Gladbeck. Die Nachbarschaft stimmt am Rosenhügel in Gladbeck. Das zeigt sich jetzt besonders in der Corona-Krise. Diese Aktion fand am Ostermontag statt.

Die Mitglieder der neu gegründeten Nachbarschaftshilfe Rosenhügel verteilten am Ostermontag warme Mahlzeiten in der Siedlung. Da der SPD-Mittagstisch Ende März Aufgrund des Coronavirus‘ nicht stattfinden konnte, funktionierten der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Andreas Dunkel und sein Team den Mittagstisch kurzerhand zum Lieferservice um.

Die Helfer verteilten 65 Portionen Tafelspitz an die Anwohner auf dem Rosenhügel

Auch Sonja Bakenecker freute sich über Ostergrüße und Tafelspitz, beides überbracht von Andreas Dunkel.
Auch Sonja Bakenecker freute sich über Ostergrüße und Tafelspitz, beides überbracht von Andreas Dunkel. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mitglieder der Rosenhügeler SPD und des Siedlerrings versorgten vor allem ältere Nachbarn mit insgesamt 65 Portionen Tafelspitz und einem süßen Ostergruß. Pünktlich zur Mittagszeit klingelten Andreas Dunkel, seine Stellvertreterin Nina Krüger und der SPD-Landtagsabgeordnete Michael Hübner an den Haustüren im Dahlmannsweg. Auch in direkter Nachbarschaft zum Heinrich-Weidemeier-Haus, der Zentrale der Essensausgabe, hatten sich einige Haushalte für den Mittagstisch angemeldet. „Ich bin ganz baff“, erklärte Sonja Bakenecker, die sich mit ihrer Mutter und ihrem Mann auf den Tafelspitz freute. „Wir sind wirklich dankbar für alle, die einem in dieser Zeit helfen“, so die Seniorin, die sich herzlich bei den Köchen bedankte.

Andreas Dunkel und seine Frau Christiane standen seit Sonntagnachmittag in der Küche, schälten Kartoffeln und bereiteten Gemüse vor, damit am Ostermontag alles reibungslos ablaufen konnte. „Als klar war, dass der Mittagstisch im März nicht stattfinden kann, kam schnell die Idee eines Heimservices auf“, erklärte Dunkel, für den die große Kochaktion auch eine willkommene Abwechslung vom Homeoffice ist. „Neben der warmen Mahlzeit ist es auch wichtig, dass die sozialen Kontakte erhalten bleiben und gepflegt werden“, ergänzte Hübner, für den ein kurzer Plausch an der Haustür auch zum Lieferservice gehörte.

Die Helfer waren mit Mundschutz und Handschuhen im Einsatz

Helferin Ute Pawlicki bereitete das Mittagessen mit zu.
Helferin Ute Pawlicki bereitete das Mittagessen mit zu. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Während die direkten Nachbarn schon mit Tafelspitz versorgt waren, portionierten Ute Pawlicki und Christiane Dunkel fleißig weiter. Alles sicher in Warmhalteboxen und Alufolie verpackt, machten sich die Helfer vom Rosenhügel nach und nach auf den Weg zu den Familien, die eine Portion bestellt hatten. Dabei trugen alle Helfer, die die warmen Mahlzeiten im Siedlungsgebiet verteilten, einen Mundschutz und Handschuhe, bei der Essensausgabe achteten die Organisatoren zusätzlich auf ausreichenden Abstand und Desinfektionsmöglichkeiten.

„Einige Fahrer machen sich jetzt noch auf den Weg auch zu Gelsenkirchener Straßen, denn unsere Siedlung hört ja nicht an der Stadtgrenze auf“, betonte Dunkel die Verbundenheit in der Rosenhügeler Nachbarschaft. Trotz strenger Maßnahmen zur Kontaktvermeidung ließen sich die Freiwilligen die gute Laune nicht nehmen: Ein Scherz hier, ein „Frohe Ostern“ in die Runde, dazu die Ostergrüße aus Gebäck und Schokolade, die jeder Mahlzeit beilagen - das alles hob die Stimmung. „Man gibt sich hier wirklich immer viel Mühe und kümmert sich. Und natürlich ist das Essen immer sehr lecker“, fand Nora Schiller, die gerade Portionen für ihre Mutter, die Nachbarn und sich selbst abholte.

Der Mittagstisch finanziert sich durch Sponsoren und Spenden

Der Mittagstisch finanziert sich durch Sponsoren und Spenden. Tafelspitz und Ostergrüße übernahmen die Rosenhügeler SPD-Mandatsträger und die Kandidaten für die Kommunalwahl 2020.

„Viele geben auch mehr als die symbolischen zwei Euro Kostenbeteiligung“, erklärte Dunkel und berichtete: „Einige Leute rufen hier an und bedanken sich für die Nachbarschaftshilfe, wir bekommen sehr viele positive Reaktionen.“ Seit durch das Coronavirus viele Menschen eingeschränkt sind und sich vor allem Risikogruppen isolieren, bietet der SPD-Ortsverband Rosenhügel gemeinsam mit dem Siedlerring eine Nachbarschaftshilfe an. „Momentan darf ich nicht arbeiten und bin quasi sieben Tage die Woche einsetzbar“, scherzte Hans Ludwig, der am Montag Tafelspitz verteilte und sonst etwa für eine ältere Dame mit dem Hund spazieren geht. „Das ist doch klar, dass man in so einer Situation hilft“, betonte er die Hilfsbereitschaft am Rosenhügel.