Duisburg. Die zweite Duisburger Oldtimer-Rallye steht an. Wo Autofans die alten Karossen am besten beobachten können und welche Filmlegende mit dabei ist.
Am Samstag, 30. April, wird Duisburg für einen Tag zum Mekka für Oldtimer-Fans. Die zweite „Duisburg Klassik Oldtimerrallye“ des Automobil und Motorradsport Club Duisburg (AMC) startet und endet in der Stadt an Rhein und Ruhr. Insgesamt 40 Oldtimer, also Autos, die mindestens 25 Jahre alt sind, fahren die rund 200 Kilometer lange Strecke durch das Bergische Land. Mit dabei ist eine echte Automobil- und Ruhrpottlegende.
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Den besten Blick auf die alten Karossen haben Autofans beim Start und kurz vor dem Zieleinlauf. Um 9.15 Uhr startet der erste Wagen auf dem Schützenplatz der St. Hubertus Schützenbruderschaft in Großenbaum auf seine Reise. Gegen 15 Uhr treffen die Autos dann nach und nach vor der MSV-Arena ein, um eine Wertungsprüfung zu fahren.
Duisburger Oldtimer-Rallye richtet sich vor allem an Anfänger
Es wird die fünfte Prüfung während der Rallye sein – und den Zuschauern ein echtes Spektakel bieten. „Eine Prüfung, die es in sich hat“, erläutert Norbert Zander, AMC-Vorsitzender und Organisator der Rallye. Bei den Wertungsprüfungen geht es nämlich nicht um die schnellste, sondern um die beste Zeit. Ein Beispiel: Ein Oldtimer muss eine Strecke von 50 Metern in sechs Sekunden zurücklegen, nicht mehr, nicht weniger. Wer das über den Tag verteilt am konstantesten schafft, gewinnt am Ende die Rallye – und sein Auto ziert im nächsten Jahr das Ankündigungsplakat.
Wobei: Zwei Autos werden im nächsten Jahr auf dem Plakat zu sehen sein, denn Norbert Zander und sein Team lassen die Fahrer in zwei Klassen starten: Anfänger und Fortgeschrittene, also Fahrer, die mindestens schon drei Oldtimer-Rallyes mitgemacht haben und sich zum Beispiel mit den Wertungsprüfungen auskennen. „Wir wollen eine Rallye für Anfänger sein“, sagt Zander, „deswegen beträgt das Nenngeld bei uns auch nur 60 Euro.“ Bei anderen Rallyes liege das Startgeld auch schonmal im vierstelligen Bereich, „das ist dann besonders für Anfänger frustrierend. Die zahlen viel Geld und wissen gar nicht, was auf sie zukommt.“
Schimanskis Auto fährt bei der Duisburger Rallye mit
Was auf die Zuschauer am Samstag in Großenbaum, an der Schauinsland-Reisen-Arena oder im Ziel am Hotel Sittardsberg zukommt, kann man dafür schon ziemlich genau sagen. Das älteste Teilnehmerauto stammt aus dem 1946, doch das populärste stammt aus Duisburg. Mit dabei ist nämlich der originale Citroën CX von Ex-Kommissar Horst Schimanski. Das Auto gehört mittlerweile Duisburg Kontor und stellt sich bei der Rallye den Wertungsprüfungen und der Rundfahrt.
Mit von der Partie sind aber nicht nur Duisburger Originale, im Gegenteil. Nur „eine Handvoll“ Duisburger seien dabei, sagt Norbert Zander, der Rest kommt aus dem weiteren Umland, so sind zum Beispiel Teilnehmer aus Münster oder Kamen dabei. Der AMC-Vorsitzende hat die Hoffnung, dass sich die Oldtimer-Rallye zu einer ähnlichen Erfolgsgeschichte entwickelt wie das Oldtimertreffen des Clubs. Das begann einst nämlich mit rund 100 Oldtimern – 2021 drängten sich schon 400 Autos auf die Dreieckswiese am Sportpark.
Hindernisse und Tücken bei Duisburger Rallye-Planung
Bei aller Vorfreude: logistisch sei die Organisation einer solchen Rallye sehr kräftezehrend. „Mittlerweile bin ich die Route bestimmt 20 Mal gefahren“, erinnert sich Norbert Zander. 4000 Kilometer also, und eine Menge Papierkram, Genehmigungen bei den Städten, Bordbücher für die Teilnehmer drucken, die ganze Strecke beschildern.
„Und trotzdem kann sowas immer passieren“, seufzt Zander, und meint die kurzfristige Wankelmütigkeit der Stadt Ennepetal. Eigentlich war der Parkplatz für eine Wertungsprüfung nämlich längst von der Stadt genehmigt, bloß fiel den zuständigen Stellen just vier Tage vor der Rallye ein, dass auf dem Parkplatz Grünschnitt gelagert werden muss. Die Suche nach einem neuen Prüfungsort nimmt Norbert Zander natürlich trotzdem auf sich – damit Duisburg für einen Tag zum Mekka der Oldtimer-Fans werden kann.
>> Wie Schimmis Citroën zurück nach Duisburg fand
- Den originalen Schimmi-Citroën kaufte Duisburg Kontor, und damit die Stadt Duisburg, 2021 vom Duisburger Theo Pagel, Direktor des Kölner Zoos. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen.
- Der Wagen wird jetzt als Fotokulisse eingesetzt und kann inklusive eines Fahrers per E-Mail service@duisburgkontor.de auch gemietet werden.
- Mehr über Oldtimer und den AMC gibt es im Internet unter amc-duisburg.de