Gladbeck. . Die Stadt Gladbeck ist für 57 Brücken zuständig. Sie werden regelmäßig überprüft. Bauwerke sind in der Regel zwischen 30 und 60 Jahre alt.
Gladbecks Bürger brauchen sich keine Sorgen um die Brücken in der Stadt zu machen. Das versicherte Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer im Gespräch mit der WAZ mit Blick auf den Brückeneinsturz in Genua. „Wir haben alles im Blick und im Griff“, sagte der oberste Baubeamte der Stadtverwaltung und verweist auf regelmäßige und intensive Kontrollen.
„Die wirklich marode Brücke im Zuge der Beethovenstraße wird ab Herbst neu gebaut, derzeit läuft die Vergabe der Arbeit“, so Kreuzer. Die Brücke sei mit 100 Jahren auch ein Ausnahmeexemplar, sie habe ihre Dienste getan und sei verbraucht. Im Schnitt seien die Brücken in Gladbeck zwischen 30 und 60 Jahre alt und im großen und ganzen in Ordnung.
Um die Lebenszeit zu verlängern, wird die Last gesenkt
Mit drei, vier Ausnahmen, die man aber unter Kontrolle habe: Neben der Bücke Beethovenstraße sei die Brücke im Verlauf der Burgstraße in Wittringen (Zufahrt zum Schloss) ein Sanierungsfall. „Da müssen wir in den nächsten Jahren über einen Neubau nachdenken.“ Um die Lebensdauer zu verlängern, habe man „Ablastungen“ verfügt – Lkw und Busse dürfen schon seit einigen Jahren die Brücke nicht mehr nutzen.
Spannender sei der Blick auf die Brücken der viel stärker befahrenen Bülser- und Winkelstraße. Hier gebe es an den Brücken über die Bahngleise seit längerem schon Einengungen, damit nicht zwei Lkw gleichzeitig die Brücke passieren. So minimiere man Druck und Erschütterungen. „Mit dieser Maßnahme verlängern wir die Lebenszeit des Brückenbauwerkes.“ Und um Last von der Brücke im Verlauf der Tunnelstraße zu nehmen, habe man dort ein Parkverbot ausgesprochen.
Für jedes Bauwerk in der Stadt gibt es ein Brückenbuch
Alle B 224-Brücken gehören dem Land
Sämtliche Brücken über oder im Bereich der B 224 gehören dem Landesbetrieb Straßen NRW, der sie zu prüfen und zu pflegen hat.
Auch die B-224-Fußgängerbrücke am Freibad gehört dem Landesbetrieb, der Unterhalt liegt allerdings bei der Stadt. „Aber die ist harmlos, da liegt ja keine Last drauf“, so der Baurat.
Die Stadt hat 57 Brücken, für die sie verantwortlich ist, erläutert der Baurat, „von der kleinsten Holzbrücke in Wittringen bis zur vor einigen Jahren aufwändig sanierten Europabrücke, die tipptop ist.“ Für jedes Bauwerk gebe es ein Brückenbuch, in dem die Ergebnisse der regelmäßigen Prüfungen vermerkt seien. Die Prüfungen finden nach DIN-Vorgaben statt.
Alle sechs Jahre, so Kreuzer, gebe es eine Hauptprüfung, die sehr aufwändig sei und mit externen Brückengutachtern durchgeführt werde. Drei Jahre nach der Hauptprüfung stehe eine einfache Prüfung an. „Und generell machen wir jedes Jahr einen Sicherheitscheck.“ Bei Bedarf finde eine solche Prüfung in einem engeren Zeitrahmen statt – wie bislang bei der Beethovenstraße oder bei der Tiefgarage Oberhof. Kreuzer: „Dieses Jahr haben wir 29 Hauptprüfungen, nächstes Jahr sind 14 vorgesehen.“ Der Baurat betont, dass die Schäden an Brücken von Lkw verursacht werden, „Autos verschleißen fast gar nichts.“