Gladbeck. Bürgermeisterin Bettina Weist hat im Rathaus die Ehrenplaketten 2022 verliehen. Neun Bürger wurden für besonderes Engagement ausgezeichnet.
Gladbecker Bürgerinnen und Bürger sind im Rathaus für ihr besonderes Engagement zum Wohle der Allgemeinheit ausgezeichnet worden. Neun Menschen erhielten aus der Hand von Bürgermeisterin Bettina Weist bei einer kleinen Feierstunde im Ratssaal die Ehrenplakette 2022 der Stadt Gladbeck.
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Die Bürgermeisterin merkte zunächst an, dass es trotz aller aktueller Krisen wie dem Krieg in der Ukraine, der steigenden Inflation, Unsicherheiten, Ängsten und auch Corona etwas gebe, das sie sehr optimistisch in die Zukunft blicken lasse. „Und das sind die vielen, vielen Gladbeckerinnen und Gladbecker, die ich in den vergangenen Monaten kennenlernen durfte, es sind die, die die eigenen Sorgen wegschieben, Verantwortung für andere übernehmen.“ Denn in diesen Zeiten sei es umso wichtiger, nicht nur auf sich selbst zu schauen, sondern zu überlegen: „Wie kann ich anderen helfen, was kann ich der Gesellschaft zurückgeben, wo bin ich nützlich?“
Die Ausgezeichneten sind Menschen, die anpacken und helfen
Weist lobte, dass die nun ausgezeichneten Menschen solche seien, „die nicht lamentieren und sich der Angst hingeben. Nein, es sind die, die anpacken, die helfen, die die Gelegenheit ergreifen. Es sind die, die im Sport ehrenamtlich aktiv sind. Es sind die, die Geflüchteten das Ankommen erleichtern. Es sind die, die in Notsituationen sofort da sind. Es sind die, die einen Stadtteil lebenswert machen. Es sind die, die kulturelle Grenzen überwinden. Es sind die, die Kindern ein Lächeln schenken. Es sind die, die andere auch in Krisenzeiten nicht allein lassen.“
Mit Urkunde und Ehrenplakette ausgezeichnet wurden schließlich Andrea Klein-Ridder und Jörg Weichert für den Runden-Tisch-Rentfort. Begründung: Hier treffen sich Aktive aus dem Stadtteil. Sie geben dreimal im Jahr die Stadtteilzeitung heraus, organisieren das jährliche Sommerfest und führen verschiedene Projekte durch. Wohl und Zukunft von Rentfort-Nord liegen dem Runden Tisch am Herzen.
Ausnahmesportlerin setzt sich als Jugendtrainerin für Teamgeist und Loyalität ein
Nadine Müller und Achim Petersen für die Fluthilfe Gladbeck. Begründung: Etwa 120 engagierte Menschen arbeiten hier zusammen, um die Opfer der Flut im Ahrtal mit gesammelten Spenden und Einsätzen vor Ort zu unterstützen. Die Fluthilfe ist zu einem Zeichen für Solidarität und Hilfsbereitschaft geworden. Als Russland Ende Februar den Angriffskrieg auf die Ukraine begann, kam die Fluthilfe zusammen, um auch die Menschen in der Ukraine mit Spenden zu versorgen. Die Gladbecker Fluthilfe ist unermüdlich im Einsatz und zeigt große Hilfsbereitschaft.
Süheda Nur Celik, Ausnahmesportlerin, Jugendtrainerin und Mitbegründerin des Taekwando Vereins „Elite SV Gladbeck“. Begründung: Der Verein lehrt neben der Liebe zum Sport auch Teamgeist und Loyalität. Dies zeigt: Sport kann mehr als reiner Wettkampf sein, er schafft Zusammenhalt, Solidarität und Nähe zwischen den Menschen. Süheda Nur Celik hat in der Vergangenheit bereits an vielen internationalen Wettkämpfen mit herausragenden Leistungen teilgenommen. Sie vertritt Gladbeck damit in der ganzen Welt und ist eine sympathische Vertreterin der Stadt.
Nachbarschaftshilfe organisierte auch einen Bringservice für Mittagessen
Ute Pawlicki für die Nachbarschaftshilfe Rosenhügel. Begründung: Die Nachbarschaftshilfe Rosenhügel wurde zu Beginn der Corona-Pandemie gegründet und ist mit ihr gewachsen. In der Corona-Krise seien viele auf Hilfe angewiesen. Die Nachbarschaftshilfe Rosenhügel hat Unterstützung beim Einkaufen oder beim Abholen von Rezepten organisiert. Außerdem wurde ein Bringservice für Mittagessen angeboten. Pandemie und soziale Isolation haben viele Menschen auch seelisch getroffen. Für sie wurde ein Sorgentelefon eingerichtet. Auch zwei Open-Air-Kinos gab es. Die Nachbarschaftshilfe Rosenhügel hat damit vielen Gladbeckern geholfen.
Madleni Schroeter für die Gladbecker Flüchtlingshilfe. Begründung: Die Ausgezeichnete engagiere sich seit über drei Jahrzehnten in der Gladbecker Flüchtlingshilfe. In den 1990er Jahren begann sie, sich um Geflüchtete aus dem Kosovo zu kümmern. Ehrenamtlich gab sie Flüchtlingskindern Nachhilfeunterricht. Sie kümmerte sich außerdem um deren Familien und half ihnen in allen Lebenslagen. Durch ihre Unterstützung konnten viele Familien in Deutschland Fuß fassen. Für Madleni Schroeter ist Bildung der Schlüssel zur Integration. Sie engagiert sich bis heute mit großem Einsatz in der Flüchtlingshilfe, um Geflüchtete auf ihrem schweren Weg zu begleiten und ihnen das Leben zu erleichtern.
Orientalische Tanzformation, um Menschen aus anderen Kulturen zu integrieren
Hikmet Süner als Begründer des Vereins „Smile – das ist Dein Tag“. Begründung: Der Verein erfüllt Kindern mit verkürzter Lebenserwartung Herzenswünsche und arbeitet mit dem ambulanten Kinderhospizdienst zusammen. Hikmet Süner ist selbst Vater von fünf Kindern. Kranken Kindern ein Lächeln zu schenken, ihnen zu helfen, ist ihm daher eine Herzensangelegenheit. Neben den Aktionen für erkrankte Kinder wurden in den vergangenen Jahren weitere Initiativen unterstützt, unter anderem die Bereitstellung von Tablets für Home-Schooling für Kinder mit körperlicher und geistiger Einschränkung. Hikmet Süner trägt dazu bei, Kindern mit einem schweren Schicksal und deren Familien Freude und Hoffnung zu schenken
Monika Thiel als Begründerin der orientalischen Tanzformation „Naadirah“, die 2004 gemeinsam mit zehn rhythmusbegeisterten Frauen entstand. Die Erlöse ihrer Veranstaltungen werden der Flüchtlingsarbeit der evangelischen Kirche gespendet. Unter dem Motto „Tanzen ist träumen mit den Beinen“ zählt der integrative Gedanke. Mit ihrem Einsatz trägt Monika Thiel zur Integration und zum guten Zusammenleben in Gladbeck bei. Sie unterstützt auf diese Weise geflohene Menschen dabei, in unserem Land und in unserer Stadt anzukommen und hier Hoffnung und ein Zuhause zu finden.