicht nur eine Vernunftentscheidung, sondern auch eine, die von Herzen kommt. „Denn seit langem verbindet die Gemeinden viel“, weiß Pfarrer Hansjörg Federmann. Was, das hat das Team mal zusammengetragen: Da sind gemeinsame Gottesdienste zu Himmelfahrt oder am Reformationstag. Gläubige engagieren sich über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg an verschiedenen kirchlichen Orten, je nachdem, welches Angebot sie anspricht. Und Mitarbeitende in Pfarramt, in der Jugend- und Gemeindearbeit stehen ebenfalls im Austausch.

Die sechs evangelischen Gemeinden in Hattingen schließen sich zusammen. Die Planungen treiben (v.l.) Joachim Gallow, Ludwig Nelles, Martin Behrensmeyer, Carolin Kremendahl, Alexander Preuß, Andrea Tiggemann, Hans-Martin Juriss, Joshua Berger, Heike Rienermann, Hansjörg Federmann, Nadine Wichmann und Norbert Deka voran. Sie trafen sich jetzt in Niederwenigern.
Die sechs evangelischen Gemeinden in Hattingen schließen sich zusammen. Die Planungen treiben (v.l.) Joachim Gallow, Ludwig Nelles, Martin Behrensmeyer, Carolin Kremendahl, Alexander Preuß, Andrea Tiggemann, Hans-Martin Juriss, Joshua Berger, Heike Rienermann, Hansjörg Federmann, Nadine Wichmann und Norbert Deka voran. Sie trafen sich jetzt in Niederwenigern. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Wir sind auf einem Weg mit vielen Haltestellen“, beschreibt Pfarrerin Heike Rienermann. Sie freut sich, dass es die Sommerkirche zum zweiten Mal geben wird. „Dieses Mal haben wir uns aber nicht für zwei feste Standorte entschieden, sondern die Gottesdienste werden im Wechsel an allen sechs Standorten stattfinden. Wir wandern, bewegen uns, kommen ins Gespräch“, blickt Heike Rienermann auf die Aktion.

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