Duisburg. Ein unzufriedener Händler sagt, er sei „das erste und letzte Mal“ auf dem Weihnachtsmarkt. Warum er den Veranstalter kritisiert und was dieser entgegnet.
Viele Gastronomen und Händler des Duisburger Weihnachtsmarktes freuen sich 2024 über gute Einnahmen (wir berichteten). Gleichwohl kritisieren einige Kaufleute Veranstalter Duisburg Kontor: Die städtische Gesellschaft unterstütze die unter Druck stehenden Verkäufer hochwertiger Waren nicht ausreichend (wir berichteten). Georg Eberhardt verkauft spanische Keramikreiben beim Budenzauber in der Innenstadt – „das erste und letzte Mal!“, schimpft er.
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Der Duisburger ist sehr unzufrieden mit seiner Handelsbilanz, und er gibt vor allem Duisburg Kontor die Schuld daran. Der „Hauptgrund“ dafür, dass er – „wenn überhaupt“ – nur „minimal ins Plus“ kommen werde, sei seiner Ansicht nach „die Lage“ seines Verkaufsstandes. Die Bude steht direkt am Eingang des City-Palais, zwischen dem Besucherstrom auf der Königstraße und der Hütte liegt ein anderer Stand. „Ich stehe in der 2. Reihe, die Leute nehmen mich nicht wahr“, glaubt Eberhardt.
Weihnachtsmarkt Duisburg: Unzufriedener Händler verrät Standgeld
Dabei sei in der ersten Reihe, in der sogenannten Laufreihe noch Platz: „Die Wechselbuden stehen ja oft leer.“ Diese Wechselbuden reserviert Duisburg Kontor allerdings für gemeinnützige Organisationen. Auch sonst fühlt sich der Duisburger vom Veranstalter schlecht behandelt: „Die Lichterkette an meinem Stand ist seit Tagen kaputt, aber die kümmern sich nicht. Für die bin ich Luft.“
Eberhardt verrät: Er zahle für den fast siebenwöchigen Markt 4160 Euro Standgebühr. Darin enthalten sei die Miete für die Hütte und den Platz, der Auf- und Abbau. „Strom kostet extra. Für die Kosten, die ich habe, ist der Standort einfach zu schlecht“.
Vergleichsweise niedrige Standgelder in Duisburg
Alexander Klomparend, Sprecher bei Duisburg Kontor, weist die Kritik Punkt für Punkt zurück: Die Gebühren in Duisburg seien im Vergleich zu anderen Großstadt-Märkten niedrig. Von der Redaktion befragte Händler bestätigen dies. Die Höhe der Gebühren hängt von unterschiedlichen Faktoren wie der Frequenz ab, Gastronomiebetriebe zahlen mehr. Klomparend betont grundsätzlich: „Wir haben die Standgebühren auch dieses Jahr nicht erhöht.“
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Zum angeblich schlechten Standort verweist der Sprecher darauf, dass die Plätze in der Laufreihe meist an Marktbeschicker vergeben seien, die „schon sehr lange und verlässlich jedes Jahr da sind. Die können wir nicht für die Neuen wegschicken, das würde zu großer Unzufriedenheit führen.“ Der Sprecher stellt außerdem klar: „Jeder, der bei uns einen Vertrag unterzeichnet, weiß im Voraus, welchen Standort er bekommt.“
Sprecher: „Das stimmt einfach nicht“
Dem Vorwurf schlechter Ansprechbarkeit entgegnet Klomparend: „Das stimmt einfach nicht.“ Es habe mindestens acht Gespräche mit Georg Eberhardt gegeben. „Unsere Mitarbeiter sind immer ansprechbar.“ Das bestätigen befragte Händlerinnen und Händler. Tenor: Bei Problemen kümmere sich Duisburg Kontor zuverlässig.
Andere Händler berichten auch, man brauche zwei, drei Jahre, um sich mit neuen Produkten auf dem Weihnachtsmarkt zu etablieren. Eberhardt vertreibt ein sehr spitzes Sortiment, „die geniale Keramik-Reibe, original handgearbeitet und handbemalt in Spanien“. Von seinem Produkt aber ist er überzeugt – auf anderen Märkten habe er schließlich keine Absatzprobleme.