Essen. Essens Ruhr Museum zeigt Industriemalerei, Schwarzweiß-Fotografie aus der Arbeitswelt – und Bilder zwischen Kanal und Büdchen. Zum Programm 2025.
Das Ruhr Museum bleibt ein Publikumsmagnet. 250.000 Besucher haben 2024 das Haus und seine Außenstellen besucht. Nach 2023 kann sich das Museum damit erneut über eines der erfolgreichsten Jahre seit der Eröffnung im Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 freuen, erklärt der Direktor des Ruhr Museum, Theo Grütter. Nicht nur die Sonderausstellungen sorgen dabei für ein weiterhin wachsenden Publikumsinteresse. Auch die Dauerausstellung in den Räumen der ehemaligen Kohlenwäsche bleibt ein Publikumsmagnet. Das Interesse an den vielfältigen Facetten der Ruhrgebietsgeschichte ist ungebrochen.
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Sonderausstellungen wie „Jüngste Zeiten. Archäologie der Moderne an Rhein und Ruhr“ haben 2024 für eine sprichwörtliche Vertiefung des Themas gesorgt. 30.000 Besucherinnen und Besucher interessierten sich für die erstmals präsentierten Ausgrabungsfunde aus der Zeit der letzten zwei Jahrhunderte.
- Fußball im Ruhrgebiet - neue Schau auf Zollverein in Essen
- Essens „rasende Reporterin“: Ruhr Museum zeigt ihre Bilder
- „Glückauf - Film ab“: Pralle Ausstellung zum Kino im Revier
Noch mehr Gäste strömten in die Fotografie-Ausstellung „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“, die in Kooperation mit dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund zu sehen war. 50.000 Menschen gingen im EM-Jahr 2024 auf eine Zeitreise durch die großen Stadien und lokalen Sportplätze der Region und bestaunten die mit 450 Bildern erste umfassende Fotoausstellung zum gesamten Ruhrgebietsfußball.
Immer „am Ball“, das war auch die legendäre Essener WAZ-Fotografin Marga Kingler. Die Bilder, die die „rasende Reporterin“ in vier Jahrzehnten zwischen Boxkampf und Modenschau, Staatsbesuch und Vereinsreportage gemacht hat, wurden Dokumente der Stadtgeschichte. Das umfangreiche Werk der Chronistin zeigt die Ausstellung „Unterwegs mit Marga Kingler. Pressefotografin im Ruhrgebiet“ noch bis zum 12. Januar 2025.
Große Ausstellung über die Kinogeschichte an Rhein und Ruhr
Noch bis Anfang März 2025 läuft die Ausstellung „Glückauf – Film ab! Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets“, die mit zahlreichen Extras wie Filmmatineen, Doku-Filmabenden und Exkursionen zu Filmstätten der Region aufwartet. Die große kulturhistorische Schau über 100 Jahre Kino im Revier unterstreicht einmal mehr die Vielfalt der Themen, die das Ruhr Museum im nunmehr 15. Jahr seines Bestehens bereits aufgegriffen hat – von der Reise durch die Kohle-Reviere der Welt bis zum „Adel an Rhein und Ruhr“, vom „Rock und Pop im Pott“ bis zum Blick auf „Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“.
Mit einer großen Ausstellung zur Industriemalerei schlägt das Ruhr Museum im April 2025 ein weiteres neues Kapitel auf. Rund 250 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen aus der Sammlung Ludwig Schönefeld zeigen, welche Faszination die Schwerindustrie des Ruhrgebiets seit dem späten 19. Jahrhundert auf Maler und Zeichner ausgeübt hat. Die spektakulär inszenierten Bilder aus dem Land der 1000 Feuer dokumentieren die Begeisterung für Innovationskraft und Fortschritt, zeigen aber auch, wie unterschiedlich die gesellschaftlichen und politischen Einstellungen gegenüber der Industrie waren. (7. April bis 14. Februar).
Aus der Erzieherin wird eine Pionierin der Industriefotografie
Auch Ruth Hallensleben (1898-1977) arbeitete ab Anfang der 1930er Jahre im Auftrag großer Unternehmen. Die Wehrwirtschaft gehörte anfangs ebenfalls zu den Kunden der gebürtigen Kölnerin, wie die Betreiber großer Stahlwerke, Maschinenfabriken und Zechenanlagen. Ruth Hallensleben, die zunächst als Erzieherinnen arbeitete, war dabei eine der wenigen Frauen, die in der damals schwer zugänglichen Männer- und Maschinenwelt Fuß fassen konnten. Bislang vorrangig als Pionierin der Industriefotografie bekannt, zeigt das Ruhr Museum zum ersten Mal auch Bilder aus allen ihren Arbeitsfeldern, der Landschaft, Architektur, Reise und Werbung. Damit wird der vom Ruhr Museum betreute, umfangreiche Nachlass der Fotografin, die bis in die 1970er Jahre der Kameraarbeit treu blieb, erstmals in einer großen Sonderschau präsentiert. (10. Februar bis 24. August).
Seit 2022 gehören auch die Arbeiten der berühmten Ruhrgebiets-Fotografin Brigitte Kraemer zur Fotografischen Sammlung des Ruhr Museums. Die Ausstellung „So nah - so fern. Dokumentarfotografien von Brigitte Kraemer“ präsentieren das große Spektrum dieses einzigartigen Fotoschatzes nun in einer Sonderschau. Kraemer hat das soziale Leben im Ruhrgebiet in allen erdenklichen Facetten mit der Kamera eingefangen – zwischen Schrebergarten und Swingerclub, Campingplatz und Büdchen. „So nah, so fern“ bezieht sich dabei auf den Titel einer ihrer frühesten Serien, mit der die Meisterin der Reportage-Fotografien bekannt wurde. (ab 29. September).
Und schließlich gibt das Ruhr Museum bereits einen Ausblick auf die anstehende Universiade, die 2025 im Ruhrgebiet und in Berlin ausgetragen wird. Gemeinsam mit dem Haus der Geschichte NRW sind in der Ausstellung „Vielfalt und Tradition. Sportland NRW“ über 200 Fotografien zur Sportgeschichte und den Sportstätten des Landes zu sehen. (25. Mai bis 24. August)
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