Duisburg. Nach der Todesfahrt von Magdeburg sollen mobile Terrorsperren auf dem Weihnachtsmarkt Duisburg die Sicherheit erhöhen. Was Besucher jetzt wissen müssen.
- Nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg erhöht Veranstalter Duisburg Kontor die Sicherheitsmaßnahmen in Duisburg
- Auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt sind mobile Terrorsperren installiert
- Polizei und Sicherheitskräfte sind verstärkt im Einsatz
Nach dem tödlichen Anschlag in Magdeburg erhöht Veranstalter Duisburg Kontor für den Weihnachtsmarkt auf der Königstraße die Sicherheitsmaßnahmen. Über die fest installierten Poller rund um die Innenstadt hinaus sind seit Samstagmorgen mobile Terrorsperren aufgestellt. Zusätzliche Sicherheitskräfte sind im Einsatz.
Mobile Terrorsperren in Duisburg: So sicher sind sie
Bei den mobilen Terrorsperren handelt es sich um sogenannte Pitagone, ein Barrieresystem, das gezielt gegen Attacken mit Fahrzeugen wirkt. Fahrzeuge bis zu 18 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 48 km/h hält das System nach Angaben der Deutschen Hochschule der Polizei auf. Am Freitagabend war ein Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast; mindestens fünf Menschen sind tot, dutzende weitere teils schwer verletzt.
Die mobilen Barrieren auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt sind unübersehbar: gelb-rote Sperren, die sich bis unter die Überdachung der Königstraße ziehen, bewacht von Sicherheitskräften. Die mobilen Terrorsperren stehen auf der Königstraße selber, auf Höhe der Steinschen Gasse, am Sonnenwall.
Weihnachtsmarkt Duisburg: Lücke wie in Magdeburg verhindern
„Wir sind seit heute Morgen um 8 Uhr im Einsatz, sind die komplette Innenstadt noch mal abgegangen“, sagt Alexander Klomparend, Sprecher von Duisburg Kontor. Nachdem der Attentäter von Magdeburg offenbar durch eine Lücke gerast sei, wolle man „auch für Eventualitäten gewappnet sein, die wir gar nicht im Sinn haben“.
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Die Pitagone „gelten als das sicherste Mobile, das es gibt“, sagt Klomparend. Ein Dienstleister habe sie in großer Anzahl vorrätig. Aufgestellt worden seien die Terrorsperren in Abstimmung mit Ordnungsdezernent, Polizei und Feuerwehr.
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Die Polizei ist ohnehin täglich auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt präsent, nach dem Anschlag in Magdeburg mit einer Besatzung zusätzlich. Alle Kräfte, insbesondere auch die für die Poller zuständigen Security-Leute, seien noch mal sensibilisiert worden.
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Geprüft wurden außerdem Duisburgs reguläre versenkbare Poller, auch sie sind laut Duisburg-Kontor-Sprecher Alexander Klomparend „alle funktionsfähig“. 130 feste und 17 versenkbare Anti-Terror-Poller sollen die Innenstadt schützen.
100.000 Besucher auf Weihnachtsmarkt Duisburg an diesem Wochenende erwartet
Für den Duisburger Weihnachtsmarkt ist das letzte Adventswochenende mit dem verkaufsoffenen Sonntag am 22. Dezember das besucherstärkste. Aktuelle Zahlen dazu, wie viele Menschen den Weihnachtsmarkt in der City besuchen, gibt es nicht; vor einigen Jahren waren es über die gesamte Dauer hinweg zwei Millionen. Klomparend schätzt, dass es allein an diesem Wochenende „Minimum 100.000, eher mehr“ Besucher sein werden.
Sie sehen dem Weihnachtsmarkt am Samstag die Auswirkungen der Magdeburger Terrorfahrt nicht nur an, auch die Musik ist gedämpft: „Wir lassen heute an allen Ständen leise Weihnachtsmusik spielen, Partymusik ist heute nicht zugelassen.“
„Partymusik ist heute nicht zugelassen.“
Für die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen auf dem Weihnachtsmarkt gebe Duisburg Kontor „noch mal wirklich viel Geld aus“, sagt der Sprecher; genau beziffern kann er die Summe noch nicht. „Um die Kosten kümmern wir uns danach. Das ist erstmal nachrangig.“
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Vorrang hat am Morgen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg das Sicherheitsgefühl. Eine tatsächlich erhöhte Gefahr sehe man nicht, sagt Klomparend, „wir handeln prophylaktisch“. Ziel sei, „das höchste Maß an Sicherheit zu schaffen, das man schaffen kann“. Das sieht er erfüllt: „Es gibt keine Lücken, die durchlässig sein könnten.“
Appell von Duisurg Kontor: Gehen Sie auf den Weihnachtsmarkt
In diesem Bewusstsein appelliert er an die Besucher, den Weihnachtsmarkt gerade jetzt nicht zu meiden. „Aus unserer Sicht es wichtiger denn je, dass man das in Gemeinschaft erlebt und verarbeitet. Auch deswegen schaffen wir das höchste Maß an Sicherheit, das man schaffen kann.“