Gladbeck. Die Europabrücke ist seit Dienstagmorgen nur noch einspurig befahrbar. Die Stadt Gladbeck sorgt sich um die Sicherheit des Bauwerks.
Seit Dienstagmorgen müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer in Geduld üben: Über die Europabrücke geht es in beide n Richtungen nur noch auf einer Spur. Die Stadt Gladbeck will damit die Belastung des Bauwerks reduzieren, damit nicht bis zu vier schwere Fahrzeuge nebeneinander auf der Europabrücke fahren. Grund dafür sind Sicherheitsbedenken: Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat die Stadtverwaltung Gladbecker Brücken, die in einer ähnlichen Zeit und mit ähnlicher Konstruktion gebaut wurden, überprüft. „Aufgrund widersprüchlicher Aussagen in den Unterlagen können wir nicht zweifelsfrei ausschließen, dass ein ähnlicher Stahl verbaut worden ist“, erläutert Erster Beigeordneter und Stadtbaurat Volker Kreuzer laut einer Mitteilung der Stadt.
Die Gladbecker Brücke ist in beide Richtungen nur einspurig befahrbar
Die Europabrücke sei eine sogenannte Spannbetonbrücke. Bei diesen Brücken steht der Stahl unter hoher Spannung. Aufgrund der Bauzeit Mitte der 1960er-Jahre und dem Material, das dem der Dresdener Carolabrücke ähnele, gehen die Verantwortlichen lieber auf Nummer sicher, sagt Kreuzer.
- Arbeitskampf geht weiter. Erneut Streik: Das sind die Auswirkungen auf die Müllabfuhr
- Mit vielen Bildern. Demo in Gladbeck: „Haben Ineos Phenol nie im Stich gelassen“
- Im Quartier. Bürgerhaus Ost: Stadt muss Auslastung nicht offenlegen
- Gastronomie und Wohnen. Neue Appartements in Gladbeck: So wohnt man überm Extrablatt
- Emotionale Übergabe. Kinderprinz überrascht Urgroßvater (89) mit Ehrenorden
- Energieversorgung. Gladbeck: Das war der Grund für den Stromausfall am Mittwoch
- Radverkehrskonzept. ADFC-Vorsitzende: Radfahrende zählen nicht in Gladbeck
- Neueröffnung. Endspurt am Bau: Wann das Extrablatt in Gladbeck eröffnen kann
Die Stadt sperrt in beiden Fahrtrichtungen der Europabrücke jeweils die linke Spur. Das soll die Belastung reduzieren, vor allem durch Lkw und Busse, bis die Sicherheitsfrage endgültig geklärt ist. Die Verwaltung folge damit Vorgaben und Empfehlungen der begleitenden Gutachter und Baustatiker. Während der Sperrung nehmen Expertinnen und Experten das Bauwerk intensiv in Augenschein. So werden etwa Materialproben unter anderem von den Spannstählen und dem Beton entnommen, um die Güte der Stähle zu überprüfen. Mit den aktuellen Materialkennwerten soll die Brücke nach neuen Richtlinien nachgerechnet und die Standsicherheit bewertet werden, schreibt die Stadt.
„Im Nachgang der Bauwerksprüfung und der statischen Berechnungen können wir die Aussage zu der aktuellen Standsicherheit der Brücke präzisieren. Dann erfolgt auch die Entscheidung, ob die halbseitige Sperrung zurückgenommen werden kann“, sagt Ingenieuramtsleiter Frank Restemeyer.
Die Sanierung der Europabrücke vor rund 15 Jahren kostete 5,5 Millionen Euro
Die Europabrücke ist die größte Brücke in Gladbeck. Mit 286 Metern Länge, 30 Metern Breite und einer Fläche von 8300 Quadratmetern macht sie fast die Hälfte der städtischen Brückenflächen von insgesamt 18.500 Quadratmetern aus. Zwischen 2010 und 2012 wurde die Europabrücke bereits für rund 5,5 Millionen Euro umfangreich saniert und Instand gesetzt. Damals wurden Verschleißteile erneuert und Betoninstandsetzungen vorgenommen. Außerdem erhielt die Brücke eine externe Vorspannung zur Erhöhung der Standsicherheit.
In Gladbeck ist die Europabrücke die einzige, bei der eine tiefergehende Sicherheitsprüfung in den Augen der Stadt notwendig ist. „Die Brücke an der Buerschen Straße weist zwar eine ähnliche Konstruktion auf, ist aber jünger – und die Brücke an der Beethovenstraße ist erst kürzlich neu gebaut worden“, heißt es in der Mitteilung. Laut Restemeyer sei dort sicher, dass ein anderer und hochwertigerer Stahl zum Einsatz kam. „Bei der Beethovenbrücke wurden die Bauteile im Werk quasi unter Laborbedingungen vorgefertigt und dann in Gladbeck eingebaut“, sagt der Ingenieuramtsleiter. „Dies ist ein großer Unterschied zur Europabrücke, denn aufgrund der Größe wurden die Betonteile hier vor Ort gespannt.“
- Arbeitskampf geht weiter. Erneut Streik: Das sind die Auswirkungen auf die Müllabfuhr
- Mit vielen Bildern. Demo in Gladbeck: „Haben Ineos Phenol nie im Stich gelassen“
- Im Quartier. Bürgerhaus Ost: Stadt muss Auslastung nicht offenlegen
- Gastronomie und Wohnen. Neue Appartements in Gladbeck: So wohnt man überm Extrablatt
- Emotionale Übergabe. Kinderprinz überrascht Urgroßvater (89) mit Ehrenorden
- Energieversorgung. Gladbeck: Das war der Grund für den Stromausfall am Mittwoch
- Radverkehrskonzept. ADFC-Vorsitzende: Radfahrende zählen nicht in Gladbeck
- Neueröffnung. Endspurt am Bau: Wann das Extrablatt in Gladbeck eröffnen kann