Gladbeck. Ein 34-Jähriger hat in Gladbeck Cannabis angebaut – mit dem Verkauf wollte er den Eigenbedarf finanzieren. Jetzt stand der Mann vor Gericht.
Ein anonymer Anrufer führte die Polizei auf die Spur eines heute 34-Jährigen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung, des Kellers und des Gartens im Februar vergangenen Jahres fanden die Beamten eine Cannabis-Plantage mit 13 Pflanzen, fast fünf Kilogramm Marihuana, teils für den Verkauf portioniert, das dazugehörige Equipment und geringe Mengen anderer Drogen. Jetzt musste sich R. vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Gladbeck verantworten.
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Der nicht vorbestrafte Angeklagte war geständig. Er habe selbst regelmäßig Marihuana konsumiert, vor allem am Wochenende mit Freunden, ließ er seinen Verteidiger erklären. Um den eigenen Bedarf zu finanzieren, sei er auf die Idee mit der Plantage gekommen. Pflanzen und Equipment habe er sich in Holland besorgt, die Anleitung im Internet gefunden. Verkauft habe er die Drogen im Freundeskreis, „in dem es zu dieser Zeit ausschließlich um Marihuana ging“.
Schöffengericht am Amtsgericht Gladbeck verurteilt den Mann zu einer Bewährungsstrafe
Seit der Wohnungsdurchsuchung konsumiere er keine Drogen mehr, besuche eine Drogenberatungsstelle, komme wieder gut bei seiner Arbeit zurecht, sei mit seiner neuen Lebenspartnerin nach Herten gezogen, um den Kontakt zur „Szene“ in Gladbeck komplett abzubrechen. Dem Gericht legte der Anwalt die Ergebnisse mehrerer negativer Drogenscreenings vor. Sein Mandant sei froh über die Hausdurchsuchung, habe er ihm versichert, weil die Situation ansonsten möglicherweise noch weiter aus dem Ruder gelaufen wäre.
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Das Schöffengericht verurteilte den 34-Jährigen, der das in seinem Schlusswort noch einmal unterstrich und glaubwürdig Reue zeigte, wegen unerlaubten Handels und unerlaubten Anbaus von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten mit zweijähriger Bewährungszeit. Er muss 1500 Euro an den Kinderschutzbund Gladbeck bezahlen.