Gladbeck. Ein Rahmenplan sieht für das langgestreckte Gleisareal in Gladbeck-Schultendorf eine perspektivische Entwicklung vor. Was die Planer vorhaben.

Auch für das östliche Schultendorf in Gladbeck gibt es durch die Landesinitiative „Bauland Schiene“ nun eine Perspektive, das langgestreckte Gelände der ehemaligen RBH-Gleise zwischen Talstraße und Europabrücke möglicherweise neu nutzen zu können. Ein städtebaulicher Rahmenplan sieht eine bunte Mischung aus Wohnen, Freizeit und Gewerbe vor – unter Beibehaltung von möglichst viel des vorhandenen Grüns.

Im Mittelpunkt der Neunutzungsideen steht der Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet, der an der Talstraße beginnen wird und über das neun Hektar lange Gelände gebaut wird. Um ihn herum ranken sich die anderen „Visionen“, die der Rahmenplan vorsieht, der ebenfalls vom Dortmunder Stadtplanungsbüro „Reicher Haase Assoziierte“ erarbeitet und im Planungsausschuss präsentiert wurde.

Im Nordteil des langgestreckten Areals könnten Wohnhäuser entstehen

Das schmale Gelände links der Gleise soll neu gestaltet werden. Vorn ist die Europabrücke zu sehen, rechts das neue Gebäude des Heisenberg-Gymnasiums zu erkennen.
Das schmale Gelände links der Gleise soll neu gestaltet werden. Vorn ist die Europabrücke zu sehen, rechts das neue Gebäude des Heisenberg-Gymnasiums zu erkennen. © Unbekannt | Hans Blossey

Das Erneuerungsgebiet erstreckt sich im Hinterland der Tauschlagstraße entlang der noch vorhandenen Gleise zwischen dem einstigen RBH-Hauptquartier (einst BuH) an der Talstraße bis fast zum Bahnhof West. Von den Gleisen soll das zu entwickelnde Gebiet durch einen begrünten Lärmschutz geschützt werden. Wegen einer Vielzahl von Restriktionen sei aber nur die nördliche Teilfläche geeignet für eine Bebauung. Im Südteil hindern Versorgungsleitungen im Boden, aber auch eine schwierige Erschließung, der Haarbach, sowie Immissionen der Europabrücke, das Areal baulich zu nutzen.

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Die Planer schlagen für den nördlichen Teil des einstigen RBH-Geländes zwei drei- bis viergeschossige Wohnhäuser und ebenfalls zwei Gebäude für Dienstleistungen und Gewerbe vor, eines mit Café. Ein fünftes, direkt an einem zentral gelegenen, kleinen Quartiersplatzes gelegen, sieht eine gemischte Nutzung von Wohnen und Arbeiten vor. Insgesamt sollen 44 Wohnungen entstehen (frei finanziert, aber auch gefördert), außerdem 5500 Quadratmeter Gewerbefläche. Alle Hausdächer sollen begrünt werden. An der Talstraße sind Radabstellplätze, aber auch eine Mobilitätsstation vorgesehen. Für die Bewohner der Neubauten wird an eine Tiefgarage gedacht.

Der Südteil des Plangebietes soll autofrei bleiben

Im Südteil, der Kfz-frei bleibt, dominiert der Freizeitgedanke: Angedacht sind hier Klein- und Kulturgärten, ein Obsthain, eine Streuobstwiese und Bereiche zum Spielen. Der Haarbach soll renaturiert und erlebbar gemacht werden. Auch hier könnten sich die Planer einen Kiosk/ein Café vorstellen. Als Besonderheit schlagen sie im angedachten Kulturgarten einige Tiny Houses vor – Mini-Häuser mit maximal 50 Quadratmeter Wohnfläche, aber mit maximalem Komfort und außergewöhnlichem Design.

Wie für die Planung am Bahnhof West soll auch dort nach finanziellen Fördermöglichkeiten zur Umsetzung der Pläne gesucht werden. Falls die Ideen Wirklichkeit werden sollten, werde zunächst der nördliche, erst später der südliche Teil des Areals umgestaltet.