Gladbeck. In Gladbeck herrscht Erschütterung über den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Das sagt die Stadt zur Sicherheit, das fordert die CDU.

Nach dem schrecklichen Attentat auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und 200 Verletzten Verletzten rückt das Thema Sicherheit auch in Gladbeck im Hinblick auf die noch anstehende Veranstaltung im Advent wieder verstärkt in den Fokus. Was ist mit dem Turmblasen am Montag, immerhin werden dort bis zu 2000 Besucher erwartet? Es gibt ein Sicherheitskonzept für den Abend, über das jetzt noch einmal nachgedacht wird. Die Gladbecker CDU stellt Forderungen.

Verstärkte Präsenz von Polizei und KOD auf dem Nikolausmarkt

Im Gladbecker Rathaus wird seit Freitagabend, dem Abend der Amokfahrt über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, über ein Vorgehen nachgedacht. Fest stand dabei von Anfang an: Weder der Nikolausmarkt, der am Wochenende zum letzten Mal in diesem Jahr öffnete, noch das Turmblasen sollen abgesagt werden! Das betonte Christiane Schmidt, Kommunikationschefin der Stadtverwaltung, Samstagmittag im Gespräch mit der Redaktion.

„Noch am Freitagabend hat Joachim Pawlenka als Veranstalter des Marktes am Rathaus vorgeschlagen, das Hüttendorf durch das Aufstellen von Autos um den Platz herum noch weiter zu sichern“, so Schmidt. Samstag habe es dann auch Gespräche mit der Polizei über zusätzliche Maßnahmen für die Veranstaltung gegeben. Von Sperren durch Autos sei da nicht mehr die Rede gewesen. Vielmehr habe man auf noch mehr Präsenz von KOD und Polizei vorm Gladbecker Rathaus an beiden Tagen gesetzt.

Um 18 Uhr am Samstag wird es auf dem Gladbecker Nikolausmarkt eine Schweigeminute für die Opfer in Magdeburg geben

„Gladbeck singt“ lautete das Motto am Samstagnachmittag auf dem Nikolausmarkt. Familien waren eingeladen, gemeinsam mit Florian Nienerza Weihnachtslieder anzustimmen. Das Singen sollte auch auf jeden Fall stattfinden. „Wir haben dafür den Bereich vor dem Rathausportal vorgesehen. Schon allein die Hütten drumherum sollten einen Schutz bieten“, so Christiane Schmidt.

Gegen 18 Uhr am Samstag fand dann auf dem Nikolausmarkt eine Gedenkminute für die Magdeburger Opfer und ihre Angehörigen statt, an der auch Bürgermeister Bettina Weist teilnahm Im Rathausportal und auch in den Buden wurden Lichter aufgestellt.

Sicherheitskonzept fürs Turmblasen rückt verstärkt in den Fokus. Was ist noch denkbar?

Bleibt das Großereignis in der Vorweihnachtszeit in Gladbeck schlechthin: das Turmblasen am Abend des 23. Dezember.

Auch interessant

Hierfür gibt es ein umfassendes Sicherheitskonzept der Stadt. „Dennoch werden wir uns, auch nach entsprechenden Signalen von der Polizei, noch einmal Gedanken darüber machen, ob man an der ein oder anderen Stelle noch nachbessern kann“, erklärte Christiane Schmidt am Samstag.

Viele Ansatzpunkte sieht sie dafür im Moment allerdings noch nicht, das Konzept sei bereits sehr umfassend und ausgereift „Wir haben die Terrorsperren an den großen Zufahrtsstraßen, die kleineren Straßen in dem Bereich werden mit Fahrzeugen gesichert.“ Auch eine verstärkte Präsenz von KOD und Polizei sei bereits Teil der Sicherheitsmaßnahmen für das Turmblasen. Dennoch werde man sich weiter Gedanken über die Veranstaltung am Montagabend in der Innenstadt machen. Und auch die Polizei habe das Turmblasen in Gladbeck weiterhin auf der Agenda.

CDU Gladbeck bereitet die Sicherheit beim Turmblasen Sorgen

Die Sicherheit beim Turmblasen am Montagabend treibt auch die CDU Ratsfraktion um. „Gewiss gibt es schon bisher ein gutes Sicherheitskonzept, und mit dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind wir in weiten Teilen auch nicht vergleichbar. Gleichwohl merken wir, dass die bisherigen Maßnahmen und möglicherweise auch die Gesetzgebung bei dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg ins Leere gelaufen sind“, heißt es in einem Schreiben von Dieter Rymann und Peter Rademacher an die Bürgermeisterin.

„Im Zusammenhang zum Gesamtkontext werden wir sicherlich erneut über eine Poller-Lösung für die Eingangsbereiche unserer Fußgängerzone nachdenken müssen“

Dieter Rymann, Peter Rademacher
CDU

Darin bitten die CDU-Politiker darum, „das Sicherheitskonzept für unsere Gladbecker Veranstaltungen nochmals der tragischen Dynamik anzupassen“. Man sei sicher, dass die Fachleute des Ordnungsamtes, der Polizei sowie der Feuerwehr an dieser Stelle nochmals nachschärfen und Zutrittsmöglichkeiten zu verschiedenen Veranstaltungen im Sinne der Besucherinnen und Besucher weiter optimieren können. So schlägt die CDU vor, beispielsweise auch die Fahrtrasse Bottroper Straße/Rentforter Straße zu sperren. Und weiter: „Im Zusammenhang zum Gesamtkontext werden wir sicherlich erneut über eine Poller-Lösung für die Eingangsbereiche unserer Fußgängerzone nachdenken müssen.“

Turmblasen muss sicheres Treffen bleiben

Das Turmblasen in Gladbeck sei in jedem Jahr ein besinnliches und friedliches, aber auch fröhliches Treffen. Familien, Freunde, Arbeitskollegen, ehemalige Mitschüler und viele mehr würden zum Teil von weit herkommen, um an diesem schönen Brauch teilzunehmen. „Das Turmblasen muss deshalb für die Bürgerinnen und Bürger ein möglichst sicheres Treffen im Herzen unserer Heimatstadt bleiben.“

„Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern, bei ihren Angehörigen und Freunden“

Bettina Weist
Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Bettina Weist hat bereits am Samstagmorgen auf die Amokfahrt in Sachsen-Anhalt reagiert. „Die Bilder des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg kurz vor den Weihnachtstagen haben uns in Gladbeck schwer erschüttert und mitten ins Herz getroffen“, so die Bürgermeisterin. „Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern, bei ihren Angehörigen und Freunden. Aber auch den Einsatzkräften und den Verantwortlichen der Stadt Magdeburg, die unter diesen schwierigen Umständen helfen und für die Menschen vor Ort da sind, gelten unsere Solidarität und unser Mitgefühl.“

[Gladbeck-Newsletter: hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook | Hier gibt‘s die aktuellen Gladbeck-Nachrichten einmal am Tag bei WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehrartikel | Alle Artikel aus Gladbeck]