Duisburg-Hochfeld. Der Recyclinghof in Hochfeld soll modernisiert werden. Was die Wirtschaftsbetriebe für Privatleute und gewerbliche Entsorger verbessern wollen.

Die Fläche des Recyclinghofs an der Straße „Zur Kupferhütte“ in Duisburg-Hochfeld soll in den nächsten Monaten mindestens verdreifacht werden. Mit derzeit 2000 Quadratmetern ist er im Vergleich zum Hof im Stadtnorden, der 9000 Quadratmeter misst, ziemlich klein. Auch die Anlaufstellen im Süden und Westen sind größer. Hinzu kommt: Bisher mussten Anlieferer ihre Abfälle teilweise über Treppen in die Container hieven. Nach dem Umbau soll man auch in Hochfeld auf eine Rampe fahren und beispielsweise Gartenabfälle, Holz oder Bauschutt einfacher entsorgen können.

Um den Umbau zu realisieren, haben die Wirtschaftsbetriebe ein rund 30.000 Quadratmeter großes Gelände, das hinter dem heutigen Recyclinghof im Industriegebiet liegt, gekauft. Mit dem Abriss der alten Gebäude wurde teilweise schon begonnen. Derzeit läuft die Ausschreibung für weitere notwendige Arbeiten. Bei einer Kundenumfrage hatten die Wirtschaftsbetriebe oft gehört, dass sich die Duisburger auch im Bezirk Mitte eine ebenerdige Entsorgungsmöglichkeit wünschen würden. Das wird nun umgesetzt.

Markus Rodzinski ist Vorarbeiter am Recyclinghof Hochfeld. Er arbeitet schon mehr als 30 Jahre für die Wirtschaftsbetriebe und weiß, wie die Müllmengen in den vergangenen Jahren stetig zugenommen haben.
Markus Rodzinski ist Vorarbeiter am Recyclinghof Hochfeld. Er arbeitet schon mehr als 30 Jahre für die Wirtschaftsbetriebe und weiß, wie die Müllmengen in den vergangenen Jahren stetig zugenommen haben. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Ein Vormittag an der Kupferhütte. Ein paar Handwerker bringen Bauschutt weg. Ein Händler entsorgt Dutzende riesige Kartons. Die Männer kommen regelmäßig, nicken den Mitarbeitern der Wirtschaftsbetriebe zu. „Heute geht’s noch. Kommen Sie mal an einem Samstag...“, sagt Markus Rodzinski.

Es wird Zeit, dass der Recyclinghof Hochfeld modernisiert wird

Er arbeitet schon seit gut 30 Jahren bei den Wirtschaftsbetrieben und ist Vorarbeiter in Hochfeld. Mit seinen Kollegen behält er den Überblick. „Zum Arbeiten ist das hier eigentlich schön, aber wenn richtig Andrang ist und die Leute parken, müssten Sie mal sehen, wie die rangieren.“ Manchmal seien dabei auch schon kleinere Unfälle passiert. „Es wird Zeit, dass etwas modernisiert wird, so wie es an den anderen Standorten schon der Fall war“, weiß Rodzinski, dessen Frau übrigens den gleichen Job für die Wirtschaftsbetriebe in Huckingen erledigt.

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Entstanden ist der Hof in den 1980er Jahren. Die meisten, die hier etwas entsorgen wollen, kommen aus den umliegenden Mitte-Stadtteilen oder aus Rheinhausen. Alle Müllsorten zusammengerechnet, landeten im Jahr 2021 rund 7300 Tonnen in Hochfeld den Containern. Zum Vergleich: Im Norden waren es 21.100 Tonnen. Die Container fassen zwischen sieben und 48 Kubikmeter. Einige Sektionen sind schnell voll und die Container müssen täglich gewechselt werden. Nach dem Umbau sollen deshalb solche aufgestellt werden, die 48 Kubikmeter schlucken.

Das Gelände, das hinter dem heutigen Recyclinghof in Hochfeld liegt, misst rund 30.000 Quadratmeter.
Das Gelände, das hinter dem heutigen Recyclinghof in Hochfeld liegt, misst rund 30.000 Quadratmeter. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Voll war es auf dem Recyclinghof übrigens nicht nur während der Lockdowns, als alle zu Hause ihre Keller ausgemistet haben. „Das geht nach Saison. Manchmal wird schon nach Weihnachten die noch neu verpackte Lichterkette weggeschmissen, damit man wieder was Neues kaufen kann“, beobachtet Rodzinski.

Mittlerweile kommt schon die erste Generation Flachbildschirme an

„Kannste da abstellen“, ruft er einem Mann zu, der Kleinelektro vorbei bringt. Dann geht der Vorarbeiter zu einem Container, in dem verschiedene Fernseher gesammelt werden. Einige Röhren-Geräte sind dabei, „aber mittlerweile kommt schon die erste Generation Flachbildschirme hier an. Das lässt ja heute kaum noch jemand reparieren.“

Den Standort, an dem heute die Duisburger vorfahren, werden die Wirtschaftsbetriebe übrigens erhalten. „Dort werden Carports für unsere Fahrzeuge gebaut“, erklärt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Baubeginn soll im September sein – die Arbeiten könnten bis 2024 dauern. „Der Betrieb auf dem jetzigen Hof wird aber in der Zwischenzeit normal weiterlaufen“, betont Silke Kersken.

>>> Diese Abfälle werden angenommen

Der Recyclinghof in Duisburg-Mitte (Zur Kupferhütte 10) ist montags bis samstags von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Wertstoffe wie Altglas, Altpapier, Metalle, Möbel, Matratzen, Teppiche, Elektrogeräte, Grünschnitt oder Schadstoffe wie Batterien, Lacke, Farben, Spraydosen und Autobatterien werden kostenlos angenommen. Die Abgabe von Hausmüll, Bauschutt oder behandeltes Holz kostet eine Gebühr: Kleinstmengen bis 0,1 Kubik kosten zwei Euro, 0,5 Kubik wird man für 7,50 Euro los, ein Kubikmeter kostet je 15 Euro.