Gladbeck. Erstes Gebäude am Standort der ehemaligen Geisersiedlung in Gladbeck ist bald bezugsfertig. Die neue Schlägel- und Eisen-Siedlung wächst stetig.
Auf Graf Moltke in Gladbeck kehrt wieder Leben ein. In die Tiefe eingefahren wird aber nicht, eher hinaufgefahren bis auf die dritte Sohle, besser gesagt bis zum Staffelgeschoss. Denn Graf Moltke ist das erste und insgesamt längste Gebäude der neuen Schlägel- und Eisen-Siedlung, das bald mit seinen 36 Mietwohnungen bezugsfertig wird. Die Vermarktung im Stadtteil Zweckel ist gestartet, die ersten Wohnungsbesichtigungen fanden am Samstag statt. Wer Interesse als Mieter hat, sollte sich also sputen.
„Die ersten Wohnungen sind schon zugesagt“, berichtet Rolf Klinkhammer, Geschäftsführer der Schlägel & Eisen Projekt GmbH, die das Bauprojekt und die Vermietung stemmt. „Die Heizung läuft, und der Innenausbau ist schon weit vorangeschritten.“ Die Mieter sollen ab dem 1. Mai 2022 auf dem Areal einziehen können, dessen marode Zechenhäuser als Gladbecker Geistersiedlung weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt geworden waren. Noch flankiert ein Rest der alten, bereits großteils abgerissenen Bausubstanz die Baustelle. „Dieser noch vorhandene Altbestand wird im Februar abgerissen, um Platz zu schaffen, damit an der linken Bebauungs-Flanke „Möller“ und am rechten Flügel „Mathias Stinnes“ und „Nordstern“ entstehen können.“
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Neun Gebäude mit 168 Wohnungen entstehen in der Siedlung
Denn alle Gebäude der neuen Siedlung tragen Namen ehemaliger Zechen, zum Großteil aus Gladbeck und bekannter anderer Abbauorte. Auch wenn die letzten ehemaligen Zechenhäuser bald verschwunden sind, bleibt das Neubauareal so der Bergbautradition weiterhin verbunden. Auf einer Fläche von rund 16.000 Quadratmetern entstehen an der Schlägel- und der Eisenstraße neun Gebäude mit insgesamt 168 Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen. Im Rohbau neben „Graf Moltke“ ist schon Haus „Zweckel“ sichtbar vorangeschritten, mit 22 Wohnungen aber deutlich kleiner. Auch dort wird bald die Vermarktung gestartet, da die Wohnungen im Herbst 2022 bezugsfertig sein sollen. Das Besondere: Dieses Gebäude wird mit öffentlichen Mitteln gefördert und ist so sozialgebunden Mietern mit Wohnberechtigungsschein vorbehalten.
„Wer Interesse an einer Mietwohnung hat, kann sich auf unserer Homepage über die Projektübersicht zum Stand der Vermietung, über die Mietpreise, Grundrisse und weitere wesentlichen Merkmale der vor der Fertigstellung stehenden Häuser informieren“, sagt Rolf Klinkhammer. Über www.schlaegel-eisen.com/projekt/ lassen sich die im Bau befindlichen Gebäudenamen anklicken. Dabei ist zum Beispiel eine 3D-Ansicht von Graf Moltke zu sehen sowie Informationen zu allen 36 Mietwohnungen inklusive Grundriss und den jeweiligen Kaltmieten sowie Nebenkosten. Los geht es bei der Singlewohnung von 51,41 Quadratmetern für 520 Euro Kaltmiete und 100 Euro Nebenkosten über 60-, 80- und 90-Quadratmeter Wohneinheiten bis hin zur 106,7 Quadratmeter-Wohnung mit Dachterrasse im obersten Staffelgeschoss für 990 Euro Kaltmiete und 200 Euro Nebenkosten.
Besichtigungstermine können jetzt vereinbart werden
„Bei Mietinteresse können Besichtigungstermine vereinbart werden, die in der Regel an den kommenden Samstagen stattfinden“, so Rolf Klinkhammer. Für die Vermietung zuständig sei der Hausverwalter der kompletten Siedlung, Hans-Jürgen Honerbom. Die Kontaktaufnahme ist über 02861-9290763 und via E-Mail-Formular auf der Homepage möglich. Bislang seien bereits rund 80 Voranfragen eingegangen, „die wir jetzt alle abarbeiten“.
Gearbeitet wird derweil auch schon an der Bodenplatte für das nächste Gebäude, das allein keinen Zechennamen trägt. Grund: Mit dem Mieter Vivianum Wohnen wird ein besonderes Wohnkonzept realisiert. In dieser Form deutschlandweit bislang selten, entsteht ein Haus für Intensiv-Pflege mit drei Wohngemeinschaften für Menschen jeden Alters, also vom Kind bis zum Senior. Das Vivianum-Gebäude wird aber wohl nicht vor 2023 fertig werden. Abweichend von der bisherigen Planung wird dieses Haus etwas nach hinten versetzt gebaut. Klinkhammer: „Um dem Wunsch der Stadt zu entsprechen, davor einen größeren Quartiersplatz an der Bohnekampstraße realisieren zu können.“