Gladbeck. Der Discounter Aldi hat den Parkplatz seiner Filiale an der Buerschen Straße überdacht. Der Strom von dort wird aber nicht im Laden verbraucht.

Große Teile des Parkplatzes des Aldi-Markts an der Buerschen Straße sind jetzt überdacht. Große, massive Stahlträger sind im Boden eingelassen, sie tragen die Überdachung, die nach Wellblech aussieht. Nein, selbstverständlich geht es nicht darum, dass hier die Autos der Kunden möglichst vor Wind und Wetter geschützt werden. Vielmehr soll hier künftig Strom produziert werden.

Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, noch fehlen augenscheinlich die Solarplatten, die dann den Strom auf dem Supermarktparkplatz produzieren sollen. Tatsächlich fehle auch noch der Netzanschluss, berichtet Dennis Boczek, Sprecher bei Aldi Nord. Denn anders als der Strom, der von der Solaranlage auf dem Dach des Gebäudes produziert wird, wird der Strom vom Parkplatz nicht im Markt verbraucht.

Generell klagt der Discounter, wie auch andere Handelsketten, über „lange und komplizierte Genehmigungsverfahren“, die die Ausbauziele bei Photovoltaik und Ladepunkten unnötig erschwerten. Um die Solaranlagen ans Netz anzuschließen, müsse der Discounter oftmals zwölf Monate und länger auf die erforderliche Genehmigung warten, klagte das Unternehmen im Dezember gegenüber dieser Zeitung.

Aldi plant Ladesäule auf den Parkplätzen seiner Filialen

„Einen Teil werden wir sicher einspeisen“, so der Aldi-Sprecher. Geplant sei aber auch, eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten auf den Parkplatz zu setzen. Dann können Kunden während des Einkaufs ihr E-Auto auf dem Parkplatz laden. Die Leistung der Anlage liege bei 30 Kilowatt Peak.

Auf die Dächer über dem Parkplatz werden nun noch Solarmodule montiert.
Auf die Dächer über dem Parkplatz werden nun noch Solarmodule montiert. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Wann die Ladesäule gebaut wird, könne er jedoch noch nicht sagen. Denn man rede hier über Ladesäulen für rund 2200 Filialen. Dafür befinde man sich jetzt in der finalen Planungsphase und hoffe, Ende des Jahres mit dem Aufbau und Anschluss beginnen zu können. Das sei aber auch abhängig von der Genehmigung der Netzbetreiber.

Stadt Gladbeck hat den Wunsch geäußert, den Parkplatz zur Stromerzeugung zu nutzen

Diese Ladesäulen seien Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Aldi Nord, sagt der Firmensprecher. Werden dafür jetzt sämtliche Parkplätze des Discounters überdacht? Das sei tatsächlich eher eine Ausnahme. Hier in Gladbeck habe man das gemacht, weil die Stadt den Wunsch geäußert habe.

Tatsächlich habe man als Stadt an der Stelle keine Vorgaben machen können, bestätigt Stadtsprecher David Hennig. „Da der Aldi-Markt an der Buerschen Straße aufgrund eines älteren Bebauungsplanes aus dem Jahr 2001 genehmigt wurde, waren die Einflussmöglichkeiten der Stadt sehr gering.“ Man habe diesbezüglich also nur beraten können.

Dass der Discounter an seinen Standorten auch Strom produziert, ist nicht ganz neu. Beispiel dafür ist die Filiale an der Horster Straße. Dort wird der Strom vom Dach genutzt, um die Kälteanlagen im Markt zu betreiben, deren Abwärme wiederum zum Heizen genutzt wird.

Ähnlich läuft es auch in Gladbeck-Ost. Die Solaranlage auf dem Dach, in Verbindung mit einer Wärmerückgewinnungsanlage, die den Verkaufsraum im Zuge einer sogenannten Betonkernaktivierung kühlen und beheizen kann, sorge dafür, dass das Gebäude schon jetzt ohne fossile Brennstoffe auskomme, so die Ankündigung des Unternehmens vor der Eröffnung.

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