Gladbeck/Bottrop. Perspektivisch soll der Radschnellweg 7 die Städte Gladbeck, Bottrop und Essen verbinden. Nun könnten die Planungen Fahrt aufnehmen.
Die Infrastruktur für Fahrräder soll in und um Gladbeck herum ausgebaut werden. Ein Baustein, um die Radmobilität zu verbessern, ist der Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet 7, kurz RS7. Er soll perspektivisch die Städte Gladbeck, Bottrop und Essen miteinander verbinden und könnte laut den Initiatoren sogar als mögliche Entlastung der Bundesstraße 224 dienen. Doch in Fahrt kommt das Projekt trotz jahrelanger Planungen bisher nicht.
Ein wesentlicher Bestandteil der Planungen ist die Trasse der ehemaligen RAG-Zechenbahn. Mindestens ein Teilstück des Radwegs könnte auf der alten Bahnstrecke liegen. Sicher ist: Mit Beginn an der Gladbecker Talstraße soll der RS7 zunächst über die Trasse bis zur Bottroper Straße verlaufen. Von hier aus gibt es zwei Möglichkeiten für den weiteren Abschnitt. Entweder entlang der alten Zechenbahn an der Halde Ellinghorst bis zum Tetraeder in den Süden Bottrops. Oder einmal auf der Gladbecker Straße liegend quer durch die Bottroper Innenstadt.
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Stadt Gladbeck lässt Grundstücke vermessen
Über den genauen Verlauf des RS7 wurden sich die Träger des Projektes bisher noch nicht einig. Verantwortlich für die Planung ist Straßen NRW. Der Landesbetrieb ist zudem für den Abschnitt des Radwegs in Essen zuständig. Für die Abschnitte in Bottrop und Gladbeck die Städte jeweils selbst verantwortlich.
Wie die Stadt Gladbeck auf Nachfrage mitteilt, laufen nach wie vor Verhandlungen mit der RAG bezüglich des Grundstücksankaufs. Zur Erinnerung: Ursprünglich hatte die Verwaltung mal mit einem Ankauf schon im Jahr 2022 gerechnet. „Es wurde eine Vermessung der betroffenen Grundstücke beauftragt, um somit die notwendige Grundlagenermittlung voranzutreiben“, sagt Stadtsprecherin Anna Langhof. Im weiteren Prozess müssen die ausgewählten Strecken in einem Linienbestimmungsgesetz durch das Landesministerium genehmigt werden. „Die Stadt steht hierzu im Kontakt mit dem Landesbetrieb Straßen NRW, um damit weitere formelle Voraussetzungen für Planung und Bau des ersten Abschnitts des Radschnellweges zu schaffen“, so Langhof.
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Bottrop plant mit RAG-Trasse als kurzfristige Alternativroute
Eine Entscheidung über die endgültige Streckenführung des Radwegs ist in Bottrop weiterhin nicht gefallen, dennoch könnte es bald weitergehen. „Die vom RVR erarbeitete Machbarkeitsstudie für den RS7 hatte eine Trassenführung durch das Stadtgebiet zum Ergebnis, die aktuell aber keine politische Mehrheit findet“, berichtet Christina Kleinheins, Leiterin des Bottroper Stadtplanungsamts. Daher werde nun eine Radvorrangroute auf der ehemaligen RAG-Trasse geplant. „Hier sind die Planungen gut vorangeschritten, auch die Kaufverhandlungen sind nahezu abgeschlossen und die Route ist zur Förderung angemeldet“, so Christina Kleinheins.
Derzeit sei aber offen, wann die Fördermittel für den ersten Bottroper Bauabschnitt zwischen Stadtgrenze Gladbeck und Tetraeder freigegeben werden, sagt Kleinheins. Der Baubeginn könne daher noch nicht festgelegt werden. Die Amtsleiterin stellt außerdem klar: „Die Radvorrangroute über die ehemalige Bahntrasse ist kein Ersatz für den Radschnellweg, sondern eine kurzfristiger umsetzbare Ergänzung.“ Längerfristig solle das Konzept der Machbarkeitsstudie beziehungsweise eine noch zu erarbeitende Variante davon umgesetzt werden, so Christina Kleinheins. „Aktuell hat die Stadt Bottrop jedoch keine freien Personalkapazitäten für diese Planungen.“
Entscheidung über Anschlussstelle nach Essen ist noch offen
Problematisch könnte außerdem die Anschlussstelle zwischen Essen und Bottrop werden. „Die Stadt Bottrop steht dazu in intensivem Kontakt mit Straßen NRW.“ Der Landesbetrieb prüft nach eigenen Angaben zurzeit alternative Streckenführungen auf Essener Gebiet.
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