Bottrop-Kirchhellen. Wenn Sekundarschule und Gymnasium mehr Schüler aufnehmen sollen als bisher, gehen ihnen die Räume aus. Das ist der Vorschlag der SPD.
Wenn die Stadt die Empfehlungen des Schulentwicklungsplanes umsetzt, wird es schnell eng werden im Schulzentrum am Kirchhellener Ring. Sowohl die Sekundarschule als auch das Vestische Gymnasium sollen künftig vier- statt bisher dreizügig werden. Wo sollen die zusätzlichen Räume dafür entstehen? Die SPD Kirchhellen hat dazu eine alte und eine neue Idee.
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Drei neue Klassenräume entstehen gerade im Pavillon an der Schulstraße zwischen Feuerwache und Gymnasium. Sie decken aber nur den zusätzlichen Raumbedarf für die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren auf weiterführenden Schulen (G9).
Das wird nicht reichen. Auf die weiterführenden Schulen Bottrops kommt in den nächsten Jahren ein Plus von gut 200 Schülerinnen und Schülern pro Jahrgang zu. Das entspricht dem Zuwachs von zwei Schulen mit je vier Parallelklassen im Bereich der Sekundarstufe I. In Kirchhellen sollen Sekundarschule und Gymnasium einen Teil des Zuwachses aufnehmen. Wenn die beiden Schulen künftig jeweils vier statt bisher in der Regel drei fünfte Klassen bilden sollen, brauchen sie jedes Jahr zwei Klassenräume mehr.
Auf dem Schulhof ist kein Platz für Anbauten
Auf dem Schulhof ist kein Platz für Anbauten, Der war schon zum Start der Sekundarschule nach den Container-Jahren an der Gregorstraße ziemlich knapp kalkuliert, wie der Schulausschussvorsitzende Rainer Hürter (CDU) schon damals immer wieder kritisiert hatte.
Deshalb hatte Hürter schon frühzeitig vorgeschlagen, nach dem geplanten Umzug der Feuer- und Rettungswache Kirchhellen an die Rentforter Straße solle mindestens ein Teil der Fläche der alten Wache für eine Schulerweiterung genutzt werden.
„Den alten Feuerwehrstandort sollten wir noch nicht anderweitig verplanen“
Diesem Vorschlag schließt sich Kirchhellens SPD-Chef Oliver Altenhoff jetzt an: „Den alten Feuerwehrstandort sollten wir noch nicht anderweitig verplanen“, sagt er mit Blick auf Begehrlichkeiten, dort hochwertigen Wohnraum in zentraler Lage zu schaffen. Die Fläche an der Ecke Schulstraße/Auf der Bredde wäre verfügbar nach dem derzeit für 2028 geplanten Umzug der Ortswehr Kirchhellen und des Rettungsdienstes. Ein großzügiger Ausbau des Schulzentrums würde eine gute Tradition fortsetzen, sagt Altenhoff: „Wir in Bottrop haben auf unsere Schulen immer gut aufgepasst. Deshalb stehen wir weitaus besser da als andere Städte.“
Altenhoff liefert zum Thema Schulerweiterung aber noch einen anderen Denkansatz unter dem Arbeitstitel: „Lasst uns die Bücherei aus dem Keller holen!“ Kirchhellens Büchereifiliale liegt eingezwängt zwischen Sekundarschule und Feuerwehr-Gerätehaus zu großen Teilen im Souterrain. .
Der SPD-Chef will eine Debatte anstoßen, die Büchereifiliale im Dorfkern neu aufzustellen. Womöglich ergänzt um eine „Bibliothek der Dinge“, in der die Menschen sich nicht nur Medien ausleihen, sondern auch andere Dinge. Altenhoff bringt zwei Standorte ins Gespräch: den alten Marktplatz und eine Fläche am St.-Antonius-Hospital.
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Am alten Marktplatz, sagt Altenhoff, könnte sich ein Neubau anschließen an die Bebauung zwischen Haupt- und Kirchstraße. Der intensiv genutzte Bücherschrank dort zeige, dass der Platz als Treffpunkt und Ort des Kulturaustausches funktioniere. Durch eine intelligente Aufteilung des verbleibenden Parkraums „würden wir dort gar nicht viele Parkplätze verlieren“. Auch einige Vorschläge des Kirchhellener Landschaftsarchitekten Peter Drecker zur Umgestaltung des alten Marktplatzes seien mit einem Neubau vereinbar.