Gladbeck. Die Stadt Gladbeck hat eine Perspektive entwickelt, das Quartier am Bahnhof Gladbeck-West umzubauen und zu beleben. So sehen die Ideen aus.

Der Bahnhof West und sein Umfeld, ein eher benachteiligter Stadtbereich in Gladbeck, rückt in den Fokus der Stadtplaner: Nach Aufnahme in die Landesinitiative „Bauland an der Schiene“ gibt es inzwischen eine erste Vision, eine Perspektive, wie sich das Areal zwischen Bahnlinie und Mühlenstraße nachhaltig ändern könnte – mit neuem Bahnhof, Hotel und Gastronomie, Parkhaus, neuer Radstation und Häusern mit 260 Wohnungen und Platz für Büros.

„Das sind spannende Möglichkeiten, was man da aus dieser rückwärtigen Lage machen kann“, so Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer bei der Präsentation des städtebaulichen Rahmenplans im Planungs- und Umweltausschuss. Planungsamtsleiter Karsten Fuchte sprach von einer „zukunftsfähigen Stadtentwicklung“, die mit dieser „visionären Denkweise“ verbunden sei. Fuchte sieht in den Vorschlägen eine „grüne und lebenswerte Verdichtung“ des fünf Hektar großen Areals auf der Grenze zwischen Stadtmitte und Rentfort.

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Ziel der Planung: Ein attraktiver Ankunftsort Bahnhof West mit Hotel

Eher trostlos sieht es derzeit am Bahnhof Gladbeck-West aus. Foto: Heinrich Jung / FUNKE Foto Services
Eher trostlos sieht es derzeit am Bahnhof Gladbeck-West aus. Foto: Heinrich Jung / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Die Pläne, die erst durch die Landesinitiative möglich wurden, stammen aus dem Stadtplanungsbüro „Reicher Haase Assoziierte“. Ziel der Planung ist es, die Wahrnehmbarkeit des Bahnhofs West zu erhöhen und einen attraktiven Ankunftsort samt ansprechendem Bahnhofsvorplatz zu schaffen – im Idealfall mit neuem Bahnhofsgebäude. Auch eine Grünverbindung Richtung Nordpark und City soll geschaffen, das P&R- sowie B&R-Angebot sollen ausgeweitet werden.

Ein Mischquartier in Kombination von Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen, inklusive einer „urbanen Kante“ zur Mühlenstraße runden die „Visionen“ ab. Hotel und Gastronomie sollen nicht nur die Aufenthaltsqualität von Anreisenden erhöhen, sondern selbst als Magnet fungieren und neues Leben anlocken. Bei den Wohnnutzungen seien auch studentisches und altengerechtes Wohnen berücksichtigt, hieß es. Unter den Wohnhäusern sehen die Pläne zusätzlich eine Tiefgarage vor.

Gemeinsam mit der Caritas könnte im Südteil ein Gewerbehof entstehen

Das Gelände am Bahnhof West rechts der Gleise aus der Luft.
Das Gelände am Bahnhof West rechts der Gleise aus der Luft. © Unbekannt | Hans Blossey

Sämtliche Neubauten sollen Gründächer erhalten. Vorgesehen ist eine kompakte und flächensparende Bebauung mit überwiegend drei bis fünf Geschossen. Im südlichen Bereich vom Bahnhof West ist ein Gewerbehof angedacht. Betont wird, dass der Verbleib der Caritas mit ihren Werkstätten am jetzigen Standort Mühlenstraße durch die Planung nicht in Frage gestellt werde. Generell wäre aber eine Neuordnung der Flächen auch hier wünschenswert hin zu einem Gewerbehof, der verkehrlich separat durch eine Stichstraße erschlossen werden soll.

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Der große Baumbestand auf der heutigen Grünfläche könne teilweise erhalten bleiben, so die Rahmenplanung. Mehr Grün komme durch Straßenbäume hinzu, die an der neuen Hansemannstraße gepflanzt werden, die direkt von der Mühlenstraße auf den Bahnhofshaupteingang zuläuft. Auch der Bahnhofsvorplatz soll begrünt werden. Außerdem soll die Fassade des Parkhauses – die Quartiersgarage – begrünt werden. Das Parkhaus soll übrigens eine barrierefreie Überquerung zu den Gleisen ermöglichen.

Die Planideen stoßen in der Politik auf Zustimmung

In der Politik stießen die perspektivischen Pläne auf Zustimmung. FDP-Politikerin Christine Dohmann nannte die Visionen „eine interessante Idee“ für den Bahnhof, der heute kein Vorzeigeobjekt und wenig einladend sei. „Eine deutliche Aufwertung für das Stadtquartier, die Pläne bergen viel Potenzial“, bewertete SPD-Ratsherr Dustin Tix. CDU-Ratsherr Dietmar Drosdzol sprach von „Plänen, die Charme haben“. Tix wie Drosdzol mahnten jedoch, frühzeitig mit den Eigentümern über die städtebaulichen Absichten zu sprechen.

Das geschehe im weiteren Projektverlauf, hieß es. Die Umsetzung des Projektes stehe ohnehin unter der Prämisse von der Wirtschaftlichkeit und sei von der Flächenverfügbarkeit abhängig.