Hattingen. „Mach‘ doch einfach“ – dieses Messe-Motto der Ideen-Expo in Hannover hat sich ein Hattinger Team zu Herzen genommen. Ihre besondere Idee.
Die Expo 2000 in Hannover ist legendär. Die Ideen-Expo ist inzwischen auch ein großes Event mit Ideen, Kreativität – und Blick in die Zukunft. „Mach‘ doch einfach“ ist das Motto im Juni – und ein Team aus Hattingen mischt dabei kräftig mit.
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Janik Brodersen (17) ist hier und jetzt mal „Minti“, ein lebendig gewordener Erlenmeyerkolben (den mancher sicher noch aus dem Chemie-Unterricht kennt). „Minti“ und seine Begleiterin „Pipetta“ sind dabei zwei Figuren, mit deren Unterstützung Grundschülerinnen und Grundschüler an naturwissenschaftliche Themen unterhaltsam herangeführt werden bei der sogenannten MINT-Nacht, die es am Gymnasium Holthausen seit inzwischen fünf Jahren gibt. Und deren selbst entwickeltes Konzept ein Oberstufenteam von der Lindstockstraße nun auf der Ideen-Expo in Hannover (8. bis 16. Juni) präsentiert.
MINT-Nacht am Gymnasium Holthausen in Hattingen
Junge Menschen für MINT-Themen, also für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, begeistern möchte die seit 2007 alle zwei Jahre stattfindende Ideen-Expo, Europas größtes Jugendevent für Technik und Naturwissenschaften. Und genau das ist auch das Ziel der MINT-Nacht am Gymnasium Holthausen, an der jedes Jahr bis zu 200 Grundschulkinder teilnehmen können. Einen Einblick in diese Veranstaltung wollen Janik Brodersen, Charlotte Allan (16), Salome Böke (17) und weitere Schülerinnen und Schüler aus dem Projektkursus, in dem die MINT-Nacht entwickelt worden ist, nun Besuchenden auf der Hannover-Messe geben.
Papierfrösche in unterschiedlichen Größen haben sie für dieses Event schon gebastelt, die (Freuden)-Sprünge machen, wenn man deren Hinterteil erst herunterdrückt und dann schnell loslässt. Spaß mache das gerade Jüngeren, hoffen die Oberstufenschüler. Die den Besuchenden an diesen aber auch ein technisches Prinzip verdeutlichen möchten.
„Es steckt so viel Naturwissenschaftliches in unserer Umwelt“
Der springende Frosch verhält sich nämlich ähnlich wie eine Sprungfeder, die sich unter Belastung verformt, bei Entlastung wieder zurück verformt und somit einen Energiespeicher darstellt. „Es steckt so viel Naturwissenschaftliches in unserer Umwelt“, sagen Charlotte und Salome. Indem man das für andere auf anschauliche Art und Weise erlebbar mache, könne man mehr Menschen für MINT-Themen begeistern, sind sie überzeugt.
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Und so haben sie für die Ideen-Expo auch Ahornsamen nachgebaut, die sich wie ein Hubschrauberblatt drehen, während sie fallen. Diese Autorotation verringert ihre Sinkgeschwindigkeit und ermöglicht es ihnen, länger in der Luft zu bleiben. Dieselben Samen inspirierten möglicherweise einst Leonardo Da Vinci, einen der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten, zur Entwicklung seiner Luftschraube.
„Ideenfang“ und Mint-EC
Neben dem Projektkursus des Gymnasiums Holthausen stehen 21 weitere Schul-Teams aus ganz Deutschland im Finale des „Ideenfangs“ und stellen ihre selbst entwickelten Projekte auf der Ideen-Expo vor. Alle Finalisten werden von der Stiftung Niedersachsen Metall mit je 500 Euro unterstützt. Die Teams, die sich letztendlich auf der Ideen-Expo durchsetzen können, erhalten 2500 Euro und ein Gruppenevent im Wert von bis zu 1000 Euro.
Übrigens: Das Gymnasium Holthausen ist schon seit Jahren MINT-EC-Schule, die Rezertifizierung wurde nun erstmals auf sechs Jahre bis 2029 verlängert - „in Anerkennung Ihrer exzellenten Leistungen“, so das MINT-EC-Vergabeteam.
Lehrerin Iris Riecke, die zusammen mit ihrer Kollegin Sabine Schmidtseifer-Sürig den Projektkursus rund um die MINT-Nacht am Gymnasium Holthausen leitet, hatte das Konzept der Schülerschaft zur MINT-Nacht beim Wettbewerb „Ideenfang“ der Stiftung Niedersachsen Metall eingereicht: Grundschulkindern Kenntnisse aus Physik, Chemie, Mathematik, Biologie und Informatik einerseits unterhaltsam zu präsentieren, sie andererseits aber auch interaktiv einzubeziehen, das hatte eine Fachjury überzeugt. Neben Experimenten, die das Team selbst vorführt, wird es dabei in Hannover indes keine größeren Versuche geben, die Besuchende selbst erproben können. Dafür reicht der Platz am Messestand einfach nicht aus.
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Und doch hoffen Janik, Charlotte, Salome und Co., dass sie in Hannover besonders begeistern können für die Welt der Naturwissenschaften. Zumal, so Janik Brodersen, in diesem Bereich etwas zu wissen, ja auch immer wichtiger werde zur Sicherung unserer globalen Zukunft.