Bottrop. Einen Plan für die innerstädtische Fläche an der Paßstraße in Bottrop präsentiert OB-Kandidat Frank Kien (CDU). Die Details.

Frank Kiens Plan dürfte hohe Wellen schlagen. Der Oberbürgermeisterkandidat der CDU präsentiert, auch auf dem Neujahrsempfang in der Kulturkirche, seine Vorstellung für die Fläche des Sportplatzes an der Paßstraße. Der Plan umfasst nicht nur die Sportstätte, sondern auch die Fläche der Marie-Curie-Realschule, der Gustav-Heinemann-Realschule sowie der Turnhalle an der Friedrich-Ebert-Straße.

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„Durch ein modernes Wohnprojekt schaffen wir dringend benötigten Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten“, teilt Frank Kien mit. Zugleich solle die Attraktivität der Innenstadt erhöht werden. „So bringen wir wieder Kaufkraft nach Bottrop.“ Auf dem Areal zwischen Friedrich-Ebert-Straße und der Straße „Auf der Bette“ kann sich Frank Kien Wohnungen und dazu viele Freiflächen vorstellen.

Der Entwurf stammt aus der Feder des Architektenbüros von Lars Rexforth aus Schermbeck. „Die Gebäude sind viergeschossig, circa auf Höhe der Schulgebäude“, denkt der Architekt die Fläche neu. Auch eine Kita und ein Supermarkt kann man sich vorstellen. „Um den Wassergraben herum sind zwei Spielplätze angeordnet.“

Der Wassergraben in Form des Roten Pferdes ist aus der Vogelperspektive deutlich zu erkennen.
Der Wassergraben in Form des Roten Pferdes ist aus der Vogelperspektive deutlich zu erkennen. © Lars Rexforth | Lars Rexforth

Der Architekt erklärt weitere Vorstellungen: „Damit man nicht zu viele Wohngebäude hat, könnte man das eine oder andere Haus auch als Büro oder Verwaltungsgebäude oder als Studentenwohnungen für die nicht weit entfernte Hochschule nutzen.“

Einige Gebäude hätten Balkone und Dachbegrünungen. „Geprägt wird das nachhaltig geplante Wohnquartier von Wasser- und Grünflächen, die einen hohen Wohnwert garantieren“, ergänzt Frank Kien. Die Wohnungen sollen für jeden Geldbeutel bezahlbar sein (freifinanziert und öffentlich gefördert).

Der OB-Kandidat glaubt: „Die Bebauung dieser Fläche würde zu einer Durchmischung dieses Quartieres führen und Kaufkraft für die Innenstadt schaffen.“ Auf dem Areal wird die Wasserlandschaft in der Form des Roten Pferds angelegt. In der Vogelperspektive wird die Wasserfläche wie die bekannte Skulptur des Künstlers Johann Hinger zu erkennen sein.

Dieses Bild zeigt den Entwurf des Architektenbüros von Lars Rexforth aus Schermbeck.
Dieses Bild zeigt den Entwurf des Architektenbüros von Lars Rexforth aus Schermbeck. © Lars Rexforth | Lars Rexforth

„Die vorgestellten Pläne für das Grundstück stehen für die Chance, eine Innenstadt zu gestalten, die lebenswert und nachhaltig zugleich ist“, findet Frank Kien. „Jeder Kaufmann analysiert die Kaufkraft des Einzugsgebietes, in welchem er sich ansiedeln will. Revitalisierung der Innenstadt bedeutet also, dass es Kunden geben muss, die dort auch etwas kaufen werden.“

Die Grundstücke der Realschulen und des Sportplatzes gehören der Stadt. Der Entwurf hätte jedoch zur Folge, dass beide Realschulen abgerissen werden müssten. SPD, Grüne und ÖDP befürworten bisher den Sportplatz als neuen Standort für die dritte Gesamtschule, sodass sich letztlich drei weiterführende Schulen in unmittelbarer Nähe befinden. Ein Errichtungsbeschluss für die neue Gesamtschule muss noch erfolgen.

Kien und die CDU sind jedoch beim Thema Gesamtschule für den Standort der bald auslaufenden Hauptschule in Welheim. Deswegen lässt sich Kiens Vision an der Paßstraße – zumindest bis auf Weiteres in der Theorie – dort umsetzen. Auch CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder nennt die Sportplatzfläche ein „Filetgrundstück für die Innenstadtentwicklung“

Frank Kien

„Durch ein modernes Wohnprojekt schaffen wir dringend benötigten Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten.“

Frank Kien, OB-Kandidat der CDU

Kien betont gegenüber der WAZ: „Es ist nichts in Stein gemeißelt. Die Fläche ist zurzeit in der Diskussion und sie bietet sich an.“ Er wolle damit eine Diskussion auf breiter Ebene anstoßen. „Das ist mir wichtig“, sagt er.

Wer soll das neue Wohnprojekt zwischen Friedrich-Ebert-Straße und „Auf der Bette“ denn umsetzen, planen und bezahlen? Kiens Antwort: „Ein Investor.“ Mit dem Verkauf der Fläche, so Kien, könnte ein finanzieller Spielraum geschaffen werden, „um weitere Projekte in der Stadtentwicklung voranzutreiben.“

Und wo sollen die beiden Realschulen im Stadtgebiet neu gebaut werden? Zu diesen Überlegungen möchte sich der OB-Kandidat der CDU noch nicht äußern.