Hamborn. Im Möbelhaus Ikea gibt es ab sofort 107 Motive aus Duisburg an der Wand. Was hinter der Aktion steckt und wie die Bilder erworben werden können.

In der Duisburger Ikea-Filiale wird zwischen Eingangshalle und Kassenbereich neuerdings lebhaft über Kunst diskutiert. Aber nicht über die Kunst, wie man üblicherweise im schwedischen Einrichtungskonzern kaufen kann. Tatsächlich ist die ausgestellte Fotokunst im besten Sinne lokal und original. Sie wirft ganz unterschiedliche Lichtblicke auf die Stadt Duisburg.

Die vom Ruhrorter Kreativquartier mit 26 einheimischen Fotokünstlerinnen und -künstlern umgesetzte Ausstellung „Ins Leben gekachelt“ war Teil der 43. Akzente und ist nach der Finissage in Ruhrort ins Möbelhaus umgezogen.

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Die Verantwortung für diesen ungewöhnlichen Schritt teilen sich Heiner Heseding als Moderator des Kreativquartiers und Christoph Boehm vom lokalen Ikea-Marketing. Heseding traf vor der Ausstellung bei seiner Suche nach Sponsoren und nach quadratischen Bilderrahmen auf Boehm. Die Chemie stimmte, die beiden können sich durchaus weitere Zusammenarbeiten vorstellen. Fürs Erste bekam Heseding die nötigen Rahmen für die insgesamt 107 Bilder der zweiteiligen Ausstellung. Dafür bekam Boehm das Versprechen, dass die Bilder auch im Möbelhaus zu sehen sein würden.

Kunstausstellung bei Ikea in Duisburg beeindruckt durch das Licht- und Schattenspiel

Die Fotoausstellung „Ins Leben gekachelt“ ist nun in der Hamborner Ikea-Filiale zu sehen. Die Fotoschau war Teil der 43. Duisburger Akzente, die Heiner Heseding vom Kreativquartier Ruhrort (re.) organisiert hat.
Die Fotoausstellung „Ins Leben gekachelt“ ist nun in der Hamborner Ikea-Filiale zu sehen. Die Fotoschau war Teil der 43. Duisburger Akzente, die Heiner Heseding vom Kreativquartier Ruhrort (re.) organisiert hat. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Gesagt, getan. Zwei Tage haben sich Anke Fischer, Stephanie Charbon und Vanessa Püschel, alles Fachfrauen der Ikea-Werbegestaltung, Zeit genommen, um alle Fotos besonders ansprechend aufzuhängen. Dabei ist eine lebendige Wand von beeindruckender Größe entstanden, die durch das Licht- und Schattenspiel der schwarzen und weißen Rahmen die Motive noch einmal ganz neu zueinander sortiert.

„Wir engagieren uns hier gerne nachbarschaftlich, und das ist doch eine schöne Möglichkeit, den Bildern bei uns ein noch größeres Publikum zu verschaffen,“ betont jetzt Christoph Boehm. Und auch die Fotokünstlerschaft zeigte sich zufrieden. So sind Verena Meyer, Martin Opfer und Manfred Bellingrodt von der Wirkung ihrer Werke am ungewohnten Ausstellungsort sehr angetan. Ob die gewählten Bilder einzeln besser im schwarzen Rahmen oder im weißen Rahmen zur Geltung kommen, darüber kann man natürlich diskutieren. Was alle Anwesenden auch angeregt tun. Bis nach den Sommerferien werden die Fotos noch im Einrichtungshaus zu sehen sein.

„Nur wenn man für knapp fünfzig Euro eins der gerahmten Bilder kaufen möchte, das kann man leider nicht bei Ikea erledigen. Dafür muss man sich ans Kreativquartier wenden“, fällt Verena Meyer noch ein. Sie will den Zusammenhang zwischen Kunst und Broterwerb nicht ganz aus den Augen verlieren.