Gladbeck. Schon im Sommer 2022 hat die Neuapostolische Kirche ihren Standort in Zweckel aufgegeben. Nun ist das Gebäude verkauft. Was bislang bekannt ist.
Die Aufgabe der Neuapostolischen Kirche an der Brunnenstraße in Gladbeck Zweckel erfolgte vor gut einem Jahr. Für die Öffentlichkeit mehr oder weniger sang- und klanglos. Seitdem ist das markante, ehemalige Kirchengebäude auf dem großen Eckgrundstück im Herzen des Stadtteils verwaist. Der Namensschriftzug oberhalb der Tür ist schon vor einiger Zeit entfernt worden, das Kreuz darüber ebenfalls. Nun gibt es Neuigkeiten die Zukunft des Standorts betreffend.
Die ehemalige Kirche samt Grundstück ist vor wenigen Wochen verkauft worden. Das teilt Frank Schuldt, Sprecher der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, auf Anfrage der Redaktion mit. Ein Investor habe die Immobilie übernommen. Er plane dort, so Schuldt, eine gemeinnützige Einrichtung. Genaueres wollte der Kirchensprecher nicht verraten. Das sei die Angelegenheit des neue Eigentümers. Man gehe aber davon aus, dass das Konzept passt.
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Für Zweckel wünscht sich die Kirche eine behutsame Projektentwicklung im Sinne der Gemeinde und des Quartiers
Nur soviel: Die Neuapostolische Kirche sei bei jeder Aufgabe eines Kirchenstandortes sehr darum bemüht, eine angemessene Nachfolgelösung für die profanierten Kirchen zu finden. In der Regel seien das Nutzungen der Gebäude als soziale Einrichtungen oder der Bau von Wohnungen. „Letztendlich“, so Schuldt weiter, „ist es aber natürlich Sache der neuen Eigentümer, was mit den Immobilien geschieht.“ Auch für Zweckel wünscht sich der Kirchensprecher eine „behutsame Projektentwicklung im Sinne der Gemeinde und des Quartiers“. Man gehe davon aus, dass dort „etwas Schönes“ entsteht.
Im August 2022 ist die Kirche an der Brunnenstraße aufgegeben worden. Die Profanierung fand genau 59 Jahre nach der Einweihung des Gotteshauses statt. Seitdem gibt es nur noch eine Neuapostolische Gemeinde in Gladbeck, entstanden durch die Fusion der Gemeinden Zweckel und Mitte. Es bleibt die Kirche an der Friedenstraße als Gotteshaus der Neuapostolen in der Stadt.
Auch die Neuapostolische Kirche hat mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen
Der Neuapostolischen Kirche geht es nicht anders als den großen christlichen Kirchen in Deutschland: Die Mitgliederzahlen schrumpfen. Darauf werde eben auch mit Kirchenschließungen reagiert, wie im Fall von Zweckel geschehen, erklärt Frank Schuldt. Dabei falle so eine Entscheidung niemals leicht. Man schaue dabei immer auch auf den Zustand der Gebäude. „Es macht ja keinen Sinn, Geld für eine Renovierung auszugeben und die Kirche dann fünf Jahre später aufzugeben.“ So sei auch die Entscheidung für den Standort an der Brunnenstraße zustande gekommen.
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Dabei müsse man auch wissen, erläutert der Sprecher, dass bei der Neuapostolischen Kirche keine Steuern erhoben werden. Die Finanzierung erfolge ausschließlich durch freiwillige Spenden der Gemeindemitglieder. Alle Funktionen in den Gemeinden würden von Ehrenamtlichen ausgeübt. Die so neu gegründete Gemeinde Gladbeck der Neuapostolen habe mehr als 400 Mitglieder. Schuldt: „Wir sind in Deutschland unter den kleinen Kirchen die größte. Unter diesem Aspekt betrachtet, ist das für Gladbeck eine gute Gemeindegröße.“
Das sagt die Gladbecker Verwaltung zum Verkauf der Kirche
Im Rathaus habe es bereits Gespräche mit dem neuen Eigentümer gegeben, so Stadtsprecher David Hennig auf Anfrage. Es seien „erste, grobe Ideen vorgestellt“ worden. Hennig: „Zum aktuellen Zeitpunkt ist es zu früh, um konkretere Aussagen zu treffen.“