Gladbeck. Das Freibad bereitet Probleme, die Stadt muss Geld für den Betrieb hinzuschießen. Auch das Hallenbad ist alt. So will die CDU das Problem lösen.
Gladbecks Freibad bereitet Probleme. Das Geld wird knapp, richtig knapp. Jetzt muss die Stadt sogar so rasch wie möglich noch in diesem Jahr eine nicht unerhebliche Summe hinzuschießen, damit der Betrieb bis zum Jahresende sichergestellt werden kann. Es geht um immerhin knapp 170.000 Euro. Doch wie sieht es generell aus? Hat das Gladbecker Freibad überhaupt noch eine Zukunft? Gladbecks CDU hat sich dazu – und auch zum Hallenbad im Rathauspark – Gedanken gemacht.
Haupt- und Finanzausschuss beschäftigt sich mit dem Gladbecker Freibad
Die finanzielle Misere ist Thema im Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschuss, der am Montag, 9. Dezember, um 10 Uhr im Ratssaal tagt. Die Politik dort muss dem von Bürgermeisterin Bettina Weist und SPD-Fraktionsvorsitzendem Wolfgang Wedekind bereits im November auf den Weg gebrachten Dringlichkeitsantrag zur Mittelbereitstellung nämlich noch zustimmen.
Die Dringlichkeit sahen Bürgermeisterin und SPD-Fraktionschef als gegeben an, „da die Betriebskosten für das Freibad Gladbeck nicht ausreichend sind, um die erheblichen Mehrkosten bis zum Jahresende zu decken. Die steigenden Personal-, Sach- und Energiekosten verringern das zum Jahresanfang zur Verfügung gestellte Budget erheblich. Zudem sind für das mittlerweile in die Jahre gekommene Freibad ständig nicht planbare Instandhaltungsmaßnahmen notwendig, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Liquidität ist bis zum Jahresende nicht mehr gegeben. Die Mehraufwendungen belaufen sich bis zum Jahresende auf 167.636,90 Euro“. Eine sofortige Auszahlung sei von hoher Bedeutung, um den Betrieb im Freibad aufrecht zu erhalten und dringend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen.
Sportausschuss besuchte das Gladbecker Freibad vor einige Zeit
„Die Technik im Freibad ist so alt, da ist es schon schwer, überhaupt noch Ersatzteile für die Anlage zu bekommen“, sagt auch Dieter Rymann. Erst vor kurzem, so der CDU-Fraktionsvorsitzende, habe sich der Sportausschuss im Freibad umgeschaut und sich über die Situation informieren lassen. Dabei sei herausgekommen, dass nicht nur die Technik Probleme bereite. Die Wasserbecken seien undicht und beschädigt. Das führe zu einem nicht unerheblichen Wasserverlust.
Die Eindrücke, die der Rundgang durchs Freibad ergeben hat und zudem die Tatsache, dass auch im Hallenbad ein Sanierungsbedarf beseht, haben die Christdemokraten zu einer grundsätzlichen Überlegung gebracht: Warum nicht den Schwimmbereich in Gladbeck komplett neu planen?
Diese Ideen für das Freibad-Gelände hat die Gladbecker CDU
Man habe sich da Gedanken gemacht, so Rymann. Die Idee sei, auf dem Gelände des Freibades ein neues Schwimmzentrum zu bauen. Das alte Hallenbad im Rathaus sollte dafür abgerissen und durch einen Neubau auf dem Freibadgelände ersetzt werden. Sowohl für die Technik als auch für den Einsatz des Personals sei durch die Zusammenlegung beider Bäder von Synergieeffekten auszugehen. Auch das Freibad müsste natürlich eine Rundumerneuerung erfahren.
„So eine große Liegefläche, wie das Freibad jetzt hat, braucht man nicht. Das wäre Platz für die Neubebauung“
Das Schwimmzentrum, so Dieter Rymann, sei eine Idee, eine Vision, noch weit entfernt von der konkreten Planung. Vorstellbar wäre beispielsweise auch, auf dem Freibadgelände auch noch ein Studentenwohnheim zu erreichten, so eine Kooperation mit einer Uni zu erreichen, an der Sportstudiengänge angeboten werden. Rymann: „So eine große Liegefläche, wie das Freibad jetzt hat, braucht man nicht. Das wäre Platz für die Neubebauung.“ Zur Wärmegewinnung könne alternativ Abwasser genutzt werden.
Die Fläche des Hallenbades in der Innenstadt könnte dann nach dem Abriss für die Stadtentwicklung genutzt werden, zum Beispiel für einen Mix aus Wohnen und Gewerbe. Doch ist die Idee überhaupt umsetzbar, und was würde das Projekt kosten? Um das herauszufinden, beantragt die CDU, im städtischen Haushalt 100.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie bereit zustellen.
>> Besucherzahlen im Gladbecker Freibad
Das Gladbecker Freibad zählte in diesem Sommer (bis Ende Juli) 4000 Besucherinnen und Besucher weniger als noch im vergangenen Jahr. Von Januar bis Juli 2023 kamen rund 22.000 Badegäste, im gleichen Zeitraum in diesem Jahr waren es nur rund 18.000 Gäste.
Dabei stellte der Badbetreiber SV 13 fest, dass die Zahl der Schwimmerinnen und Schwimmer, die in der kalten Jahreszeit das Bad nutzten, nicht rückläufig war. Vielmehr kamen in den Sommermonaten weniger Besucher. Das hat natürlich auch mit dem Wetter zu tun.
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