Gladbeck. Gladbecker Verein Allerlei Leben will Interesse wecken für alternative Wohnformen für alle Generationen. Spielfilme und Doku sollen Lust machen.

Neun Jahre sind mittlerweile seit der Gründung des gemeinnützigen Vereins „Allerlei Leben“ vergangen. Angelika Körber (damals 61 Jahre alt) und ihre ein Jahr ältere Freundin Hildegard Fein hatten sich mit alternativen Wohnformen beschäftigt und beschlossen, ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt auf die Beine zu stellen. Erfüllt hat sich ihr Wunsch noch nicht. Der Investor aus Mülheim, der die Hermannschule in Zweckel für diesen Zweck umbauen will, hat die Realisierung wegen der aktuell hohen Baukosten verschoben.

Verein Allerlei Leben in Gladbeck
Allerlei Leben in Gladbeck: Carola und Dirk Pfarr auf der rechten Seite, links sitzen Peter Webels und Angelika Körber © Allerlei Leben | Allerlei Leben

Der Verein ist inzwischen auf 45 Mitglieder angewachsen – Alleinstehende und Paare. Nicht alle wollen zusammen wohnen, manche kommen zu den regelmäßigen Treffen der Gemeinschaft wegen. Sie klönen im Gesprächscafé, spielen, kochen, unternehmen Ausflüge, verabreden sich zu Theater- oder Kinobesuchen … Gäste sind immer willkommen. Nähere Informationen: www.allerlei-leben.de

Gladbecker Verein startet Filmprojekt zu alternativen Wohnformen

Jetzt startet der Verein ein Filmprojekt mit dem Ziel, mehr Menschen für alternative Wohnformen zu interessieren und im besten Fall zu begeistern. Das Land NRW hatte 2000 Mal je 1000 Euro ausgelobt für Vereine, die sich um soziale Belange kümmern. „Allerlei Leben“ konnte mit dem Filmprojekt überzeugen.

Hermannschule in Gladbeck
Die Hermannschule in Gladbeck-Zweckel wollte der Verein als Mehrgenerationenhaus nutzen, allerdings hat der Investor das Projekt aufgrund der Baukosten zunächst auf Eis gelegt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Den Start macht am kommenden Samstag, 16. November, der Dokumentarfilm „Vielfalt – Altwerden selber stricken“, der im vergangenen Jahr in der Lichtburg in Essen vor ausverkauftem Haus Premiere feierte. Es geht um das GenerationenKult-Haus in Essen, in dem 60 Menschen zusammen leben, darunter Studierende, Alleinstehende, demenziell Erkrankte und Behinderte, in eigenen kleinen Wohnungen oder in Wohngruppen. Im Film wird das Gebäude mit seinen großen Gemeinschaftsflächen gezeigt, Bewohner erzählen, was sie an dieser Wohnform schätzen.

Darsteller des Films steht im Anschluss als Gesprächspartner zur Verfügung

Zu sehen ist der Film im Lukastreff in Butendorf, Lukasstraße 12, ab 15.30 Uhr. Einlass ist eine Stunde früher. Die Gäste werden mit Snacks und Getränken empfangen – kostenlos wie die Filmvorführung. Als Gesprächspartner stehen anschließend ein Darsteller aus dem Film und eventuell der Kameramann zur Verfügung. Wegen des begrenzten Platzangebots ist eine Anmeldung erforderlich: info@allerlei-leben.de oder bei Angelika Körber, Tel. 0177-3437043.

Das gilt auch für die vier Spielfilme zum Thema „alternatives Wohnen“, die nach diesem Start bis zum 14. Dezember zu sehen sind (immer samstags am gleichen Ort zur gleichen Zeit): „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ erzählt von fünf Menschen, die, in Freundschaft verbunden, gealtert sind und schließlich zusammenziehen (23. November). Im Streifen „Die letzten Millionen“ geht es um sechs Bewohner einer Seniorenresidenz, die den Lottojackpot von 30 Millionen Euro knacken. Was aber soll man auf seine alten Tage mit so viel Geld anstellen? (30. November). „Alleine war gestern“ schildert, wie eine WG von Mitsechzigern das Leben meistert, als Eine von ihnen einen Schlaganfall erleidet (7. Dezember). Zum Abschluss der Reihe ist am 14. Dezember die britische Komödie „The Best Exotic Marigold Hotel“ zu sehen: Senioren reisen aus unterschiedlichen Gründen nach Indien und landen dort als einzige Gäste in einem völlig heruntergekommenen Hotel.

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