Bottrop-Kirchhellen. Der Bücherschrank auf Kirchhellens alten Marktplatz ist wieder geöffnet. Nach einer Brandstiftung im August ist er im Wortsinn aufpoliert worden.

Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder und Claudia Behrendt vom Verein „Revierkinder“ haben den sanierten Bücherschrank auf dem alten Marktplatz wieder eröffnet. Drei Monate war er wegen einer Brandstiftung geschlossen gewesen. Besonders freut den Bezirksbürgermeister, dass der Verein bei der Betreuung des Bücherschrankes ehrenamtliche Verstärkung bekommen hat.

Ende August hatte ein Unbekannter Feuer an ein Buch im Schrank gelegt. Der Brand erstickte zwar, doch der Rauch machte alle Bücher im Schrank unbrauchbar. „Die haben bestialisch gestunken“, erinnert sich Claudia Behrendt. „Das konnte man niemanden mehr zumuten.“

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Die Kirchhellener Bezirksvertreter hatten im Sommer 2021 das Geld gegeben für Schrankbau, Fundament und Montage. Einstimmig beschlossen sie auch nach dem Kleinbrand, weitere 1400 Euro für die Reparatur zu geben. In der Zimmerei Grewer hat der Schrank bei der Gelegenheit neue Einlegeböden bekommen. Das Kinderfach unten im Schrank ist jetzt deutlich gekennzeichnet.

Seit der Brandstiftung im August war der Bücherschrank geschlossen.
Seit der Brandstiftung im August war der Bücherschrank geschlossen. © Kai Süselbeck

Dass der Schrank in Ordnung gehalten wird, dafür wollen Hedi Brockmann und Dieter Pommerenke sorgen. Nach dem Brand haben sie den Schrank immer wieder gelüftet und inzwischen neu befüllt. Pommerenke, im Dorf bestens bekannt als Seniorennetzwerker und Computertrainer, hat einige kleine Wünsche an die künftigen Bestücker.

„Manche Bücher haben erkennbar lange im Keller oder auf dem Speicher gestanden und sind entsprechend verstaubt. Es würde uns helfen, wenn sie vor dem Einstellen abgewischt werden.“ Auch den Nutzwert sollten die Bücherlieferanten bedenken: „Was nützt heute noch jemandem ein Straßenatlas von 1998?“

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Einig sind sich Verein und Betreuer: Der Bücherschrank wird intensiv genutzt und als Bereicherung der Dorfmitte empfunden. „Seitdem die Sitzgruppe mit Tisch vor dem Schrank steht, sehe ich immer jemanden dort sitzen“, sagt Claudia Behrendt. Auch am Bücherumschlag merken die Betreuer: Hier wird eifrig eingestellt und herausgenommen. Behrendt: „Wir müssen ständig aufpassen, dass der Schrank nicht zu voll gestopft wird.“