Essen-Bedingrade/Rüttenscheid. Erst im April 2024 hatte die Filiale am Rüttenscheider Stern eröffnet. Die Essener Gründer machen aber in der Liefer-Branche weiter.

Eggs Benedict, Pancakes, Sandwiches, Smoothies: Der Lieferdienst Breggfast aus Essen brachte seinen Kundinnen und Kunden auf Bestellung Frühstück nach Hause. Doch damit ist seit September 2024 Schluss. Breggfast ist Geschichte, die beiden Gründer Max Morochnik (23) und Robert Turovskyy (24) bleiben der Liefergastronomie jedoch treu. Vor drei Jahren haben sie die Meisterküche Reichard mit Sitz an der Frintroper Straße 335 übernommen. Dieses Unternehmen führen sie weiter.

Seit November 2022 waren Morochnik und Turovskyy sowie Küchenchef Anton Manzhos mit ihrem Frühstücks-Lieferdienst, der im Südostviertel startete, am Markt. Erst im April 2024 eröffneten sie am Rüttenscheider Stern – in der Klarastraße 7 – die erste Filiale, in der man auch vor Ort essen konnte. Etwa 15 Plätze standen dort zur Verfügung, Essen bestellte man auf Terminals. Zur Eröffnung wurden Eggs Benedict für einen Euro angeboten – eine Aktion, die damals viele Kundinnen und Kunden anlockte.

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Essener Breggfast-Gründer über seinen Lieferdienst: „Es lief gut“

Warum war dann, nur ein halbes Jahr später, Schluss mit Breggfast? Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt Gründer Max Morochnik, dass man den Lieferdienst unter normalen Umständen auf keinen Fall geschlossen hätte: „Es lief gut. Wir hatten sogar geplant, demnächst eine dritte Filiale zu eröffnen.“ Dann jedoch habe ein Großkunde Insolvenz angemeldet und bei Breggfast Schulden im sechsstelligen Bereich hinterlassen.

Max Morochnik und sein Geschäftspartner haben ihren Lieferdienst Breggfast aufgegeben. „Es war schwer für uns, das Ding zuzumachen“, sagt er.
Max Morochnik und sein Geschäftspartner haben ihren Lieferdienst Breggfast aufgegeben. „Es war schwer für uns, das Ding zuzumachen“, sagt er. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Das habe die gesamte finanzielle Planung über den Haufen geworfen. „Es war schwer für uns, das Ding zuzumachen“, sagt Morochnik. Aber: „Wir Gründer und die Investoren haben dann gemeinsam entschieden, dass es so keinen Sinn macht, das Projekt weiterzuführen.“

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Essener Catering-Unternehmen arbeitet mit Ernährungsberater zusammen

Weiter geht es aber nun mit der Meisterküche Reichard, die in Essen, Mülheim, Duisburg und Oberhausen Senioren mit Essen auf Rädern versorgt sowie Kitas beliefert. Auch der Cateringbereich bleibt erhalten. Laut Morochnik sind auch einige Mitarbeiter, darunter der Chefkoch, zur Meisterküche gewechselt. Das Unternehmen mit Sitz in Bedingrade gibt es insgesamt seit 40 Jahren. Morochnik und Turovskyy ziehen sich damit zunächst aus der Start-up-Branche zurück und setzen auf eine Traditionsfirma. „Wir wollen Essen auf Rädern und in Kitas moderner machen“, erklärt Morochnik.

Pochierte Eier auf Lachs gehörten zu den Gerichten, die man beim Essener Lieferdienst Breggfast bestellen konnte.
Pochierte Eier auf Lachs gehörten zu den Gerichten, die man beim Essener Lieferdienst Breggfast bestellen konnte. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

So digitalisiere man zum Beispiel die Prozesse und arbeite mit einem Ernährungsberater zusammen. Jeden Tag werde frisch gekocht, statt Kühlware zu liefern. „Für die Kitas stimmt der Ernährungsberater den Essensplan genau auf die Bedürfnisse von Kindern ab“, so Morochnik. Heißt: Die Nährwerte müssen passen.

Breggfast-Filiale am Rüttenscheider Stern ist verkauft und bleibt wohl Gastro-Standort

Außerdem serviere man viele vegetarische und vegane Speisen sowie Gerichte in Bio-Qualität statt Pommes und Schnitzel. „Unsere Erfahrung zeigt, dass Eltern dafür gerne einen Euro mehr zahlen“, sagt der Gründer. Die Meisterküche Reichard bietet es Kitas an, ihr Lieferangebot einen Monat lang kostenlos zu testen.

Die Breggfast-Filiale am Rüttenscheider Stern haben die Gründer nach eigenen Angaben verkauft. Wer genau dort einziehen wird, will Morochnik noch nicht verraten. Nur so viel: Es soll sich um eine „recht bekannte Food-Marke“ aus Berlin handeln. Damit bliebe das Ladenlokal an der Klarastraße also weiter ein Gastronomie-Standort.

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