Gladbeck. Gespräche zwischen Stadt und Bezirksregierung über Flüchtlingsunterkunft sind fortgeschritten. Wann die zweite ZUE Gladbecks bezogen werden soll.
Der Vöinghof an der Hornstraße in Ellinghorst wird zu einer Flüchtlingsunterkunft. Stadt und Bezirksregierung seien sich einig geworden, teilte die Bezirksregierung Münster auf Nachfrage mit. „Wenn alles läuft wie geplant, dann könnte eine Inbetriebnahme Anfang des Jahres 2025 erfolgen.“
Im April hatte die Stadt mitgeteilt, dass man über die Unterbringung von Flüchtlingen an der Stelle verhandele. Gleichzeitig hatte die Stadt auch klargestellt: „Eine Nutzung der denkmalgeschützten Hofgebäude ist aktuell nicht vorgesehen, diese werden selbstverständlich erhalten.“ Laut Bezirksregierung werden auf dem Gelände Container aufgestellt, in denen die Menschen dann untergebracht werden könnten.
„Die Planungen sehen vor, dass an dem Standort Vöinghof zunächst weitere 150 Plätze in Containern entstehen sollen.“
„Die Planungen sehen vor, dass an dem Standort Vöinghof zunächst weitere 150 Plätze in Containern entstehen sollen“, so Celina Ungruhe von der Pressestelle der Bezirksregierung. Außerdem solle das vorhandene Bestandsgebäude, das zuletzt durch das bfw – Unternehmen für Bildung angemietet war, für die benötigten Sozialräume hergerichtet werden. Das Unternehmen sei inzwischen ausgezogen, so die Stadt.
Gladbecker Einrichtungen Vöinghof und Festplatz sollen Verbund bilden
Geplant sei, die baulichen Maßnahmen bis zum Ende des Jahres abzuschließen. Voraussetzung: Das Ministerium für Flucht stellt die erforderlichen Haushaltsmittel dafür zur Verfügung. Betreiber der Einrichtung in Ellinghorst wäre dann das Land NRW. Auf dem Vöinghof entsteht dann wie auf dem Festplatz an der Horster Straße eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE). Weiter heißt es seitens der Bezirksregierung: „Der Vöinghof soll zusammen mit dem Standort am Festplatz als Verbundeinrichtung fungieren.“
„Die Zusammenarbeit läuft auch mit Blick auf die Einrichtung am Festplatz sehr gut, es gibt hier aktuell keine Beschwerdelage. “
Stadtsprecher David Hennig hebt auf Nachfrage die „guten und konstruktiven“ Gespräche mit der Bezirksregierung hervor. Da stimme man sich bezüglich weiterer Planungen ab. Auch mit Blick auf die ZUE am Festplatz sei es eine gute Zusammenarbeit mit Münster, beton die Stadt. Die Einrichtung dort laufe weitestgehend ruhig, „es gibt hier keine aktuelle Beschwerdelage“, so Hennig.
Bisher wurde der Stadt Gladbeck 2024 ein Flüchtling zugewiesen
Doch wie stellt sich die Flüchtlingssituation in Gladbeck aktuell überhaupt dar? Stand Juni lebten 502 Flüchtlinge in Gladbeck, davon 88 zentral in städtischen Unterkünften, 414 dezentral in Wohnungen, sagt der Stadtsprecher. Die Zuweisungen seien aktuell auch überschaubar, gerade einmal einen Menschen musste die Stadt bisher in diesem Jahr unterbringen. „Weitere angekündigte Zuweisungen gibt es aktuell nicht.“
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Hier profitiert Gladbeck sicher davon, dass die Zahl der Plätze in der ZUE am Festplatz auf das städtische Flüchtlingskontingent angerechnet wird. Heißt also, die Stadt muss in ihren Unterkünften und Wohnungen 150 Menschen weniger unterbringen, als eigentlich vorgesehen. Auch die 150 Plätze in der zweiten ZUE werden entsprechend angerechnet. Das entlastet die Stadt. Geplant ist, im Vöinghof vor allem Familien mit Kindern unterzubringen, hieß es in der ersten Ankündigung, in der Stadt und Bezirksregierung die Gesprächsaufnahme über eine mögliche ZUE im Vöinghof öffentlich gemacht hatten. Erste Reaktionen aus der Politik nach Bekanntwerden der Überlegungen waren positiv. SPD, CDU, Grüne und FDP signalisierten Zustimmung.
Aus Sicht von Stadt und Land bietet sich der Standort an, weil dort die Nahversorgung gesichert ist, außerdem liegt der Hof vergleichsweise geschützt, und es gibt eine gute verkehrliche Anbindung, auch mit dem Bus. Das alles waren ja Punkte, die aus Sicht der Stadt gegen die ursprünglich geplante große ZUE mit rund 600 Plätzen im Hotel Van der Valk sprachen. Nach dem Konflikt mit dem Land, das die Pläne fürs Van der Valk am Ende aufgab, hatten sich Stadt und Bezirksregierung verständigt, gemeinsam im Stadtgebiet nach Standort für kleinere Einheiten zu schauen.
In einem ersten Schritt hat dann das Land die städtische Unterkunft auf dem Festplatz übernommen und zur ZUE umgebaut. Im März dieses Jahres waren die ersten Flüchtlinge in die neue Landesunterkunft eingezogen.
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