Gladbeck. In dieser Woche soll der Winter Einzug halten. Zeit, die passenden Autoreifen aufzuziehen. Das empfehlen Händler ihrer Kundschaft in Gladbeck.

Von Simon Happel

Jetzt ist es so weit: Wetterdienste sagen für diese Woche einen ersten Hauch von Winter voraus. Spätestens jetzt sollten die passenden Reifen aufgezogen werden. Das raten Profis der Kundschaft in Gladbeck.

Von Sommer- zu Winterreifen wechseln. Für viele Menschen am Steuer vielleicht das Erste im Oktober, bevor sie sich wieder sicher auf der Straße fühlen. Doch: „Diese Saison hat sich komplett geändert“, sagt André Alexander Stawinski von Vergölst in Gladbeck. Eine neue Vorschrift für Winter- und Allwetterreifen scheint einen großen Teil der Kundschaft zu verunsichern, denn auf den Reifen muss fortan ein bestimmtes Symbol stehen.

Neues Symbol löst bei Gladbeckern Verwirrung aus

„Das ist ein dreispitziger Berg mit einer Schneeflocke“, erklärt der Experte. Das „M+S-Symbol“, das bisher gültig war, reicht auf deutschen Reifen nun nicht mehr aus. Fahrerinnen und Fahrer brauchen den Berg mit der Schneeflocke auf ihren Reifen, die sogenannte „Three Peak Mountain Snowflake“. Ein Zeichen, das sich eigentlich schon seit vielen Jahren auf den meisten Pneus befindet.

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„Nur wissen die Leute nicht, dass ihre Reifen das Symbol haben und eigentlich gültig sind“, sagt Sami Berisha von der Reifenscheune in Gladbeck. Die Folgen seien „Hysterie bei den Kunden“ und volle Terminkalender in den Werkstätten.

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Zumindest die Unsicherheit der Kundschaft ließe sich erklären, denn bei Missachtung der neuen Vorschrift drohen 60 Euro Strafe und sogar ein Punkt in Flensburg. Doch es gebe weitere Gründe, warum die Lage in Gladbecker Werkstätten gerade schwierig sei.

Eine frühe Saison führt zu vollen Werkstätten

„Bei der Lieferung gibt es dieses Jahr keine Probleme, da ist alles normal“, sagt Stawinski. Die vergangenen Jahre sei dies anders gewesen.

Jetzt liege das Problem an einer anderen Stelle. „Wir haben Termine zum Reifenwechsel – schon vier oder fünf Wochen im Voraus.“ Die Kundschaft sei wegen der neuen Vorschrift früher als sonst in den Werkstätten. Daher seien die Terminkalender der Händler voll.

„Einmal gab es in Österreich sehr viel Neuschnee, das hat die Leute hier nervös gemacht“

André Alexander Stawinski
Vergölst Autowerkstatt mit Reifenservice in Gladbeck

Ein weiterer Grund sei das Wetter, und zwar nicht etwa Frost oder Schnee in Gladbeck. „Einmal gab es in Österreich sehr viel Neuschnee, das hat die Leute hier nervös gemacht“, erzählt Stawinski. Der Wintereinbruch könne ja womöglich auch bald in heimatliche Gefilde kommen.

Welcher Reifen ist für welche Saison der richtige? Fachleute in Gladbeck wissen Rat.
Welcher Reifen ist für welche Saison der richtige? Fachleute in Gladbeck wissen Rat. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Kunden seien so schon Mitte September in die Werkstätten gegangen, anstatt – wie die vorigen Jahre – die Reifen im Oktober wechseln zu lassen. „Der Markt ist wach“, sagt Stawinski, und auch Gladbecker Kollegen bestätigen das. „Die Leute sind durchgedreht, obwohl diese Woche fast 20 Grad gemeldet sind“, stellt Sami Berisha fest.

„Die Leute sind durchgedreht, obwohl diese Woche fast 20 Grad gemeldet sind“

Sami Berisha
Reifenscheune in Gladbeck

Die „O-bis-O-Regel“? Also von Ostern bis Oktober Sommerreifen, von Oktober bis Ostern Winterreifen? Dieses Jahr scheint sie nicht zu gelten, zumindest nicht für Gladbecker Autofahrer. „Generell empfiehlt es sich aber auch nicht, auf solche Regeln zu achten“, sagt Experte Stawinski. Denn das Wetter sei der ausschlaggebende Punkt, nicht der Monat.

Allwetterreifen oder Winterreifen? Tipps für Autofahrer  

Der Kfz-Meister erklärt: „Der Grund, warum zahlreiche Kunden auf Allwetterreifen umsteigen, ist, dass sie keine ,Vielfahrer‘ sind und diese Kunden rund 15.000 Kilometer im Jahr fahren. Daher benötigen sie auch keine zwei Sätze Räder mehr und sparen hier die Kosten oder die eigene Arbeit am Fahrzeug durch den entfallenen Radwechsel sowie die Einlagerung der Radsätze. Genau so wird das hier unseren Kunden empfohlen.“

Sollte die Laufleistung höher als 20.000 Kilometer im Jahr sein, rate er der Kundschaft zu zwei Radsätzen, jeweils einen für Sommer und für Winter. Grund: „Hier ist die Wirtschaftlichkeit dann besser durch die Halbierung der jährlichen Fahrleistung sowie Verschleiß pro Radsatz.“

Das Alpin-Symbol gewährleiste, dass die Reifen auch unter winterlicher Witterung ausgiebig getestet wurden. Ob nun Winter- oder Allwetterreifen, das sei in diesem Fall egal. Und am Ende sei dies einfacher für den Kunden, der sich dann keine Gedanken um einen schnellen Wechsel der Reifen machen müsse.

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Dennoch: Der Experte empfiehlt zwei Reifensätze, auch bei Allwetterreifen. „So nutzen sich die Reifen nicht so schnell ab, das Fahren bleibt sicherer.“