Gladbeck. Auf dem Ex-Lueg-Gelände in Gladbeck entstehen in vier Häusern 84 Wohnungen. Wie der Stand der Bauarbeiten ist und wann die ersten Mieter kommen.

Die Bauarbeiten auf dem einstigen Lueg-Gelände in Gladbeck an der Wilhelmstraße, die vor einem Jahr coronabedingt eher still und leise gestartet waren – sind inzwischen recht weit fortgeschritten. Mittlerweile kann man die vierteilige Wohnanlage – das U-förmige, zentrale Appartementhaus sowie die drei benachbarten Stadtvillen – gut erkennen. Anfang nächsten Jahres sollen die ersten Mieter einziehen, wie die WAZ bei einem Baustellenrundgang erfuhr.

Allerdings litt auch diese Baustelle, wie Projektleiter Alexander Riedel vom Bauherrn Cureus GmbH, einem Spezialisten für Pflegeimmobilien aus Hamburg, erläutert, unter der Coronapandemie, einer Verknappung der Baumaterialien und den negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Dennoch sei das Ziel, den Komplex zu Jahresbeginn 2023 fertigzustellen, durchaus haltbar: „Wir haben immer wieder Ausfälle von Firmen kompensieren können.“ Beim WAZ-Besuch ist auch auf allen Teilen der Baustelle emsiges Treiben zu beobachten, Mitarbeiter verschiedenster Gewerke und Firmen sind im Einsatz.

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Cureus baut für Lindhorst drei Stadtvillen und ein Appartementhaus

Hell und freundlich: Eine Wohnung in einer der drei Stadtvillen, die Cureus an der Wilhelmstraße errichtet.
Hell und freundlich: Eine Wohnung in einer der drei Stadtvillen, die Cureus an der Wilhelmstraße errichtet. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Inzwischen stehen nicht nur die Rohbauten, sondern in allen vier Häusern sind bereits die dreifach-verglasten Fenster eingebaut und der Innenausbau ist im Gange. In vielen Appartements sind schon die Bäder fertig. Teilweise werden gerade die Böden für den Estrich-Einbau vorbereitet. Außen haben die Arbeiten zur Fassadendämmung (mit hocheffizienten KW-40-Dämmstoffen) begonnen. Riedel: „Hier entsteht ein qualitativ und energetisch hochwertiges Neubauvorhaben.“ Wärme und Strom werde es, so der Projektleiter, aus einer eigenen Blockheizzentrale geben, die auch mit Biogas betrieben werden könne.

Insgesamt sind auf dem Komplex des ehemaligen Lueg-Areals und angrenzender Gelände (zusammen rund 7000 Quadratmeter Grundfläche) 84 barrierefreie Appartements verschiedenster Größen sowie eine Tagespflege mit 26 Plätzen geplant. Die Investitionssumme beträgt mehr als 10 Millionen Euro. Initiiert wurde das Projekt von der niedersächsischen Lindhorst-Gruppe. Umgesetzt wird es von der Cureus GmbH, die zur Lindhorst-Gruppe gehört und für die sie Pflegeimmobilien baut, aber auch Service-Wohn-Projekte wie hier in Gladbeck.

Die Tagespflege wird 26 Patienten einen Platz bieten

Noch ist es eine Baustelle: Hier im Erdgeschoss des Appartementhauses entsteht ein Restaurantbereich, der auch der breiten Öffentlichkeit offen steht.
Noch ist es eine Baustelle: Hier im Erdgeschoss des Appartementhauses entsteht ein Restaurantbereich, der auch der breiten Öffentlichkeit offen steht. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

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Im zentralen Appartementhaus des noch von der Lindhorst-Gruppe erstellten Konzeptes, das (wie auch die drei Stadtvillen) drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss erhält, sind 57 Wohnungen zwischen 37 und 60 Quadratmetern Wohnfläche vorgesehen – alle jeweils mit Balkon, Dachterrasse oder im Erdgeschoss mit Terrasse und sogar kleinem Gartenanteil. In den drei Stadtvillen wird es 27 Wohnungen (zweimal acht und einmal elf Einheiten – 57 bis 97 Quadratmeter groß) inklusive Balkone oder (Dach-)Terrassen geben. Insgesamt entstehen, so Riedel, 4500 Quadratmeter Wohnfläche. Zu der umfangreichen Wohnanlage gehört ferner eine gemeinschaftlich genutzte Gartenanlage für die Mieter. Insgesamt entstehen außerdem 73 teils behindertengerechte Pkw-Stellplätze auf dem Gelände, 35 davon in der Tiefgarage.

Die „Schönes-Leben-Gruppe“ aus Ulm, ein Wohn- und Pflegeanbieter, wird den Komplex nach Fertigstellung für Cureus betreiben und die Wohnungen (auch in den Stadtvillen) vermieten. Ebenso werden die Tagespflege inklusive Therapieräumen (500 Quadratmeter Fläche für 26 Patienten), ein ambulanter Pflegedienst, Bibliothek und Dachterrasse, Fitnessraum sowie ein auch für die Öffentlichkeit zugängliches Restaurant (alles im Haupthaus) von dem Unternehmen betrieben. Auch einen Friseur und eine Fußpflege werde es im Haus geben.

„Schönes Leben“ wird die Häuser betreiben und die Wohnungen vermieten

Blick von der Friedrich-Ebert-Straße auf díe Baustelle es Wohnbaukomplex an der  Wilhelmstraße.
Blick von der Friedrich-Ebert-Straße auf díe Baustelle es Wohnbaukomplex an der Wilhelmstraße. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

„Schönes Leben“ verspricht, so Geschäftsführer Kip Sloane und Vertriebschef Sebastian Wanner, ein „exklusives Service-Wohnen“. Wie teuer das wird und mit welchen Quadratmeter-Mieten Interessenten zu rechnen haben – dazu wollten sich die Firmenvertreter nicht äußern. Nur so viel: Es werde viele „inkludierte Leistungen“ geben, die in den künftigen Mieten eingerechnet sind. „Wir wollen mit einem innovativen Konzept einen Wohlfühlort schaffen, der Gemütlichkeit, Sicherheit und Geselligkeit bietet und ein umfangreiches Service- und Dienstleistungsangebot macht.“

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Das Interesse an den Wohnungen (im Staffelgeschoss des Appartementhauses und in den Stadtvillen Zwei-Personen-, ansonsten Ein-Personen-Wohnungen) sei jedenfalls groß, erste Reservierungen lägen bereits vor, so Wanner. Mitte Juni starte die konkrete Vermietung, dazu eröffnet „Schönes Leben“ in der Innenstadt (Horster Straße 23) eigens ein Vertriebsbüro. Einstweilen können sich Interessenten über die kostenlose Hotline 0800/7244611 informieren oder per E-Mail (gladbeck@schoenes-leben.org) Kontakt aufnehmen.

So soll die Wohnanlage, wenn alles fertig ist, am Ende aussehen.
So soll die Wohnanlage, wenn alles fertig ist, am Ende aussehen. © Unbekannt | Cureus GmbH