Bottrop. Das Bottroper Hotel „Chillten“ unweit des Tetraeders und Alpincenters muss auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben. Wieso die Tür zu bleibt.

Seit 2006 ist das Hotel und Hostel „Chillten“ im Bottroper Stadtteil Boy Heimat derer, die für Klassenfahrten, Urlaube oder Konzertbesuche in den umliegenden Städten nach Bottrop reisen. Nun können die 19 Zimmer des Hauses allerdings nicht mehr gebucht werden. Das Buchungssystem zeigt an: „Die Unterkunft ist an diesen Daten ausverkauft, bitte versuchen Sie es mit anderen Daten.“

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Ausgebucht ist das Hotel allerdings nicht, denn der Betrieb musste eingestellt werden – zumindest vorerst. Der Grund: Die Kellerräume des modernen Baus sind zu feucht: „Nach Einschätzung des Pächters und Betreibers des Jugendhotels ist aufgrund des Schadens ein Betrieb des Hotels derzeit nicht möglich“, teilt die Stadt schriftlich mit. Die Stadt, Eigentümerin des Grundstücks sowie des Hotel-Gebäudes, sieht nun vor Ort „dringenden Sanierungsbedarf“.

Vertragsauflösung: Hotel muss wegen Feuchtigkeit im Keller saniert werden

Daher ist das Vertragsverhältnis mit dem Betreiber, der „bed&breakfast Hostel GmbH“, nun mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Neben dem Hotelbetrieb bleiben auf unbestimmte Zeit auch die Seminarräume im Gebäude geschlossen, die zuvor für Seminare, Meetings und Schulungen sowie Veranstaltungen und Ausstellungen gebucht werden konnten. Die Möglichkeit für Veranstaltungen haben die Bottroper Powerfrauen unter anderem für ihren „Chillday“, namenstechnisch ans Hotel angepasst, genutzt.

Zuletzt hatte das Hotel allerdings auch Schlagzeilen gemacht, weil dort Vertreterinnen und Vertreter des mindestens umstrittenen „Königreich Deutschland“ aktiv nach neuen „Staatsbürgern“ gesucht hatte. Hotelchefin Susanne Timm erklärt der Redaktion damals: „Eine Privatperson hat einen unserer vier Seminarräume gebucht mit unverfänglichen Seminartiteln. Die Teilnehmer machen die Tür hinter sich zu und sind unter sich. So machen andere ihre Seminare bei uns auch.“ Nach einer eigenen Recherche zog Timm Konsequenzen: „Das Königreich Deutschland ist aus unserem Haus ausgezogen.“

Die Geschäftsführerin der „bed&breakfast Hostel GmbH“, die intensiv mit der Bottroper Tourismusbranche vernetzt ist, wollte sich der Redaktion gegenüber nicht zu der aktuellen Situation äußern. Das Dorstener Pendant zum Hotel, das ebenfalls als „Chillten“ vermarktet wird, bleibt weiterhin geöffnet.

In Bottrop soll nun zunächst geprüft werden, ob und wie das markante Gebäude an der Gungstraße saniert werden kann. Grundsätzlich soll das Hotel, so bestätigt die Stadt auch auf Nachfrage, am Standort weiter betrieben werden. Ob die bisherige Betreiberin das Hotel nach einer Instandhaltung erneut leiten wird oder ein anderer Betreiber übernehmen wird, bleibt ebenfalls unklar.