Gladbeck. Die Emschergenossenschaft zieht Bilanz des Regenjahres ‘21: Im Juli fielen in Gladbeck 144,5 Liter pro Quadratmeter. Das war knapp unterm Rekord.
Das Starkregenereignis vom 14. Juli, das im nördlichen Ruhrgebiet und damit in Gladbeck im Vergleich zu den Hochwassergebieten relativ glimpflich ablief, hat die Emschergenossenschaft dennoch an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht, wie es in der Jahresbilanz des Unternehmens heißt. Für die Zukunft müsse man sich besser aufstellen, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Chef der Emschergenossenschaft.
Auch in Gladbeck sorgte das Wetterphänomen am 14. Juli für Regen, wie er nur alle zehn Jahre einmal in der Stadt fällt: Innerhalb von 24 Stunden fielen 55 Liter auf den Quadratmeter. Das sei noch verhältnismäßig moderat gewesen, hieß es, und zum Glück sei der Starkregen in zwei Schüben gekommen – am Vormittag und am späten Nachmittag. Das habe für eine gute Bewältigung gesorgt und Gladbeck vor Schäden bewahrt.
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Im Schnitt fielen 2021 bislang 791 Liter Regen pro Quadratmeter in Gladbeck
Überhaupt war der Juli in Gladbeck der Monat im Jahr 2021 mit der höchsten Niederschlagsmenge, nämlich 144,5 Litern pro Quadratmeter, knapp unter dem Höchstwert von 149,7 vom Juli 2012. Der Juli-Mittelwert liegt bei 81,8 Litern. Die Sommermonate Juni und August 2021 fallen dagegen unterdurchschnittlich aus, so die Emschergenossenschaft.
Im Juni prasselten 63,8 Liter Regen pro Quadratmeter (Durchschnitt der Jahre 1998-2020: 73,7) auf die Stadt, im August 55,7 (Durchschnitt: 83,6). Insgesamt fielen in Gladbeck in diesem Jahr (bis einschließlich 16. Dezember) laut Emschergenossenschaft 791 Liter (Durchschnitt: 831) Regen. Am trockensten war (gemessen zwischen 1998 und 2020) das Jahr 2018 mit 586 Litern, am feuchtesten das Jahr 2002 mit 1051 Litern.
Emschergenossenschaft will in den Hochwasserschutz investieren
Auch mit Blick auf das gesamte Gebiet der Emschergenossenschaft wurde im Juli die höchste monatliche Niederschlagssumme des Jahres mit 133 Litern pro Quadratmeter erreicht. Alleine am 14. Juli waren es 102,9 Liter. Der langjährige Juli-Mittelwert über 130 Jahre liegt bei 83 mm. Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen registrierte die Emschergenossenschaft neben dem Juli im Mai (83 Liter) und Juni (96 Liter).
Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft: „Da Regen wie in den betroffenen Hochwasserregionen 2021 in Zukunft auch bei uns zu erwarten sind, müssen wir unsere Systeme verbessern.“ Vorstandschef Paetzel will sie an die „Herausforderungen des Klimawandels“ anpassen, um der Bevölkerung einen höchstmöglichen Schutz zu bieten. An einem Maßnahmenpaket, um die bestehenden Hochwasserschutzvorkehrungen zu verbessern, werde bereits gearbeitet.