Hattingen. Bund und Land greifen für eine Hattinger Schule mit hohen Herausforderungen tief in die Tasche. So soll es mit dem Schulerfolg besser klappen.
Eine beispiellose Aktion soll Schulen mit besonderem Unterstützungsbedarf helfen, damit es mit dem Schulerfolg leichter klappt. Dafür haben Bund und Länder jetzt ein „Startchancenprogramm“ auf die Beine gestellt: Ausgewählte Schulen sollen über zehn Jahre gezielt gefördert werden. Die ersten Schulen, denen ab dem Schuljahr 2024/2025 solche „Startchancen“ ermöglicht werden sollen, sind nun ausgewählt. Auch aus Hattingen ist eine dabei.
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Insgesamt 20 Milliarden Euro setzen Bund und Länder ein, um 4000 Schulen in „herausfordernden sozialen Lagen“ zu fördern, 940 davon befinden sich in NRW. 400 Schulen werden in der ersten Runde dabei sein. Profitieren vom Startchancen-Programm soll auch die Heggerfeld-Grundschule in Hattingen. Diese sei, sagt die für Hattingen zuständige SPD-Landtagsabgeordnete Kirsten Stich, „nach den Kriterien des Schulsozialindex in die Auswahl gelangt“.
Schulsozialindex: Heggerfeldschule in Hattingen höchste Belastung attestiert
Der neue Schulsozialindex gibt dabei Aufschluss über bestehende soziale Herausforderungen. Also über die höhere Belastung durch Kinder aus armen Familien, aus nicht Deutsch sprechenden Familien, mit eigener Migrations- oder Fluchterfahrung sowie mit Förderschwerpunkten. Indexstufe 1 ist entsprechend ein Standort mit der niedrigsten Belastung, Indexstufe 9 mit der höchsten Belastung. Die Heggerfeldschule wurde hierbei jüngst erneut die höchste Belastung in Hattingen attestiert, nun mit dem Sozialindex 8.
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Grundsätzlich fußt das „Startchancen-Programm“ auf drei Finanzierungssäulen: Zum einen können Investitionen in die Schulgebäude und die Ausstattung getätigt werden. Darüber hinaus werden Gelder für Personal bereitstehen (multiprofessionelle Teams, Schulsozialarbeiter). Und schließlich wird den Schulen ein individuelles Chancen-Budget zur Verfügung gestellt, mit dem sie ganz spezifisch dort fördern können, wo es am dringendsten nötig ist.
Wie viel Geld genau jede einzelne Schule erhält, ist noch nicht klar
Wie viel Geld genau jede einzelne Schule erhält, ist indes noch nicht klar.
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Und auch zum Nulltarif ist das milliardenschwere „Startchancen-Programm“ von Bund und Ländern zur Unterstützung benachteiligter Schulen für die betroffenen Städte nicht zu haben. Zumindest das Investitionsbudget „für eine lernförderliche Ausstattung und Infrastruktur“ sei an einen kommunalen Eigenanteil von 30 Prozent gekoppelt, stellte das NRW-Schulministerium jüngst noch einmal klar.
„Wir nehmen die Chance zur Teilnahme an dieser Förderungsmaßnahme gern war““
Die Stadt Hattingen als Schulträger der Heggerfeldschule allerdings will beim „Startchancen-Programm“ dabei sein. „Fristgerecht“, heißt es aus dem Rathaus, werde der sogenannte „Letter of Intent“ als grundsätzliche Interessensbekundung auf den Weg gebracht. „Wir nehmen die Chance zur Teilnahme an dieser Förderungsmaßnahme gern war“, sagt Hattingens Schuldezernent Matthias Tacke. Konkrete Maßnahmen seien seitens der Stadt für die Heggerfeldschule in diesem Zusammenhang allerdings noch nicht geplant.
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