Bottrop. Nicht nur die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal muss abgerissen und neu gebaut werden. Auch eine Brücke in Bottrop gehört zur Baumaßnahme.
Die ganze Diskussion dreht sich gefühlt seit Monaten hauptsächlich um die marode A42-Brücke über dem Rhein-Herne-Kanal. Der Plan von Autobahn Westfalen sieht vor: ein Neubau und ein sechsspuriger Ausbau. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung tritt eine zweite Brücke dabei in den Hintergrund. Die jetzige Überführung über der Emscher muss auch abgerissen und neu gebaut werden.
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Das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der A42 zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord wurde 2024 abgeschlossen, im Herbst wurde das Baurecht für die gesamte Maßnahme erlangt. Dazu gehört auch die Emscherbrücke.
Das Bauwerk liegt im Stadtteil Ebel. „Die Emscherbrücke liegt neben der Anschlussstelle Bottrop-Süd und überspannt gleich mehrere Verkehrswege“, teilt Anton Kurenbach, Sprecher von Autobahn Westfalen, mit. „Von Bottrop-Süd in Fahrtrichtung Dortmund zunächst die Bahnstrecke, dann die Emscher und schließlich die Bahnhofsstraße und den Rad- und Gehweg parallel zur Emscher. Sie wird im Rahmen des sechsstreifigen Ausbaus der A42 zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord verbreitert neu gebaut.“
Weiter erklärt er: „Die Brücke ist circa 400 Meter lang. Auch diese Brücke ist nicht auf die aktuellen Verkehrszahlen ausgelegt, weswegen die Erneuerung nicht nur aufgrund des sechsstreifigen Ausbaus sinnvoll ist.“ Autobahn Westfalen schreibt auf ihrer Internetseite zum gesamten A42-Projekt: „Die Verkehrsuntersuchung, welche im Rahmen des Vorentwurfes durchgeführt wurde, zeigt eine steigende Verkehrsbelastung bis zum Prognosejahr 2030. Demnach werden bis zu 85.000 Kraftfahrzeuge diesen Abschnitt täglich befahren.“
Ortskundige werden die Brücke kennen. Es ist die Brücke, die über der Bahnhofstraße verläuft und unter der sich regelmäßig Rückstaus bis in den Stadtteil bilden beziehungsweise Autos und Lkw stehen bleiben, wenn die Schranken am Bahnübergang unten sind.
Brücke verläuft über bekanntem Kunstwerk im Bottroper Stadtteil
Die bekannten Kunstschafe aus Beton weiden unter der Autobahnbrücke. Unter dem Bauwerk verläuft auch der Emscher-Weg, ein beliebter Ort für Fußgänger und Radfahrer.
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„Schäden wurden an der Emscherbrücke nicht festgestellt, dennoch ist das 1970 errichtete Bauwerk in die Jahre gekommen“, erklärt Anton Kurenbach. An der Optik wird sich kaum etwas ändern. „Das neue Bauwerk wird ähnlich aussehen wie das vorhandene.“
Emscherbrücke oder Rhein-Herne-Kanal-Brücke: Was kommt zuerst?
Es wird wieder eine Stahlverbundbrücke. „Wir starten zunächst im ersten Bauabschnitt mit dem Neubau der Kanalbrücke, im zweiten Bauabschnitt wird dann die Emscherbrücke neu gebaut. Einen verbindlichen Termin für den Baustart können wir derzeit nicht nennen“, sagt Anton Kurenbach.
Wenn es losgeht, wird an der Emscherbrücke allem Anschein nach nicht rund um die Uhr gearbeitet. „Um den Schutz von Fledermäusen zu gewähren, sind Auflagen üblich, wie etwa der Verzicht auf Beleuchtung“, so Autobahn Westfalen. „Diese Auflagen gelten für die Zeit von Ende April bis Ende Oktober. In dieser Zeit werden die A42-Baustellen ohnehin unter Tageslicht ausgeführt. In den Wintermonaten sind die Tiere in Winterquartieren, sodass es hier nicht zu Einschränkungen bei Beleuchtungen kommt.“
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Grundsätzlich könne laut Autobahn Westfalen der gesamte Ausbau der A42 zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord in zwei Bereiche eingeteilt werden. Anton Kurenbach dazu: „Der östliche Bauabschnitt zieht sich vom Kreuz Essen-Nord bis zur Überführung „Lichtenhorst“ inklusive der Rhein-Herne-Kanal-Brücke. Der westliche Abschnitt reicht von „Lichtenhorst“ bis circa 500 Meter westlich der AS (Anschlussstelle, d. Red.) Bottrop-Süd und beinhaltet unter anderem die Brücke über die Emscher.“
An der Emscherbrücke über dem Stadtteil Ebel wird später gearbeitet. „Die Arbeiten beginnen auf dem östlichen Abschnitt mit der Brücke Rhein-Herne-Kanal. Hier wird zunächst die nördliche Brückenhälfte (Fahrtrichtung Duisburg) neben der bestehenden Brücke gebaut, dann der Verkehr darauf gelegt – womit auch die Notwendigkeit der Schrankenanlage endet“, teilt der Sprecher mit.
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Im Anschluss daran wird die dann alte Brücke über dem Rhein-Herne-Kanal abgerissen und die südliche Brückenhälfte (Fahrtrichtung Dortmund) gebaut.
Die Emscherbrücke selbst ist breit genug, um während der Bauarbeiten alle vier Fahrspuren auf eine Brückenhälfte zu legen. „Auf dem westlichen Abschnitt wird zunächst die Nordseite gebaut, allerdings zeitlich versetzt.“ Das heißt, wenn es losgeht, dann zuerst auf dem Teilstück „Am Südbahnhof“ und Anschlussstelle Bottrop-Süd.