Essen. Doris-Day-Songs und Ruhrpott-Erinnerungen: Veranstaltungsreihe von Jelena Ivanovic bringt Musik, Lesung und Theater ins Essener Eulenspiegel.
Wenn das Kino zur Bühne für Theater, Musik und Literatur wird, dann verwandelt sich das Eulenspiegel in ein „Theatino“. Gleichnamige Reihe hat die Essener Choreografin und Kulturmanagerin Jelena Ivanovic 2023 aus der Taufe gehoben. Anfang 2025 geht es weiter. Das vielfältige Programm verspricht immer wieder montags Begegnungen mit beliebten Künstlerinnen und Künstlern der Stadt und populären Kollegen, die für einen Auftritt im Steeler Traditionskino gerne in die alte Heimat zurückkehren, wie der in Essen geborene „Tatort“-Star Roland Riebeling.
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Auch an Kinder richtet sich das Angebot und zwar gleich zum Auftakt der Reihe am Montag, 30. Dezember. Dann steht ein Doppelabend zum Jahresende auf dem Programm. „Alice wundert sich nicht mehr“ heißt das Familienstück, in dem auch eine grinsende Katze, ein höfliches Kaninchen und eine machtbewusste Königin auftreten. Die interdisziplinäre Theaterproduktion für die ganze Familie vereint Tanz, Musik, Schauspiel und Puppentheater. Bei der anschließenden konzertanten Lesung zum Jahreswechsel treffen Künstler des Tanzgebiet-Ensembles auf den Ausnahme-Akkordeonisten Goran Kovacevic. Montag, 30. Dezember 2024, 20 Uhr.
Eng verbunden ist der Name Jelena Ivanovic mit dem von vielen Gästen immer noch schmerzlich vermissten „Kunstbaden“ im Grugabad. Ein kleiner Trost für alle Fans der beliebten Freibad-Reihe: Künstlerinnen und Künstler des sommerlichen Pool-Programms sind nun auch im Eulenspiegel-Theater dabei. Schauspielerin Katja Heinrich beispielsweise, die schon beim „Kunstbaden“ in den vergangenen Jahren zusammen mit dem Musiker Florian Hoheisel für so manch klingende, nostalgisch-angehauchte Entdeckung von literarischen und musikalischen Schätzen der 20er-Jahre gesorgt hat. Im Eulenspiegel-Kino lässt sie sich nun von Pascal Schweren (Klavier) und Markus Amanuel Zaja (Klarinette, Saxophon) begleiten, wenn es heißt: „What Is This Thing Called Love“. Mit Songs von Kurt Weill über Hanns Eisler, Cole Porter und George Gershwin geht es diesmal in die bewegten 1930er Jahre. Zum musikalischen Brückenschlag von Deutschland nach Amerika gesellen sich Anekdoten über die Künstlerinnen und Künstler dieser Zeit von Florian Illies. Montag, 27. Januar, 20 Uhr.
Zu den großen Leinwand-Stars der 1950er und 60er Jahre zählte Doris Day. Hollywoods Vorzeige-Blondine hat die Essener Sängerin Franziska Dannheim einen Abend gewidmet. „Que Sera - Die famose Welt der Doris Day“ ist das Programm überschrieben, dass neben den bekannten Songs auch Anekdoten und Zitate aus der Zeit einfließen lässt. Die Annäherung an die „offenherzige Königin der heilen Vorstadtidylle“ funktioniert aber auch auf sehr persönliche Weise - mit eigenen Assoziationen und Gedanken über die vermeintliche „Sauberfrau der Sechziger“, die mit den Traummännern der damaligen Zeit von James Stewart bis Rock Hudson vor der Kamera stand. Franziska Dannheim singt und spielt in Essen an der Seite von Pianist Markus Stollenwerk. Montag, 24. März, 20 Uhr.
Geschichten von Omas Graupensuppe und den Taubenschlägen im Revier
Ein echtes Kind des Ruhrgebiets ist Roland Riebeling. Der gebürtige Essener hat in Steele Abi gemacht, an der Schauspielschule Bochum studiert und sogar noch Ruhrpott-Ikone Tanza Schanzara am Schauspielhaus Bochum getroffen. Davon erzählt der beliebte Schauspieler, der dem breiten Publikum als Norbert Jütte aus dem Kölner Tatort-Team bekannt ist, in „Geh ma für de Omma anne Bude!“ Die Liebeserklärung an seine Heimat vereint Texte und Gedichte aus dem Pott, aber auch ganz persönliche „Dönekes“ aus seinem Leben und der Kindheit, Erinnerungen an Omas Graupensuppe und die Taubenschläge im Revier. Montag, 28. April, 20 Uhr.
Eine Geschichte aus dem Bosnienkrieg hat Saša Stanišić in „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ erzählt. Der hochgelobte Debütroman des Schriftstellers ist Vorlage für die interdisziplinäre Theaterproduktion „Hinter Gottes Füßen“, die „Theatino“-Ausrichterin Jelena Ivanovic gemeinsam mit den Schauspielerinnen Silvia Weiskopf und Harriet Kracht, der Tänzerin Anna Wehsarg und dem Musiker Goran Kovacevic als „Geschichte eines Menschen in der Fremde“ auf die Bühne bringt. Montag, 24. Februar, 20 Uhr.
Tickets kosten 17/erm. 12 Euro. Kartenreservierungen sind möglich unter info@jelena-ivanovic.com. Vorverkaufstickets gibt es außerdem online: www.filmspiegel-essen.de
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