Essen-Bergerhausen. Die Essener Grünfläche wird derzeit als Verbindungsweg und Hundeauslauf genutzt: Was dort entstehen soll, wird bei einem Aktionstag vorgestellt.

In vielen Essener Stadtteilen mangelt es an Treffpunkten für Senioren, besonders im Freien. In Bergerhausen soll sich das jetzt ändern. Im Rahmen der Aktionswoche „Platzmacher 60plus“ wollen sich Akteure aus dem Stadtteil dafür einsetzen, dass eine kleine Grünfläche im Stadtteilzentrum für Treffen von Senioren hergerichtet wird und ihnen Bewegungsanreize bietet. Einen offiziellen Namen hat der Mini-Park nicht, ist im Stadtteil aber unter Ludwig-Park bekannt.

Die Grünfläche mit Bäumen und vier Sitzbänken wird derzeit von vielen Bergerhauserinnen und Bergerhausern zu Fuß oder per Rad als Abkürzung zwischen Weser- und Saalestraße genutzt. Auch Hundebesitzer drehen hier gern ihre Gassirunde. Wenn es nach Hartwig Paus vom Zentrum 60plus, Dagmar Hotze, für Arbeiterwohlfahrt, den Verein Zwar (Zwischen Arbeit und Ruhestand) und den Reha-Sport Rhein-Ruhr aktiv, sowie Barbara Hofmann, Seniorenbeauftragte der Bezirksvertretung 2 geht, soll sich das spätestens im kommenden Jahr ändern.

Der Aktionstag in Essen-Bergerhausen steht am 28. August auf dem Programm

Sie wollen gemeinsam mit weiteren Trägern und Institutionen aus dem Stadtteil den „Platzmachertag“ am Mittwoch, 28. August, 15 bis 18 Uhr, nutzen und vor Ort im Ludwig-Park offene Reha-Angebote und Spiele, Informationen und Gespräche sowie ein mobiles Tee-Café mit Wasser und Plätzchen anbieten. Dabei wollen sie besonders den älteren Menschen im Stadtteil ihre Ideen für die Fläche vorstellen. In der Diskussion mit den Besuchern sollen Wünsche oder auch Bedenken zur Sprache kommen, denn die Platzgestaltung soll sich an den Bedürfnissen der späteren Nutzerinnen und Nutzer orientieren.

Am Aktionstag gibt es Musik, ein gemeinsames Singen und eine Vorleseaktion. Zwischen den Programmpunkten stehen Rikscha-Fahrten und Cross Boule auf dem Programm. Bezirksbürgermeister Hans-Peter Huch wird die Gäste begrüßen.

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Die Idee zur Parkgestaltung war während des wissenschaftlich begleiteten Projekts „Gesund altern im Quartier“ entstanden. Das hatte von 2021 bis 2023 verschiedene Bergerhauser Institutionen und Bürger an einen Tisch gebracht. Eine Erkenntnis der Treffen: Den Senioren fehlen Orte der Begegnung und Bewegungsmöglichkeiten im Freien.

Die Wünsche der Essener Senioren sollen berücksichtigt werden

Aus dem Projekt gingen die Trittsicher-Kurse und zwei Reha-Sportgruppen bei der Awo Bergerhausen hervor, die weiterhin angeboten werden. Bedürfnisse und Wünsche von Senioren vor Ort ermitteln auch der 2023 gegründete Runde Tisch, das Netzwerk Zwar und die 2020 gestarteten Zentren 60plus.

Die Verantwortlichen in Bergerhausen wollen den Ludwig-Park den bisherigen Nutzern nicht wegnehmen, sondern nur gezielt im Teilbereich zur Saalestraße hin die Bedürfnisse der Älteren in den Vordergrund rücken. So sind zum Beispiel eine Tischtennisplatte, eine Boule-Bahn und drei hochwertige, für Senioren geeignete Fitness-Geräte angedacht.

Dazu soll es weitere Sitzbänke geben. Veranschlagt seien für die Umsetzung zunächst 40.000 Euro. Die Seniorenbeauftragte rechnet mit Geldern von Stadt und Bezirksvertretung für das Projekt. Im Seniorenbeirat seien die Vorschläge bereits vorgestellt worden, für die Bezirksvertretung 2 soll zeitnah ein entsprechender Antrag formuliert werden. „Wir hoffen auf eine Realisierung im nächsten Sommer“, sind sich Barbara Hofmann und Dagmar Hotze einig.

Ältere Menschen in Essen sollen Treffpunkte und Bewegungsmöglichkeiten vorfinden

„Wenn man älteren Menschen ermöglichen will, möglichst lange zu Hause im eigenen Umfeld zu wohnen, ist die Infrastruktur für diese Zielgruppe wichtig“, sagt Barbara Hofmann. Gerade in Bergerhausen gebe es einen hohen Anteil von Menschen über 60. Wichtig sei deshalb, dass die Angebote fußläufig erreichbar seien.

Der eigentlich namenlose Park im Stadtteilzentrum mit Rasenfläche, Bänken und Bäumen wird vor Ort Ludwig-Park genannt.
Der eigentlich namenlose Park im Stadtteilzentrum mit Rasenfläche, Bänken und Bäumen wird vor Ort Ludwig-Park genannt. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Man wolle mit den Bewegungsangeboten den örtlichen Sportvereinen keine Konkurrenz machen, sondern den Platz aufwerten, niederschwellige Angebote schaffen, zu denen sich die Bürgerinnen und Bürger bestenfalls spontan verabreden. Es gehe nicht um feste Kursangebote, sondern um selbst organisierte Zusammenkünfte und Aktivitäten, wie sie auch beim Verein Zwar und in den Zentren 60plus im Mittelpunkt stehen.

Ein Pate für den Park in Essen-Bergerhausen ist schon gefunden

„Ein Pate, der sich, wie bei Spielplätzen üblich, regelmäßig um den Platz kümmern wird und eventuelle Defekte an den Geräten meldet, ist schon gefunden“, so Dagmar Hotze. Die Grünfläche, ein ehemaliger Spielplatz, gehört ansonsten zum Zuständigkeitsbereich von Grün und Gruga. Die Organisatoren hoffen auf eine rege Teilnahme am Platzmachertag. „Wir konnten drei Sponsoren für das Glücksrad gewinnen. Und es wird eine Toilette vor Ort geben“, so Hartwig Paus.

Die Aktionswoche Platzmacher 60plus geht vom 26. bis 30. August und wird vom Seniorenreferat der Stadt in Kooperation mit den Trägern vor Ort in insgesamt zwölf Essener Stadtteilen organisiert. Im Mittelpunkt steht die Belebung öffentlicher Flächen.

In Essen-Rellinghausen gibt es einen Seniorentag

Auch in den Nachbarstadtteilen stehen Angebote für ältere Menschen im Mittelpunkt. Ein Seniorentag für Rellinghausen/Stadtwald steht am Mittwoch, 4. September, 13 bis 17 Uhr, an. Organisiert wird er von den Teilnehmern des dortigen Runden Tisches der Seniorenarbeit. Treffpunkt ist das Haus der evangelischen Gemeinde Rellinghausen an der Bodelschwinghstraße 6.

Geboten werden neben Kaffee und Kuchen Bewegungsangebote wie Tanz, Yoga und Gymnastik, aber auch Spiele wie Bingo und eine Kleinkegelbahn. Zusätzlich gibt es Informationsmöglichkeiten zu Angeboten im Stadtteil. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es bei Hartwig Paus im Zentrum 60plus im Isenberg-Treff für den Stadtbezirk 2 unter 0201/26 09 58 oder per Mail: hartwig.paus@ekir.de.

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