Gladbeck. In dem leerstehenden Wohnhaus am Busfortshof in Brauck hat es Dienstag wieder gebrannt. Die Polizei ermittelt. Stadt äußert sich zur Situation.

In Gladbecks Problemimmobilie in Brauck hat es gebrannt. Dienstagabend wurde die Feuerwehr zu dem leerstehenden Wohngebäude am Busforsthof gerufen. In einer der Wohnungen war ein Feuer ausgebrochen. Es ist nicht der erste Brandeinsatz für die Wehr in dem achtgeschossigen Wohnhaus, das mittlerweile schon seit über drei Jahren unbewohnt ist.

Aus einer Wohnung des leerstehenden Hauses in Gladbeck-Brauck drang dichter Rauch

Um 19.25 Uhr am Dienstagabend ging der Alarm bei der Gladbecker Feuerwehr ein. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte am Brandort drang Rauch aus einer Wohnung an der Rückseite des Gebäudes. Über die Hauseingangstür verschaffte sich die Feuerwehr Zugang ins Haus. Drei Trupps unter Atemschutz gingen in das stark verrauchte Haus. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Menschen in der Immobilie aufhalten, wurde zuerst nach Personen gesucht. Doch zum Glück war das Haus leer.

Nachdem dann das Feuer gelöscht war, wurde das Gebäude mithilfe eines mobilen Großventilators vom Brandrauch befreit. Alle Wohnungen wurden zudem noch einmal abgegangen – allerdings ohne weitere Erkenntnisse, so der Bericht der Gladbecker Wehr. Bei dem Einsatz am Busfortshof wurde die hauptamtliche Wache vom Löschzug Süd der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt. Die Brandursache zu ermitteln, ist nun Aufgabe der Polizei.

Immer wieder hat es Einsätze der Feuerwehr am Busfortshof gegeben

Bereits im vergangenen Jahr hat es zweimal in dem leerstehenden Gebäude gebrannt. Anfang Juni 2023 war ein Feuer in einer Erdgeschosswohnung des großen Hauses ausgebrochen. Die Wohnung brannte komplett aus. Nur wenige Wochen später, Ende Juli, wurde die Feuerwehr erneut zum Busfortshof gerufen. Im Treppenhaus im Erdgeschoss war ein großer Müllberg in Flammen aufgegangen.

Und Anfang 2021 hatte ein nächtlicher Brand im Keller des Hauses einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Damals war das Haus noch bewohnt. Einige Mieter hatten sich auf dem Dach des Gebäudes vor den Flammen in Sicherheit bringen wollen. Sie wurden von der Wehr mit einer Drehleiter aus ihrer misslichen Lage gerettet. Mehr als 20 Mieterinnen und Mieter erlitten bei dem Feuer Verletzungen. Wenige Tage später ließ die Stadt das Haus zwangsräumen. 157 Bewohner mussten anderweitig untergebracht werden.

Immer wieder hat die Stadt Gladbeck Mängel beim Brandschutz moniert

Der Grund für die drastische Maßnahme: Immer wieder hatte die Stadt auf Brandschutzmängel an dem Haus hingewiesen. Auch vor dem Großbrand bereits. Das Feuer Anfang 2021 nahm die Verwaltung dann aber zum Anlass, dem Ganzen einen Riegel vorzuschieben und das Haus „stillzulegen“. Man könne die dort herrschenden Zustände nicht mehr hinnehmen, zu gefährlich sei die Situation. Kein anderes Problemhaus in Gladbeck sei aktuell in so einem schlechten Zustand wie die Immobilie am Busfortshof, hieß es aus dem Rathaus. Gemeint waren das Hochhaus an der Steinstraße 72 in Butendorf sowie das heruntergekommene Mehrfamilienhaus an der Märker Straße am Rosenhügel.

In die Schlagzeilen geraten war das Haus am Busfortshof, in dem vor allem Großfamilien mit syrischen Wurzeln gelebt haben, schon lange vor dem verheerenden Brand im Keller. Als „Horrorhaus“ hatten einige Mieterinnen und Mieter die Immobilie bezeichnet, sich immer wieder über Müllberge im Keller und in den Fluren, über Ungeziefer und Ratten beschwert.

Wie es weitergeht mit der Problemimmobilie Busfortshof? Das bleibt ungewiss. In den vergangenen Jahren sind von der Eigentümergemeinschaft zwar kleinere Arbeiten an dem Gebäude durchgeführt worden. Die großen Mängel allerdings sind nach wie vor nicht behoben. „Zwischenzeitlich wurde zwar ein neuer Bauantrag bei der Stadt eingereicht, aber baulich tut sich bisher nichts“, erklärte Stadtsprecher David Hennig auf Anfrage. An dem Haus werde derzeit nicht gearbeitet.

[Gladbeck-Newsletter: hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook | Hier gibt‘s die aktuellen Gladbeck-Nachrichten einmal am Tag bei WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehrartikel | Alle Artikel aus Gladbeck]