Bottrop. Nach den Ausschreitungen in der Neujahrsnacht 2024 baut die Polizei am Roten Platz Videoüberwachung auf. Das war ein dringender Wunsch der Stadt.
Nach den Zerstörungen auf dem Roten Platz in der Neujahrsnacht 2024 hat die Polizei dort verstärkte Präsenz zu Silvester angekündigt. Jetzt gibt sie bekannt: Zur Unterstützung der eingesetzten Beamten und zur Überwachung des Böllerverbotes bekommt sie auch eine Videoüberwachungsanlage.
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Das Böllerverbot hatte die Stadt per Allgemeinverfügung erlassen. Es gilt für den Roten Platz sowie den angrenzenden Bereich des Prosperparks in der Prosper-III-Siedlung von 18 Uhr an Silvester bis um 8 Uhr am Neujahrsmorgen. In dieser Zeit ist das Böllern, Zünden und Mitführen jeglicher Feuerwerkskörper untersagt. Kontrolliert wird das Verbot sowohl von der Polizei als auch vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD).
Videoüberwachung am Roten Platz soll Ausschreitungen vorbeugen
Zur Überwachung des Verbotes und zur Verhinderung von Ausschreitungen hatte in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff die Videoüberwachung ins Spiel gebracht. Darüber haben wir mit der Polizei schon mehrfach gesprochen, sagte Ordnungsamtsleiter Michael Althammer: „Wir haben aus Sicht der Stadt den Wunsch eindeutig geäußert.“
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Diese Idee hatten wir auch schon selbst, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. „Polizeipräsidentin Frederike Zurhausen hat schon im September eine Anfrage gestellt beim Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD).“ Die Duisburger Behörde stellt den Kreispolizeibehörden auf Wunsch und falls verfügbar Überwachungsanlagen zur Verfügung.
Zehn solcher Anlagen zur „Videobeobachtung“, so die offizielle Sprachregelung, hat das LZPD im Bestand. Sie bestehen aus einem Anhänger mit vier Kameras an einer Teleskopstange, die eine Fläche von oben überwachen, sowie zwei Kameras zur Eigensicherung. Bedient wird die Anlage von Polizisten des PP Recklinghausen, die dafür eine Schulung erhalten haben.
Neujahr 2024: Angriffe auf Polizeibeamte in Bottrop
Rückblick: Gegen 0.40 Uhr am Neujahrstag 2024 wurde am „Roten Platz“ an der Kardinal-Hengsbach-Straße aus einer Gruppe heraus Pyrotechnik in Richtung von Polizeibeamtinnen und -beamten geworfen. Als die Beamten den Werfern folgten, schleuderte ein Tatverdächtiger einen Pflasterstein auf einen Streifenwagen.
Bei seiner Festnahme leistete der 17-Jährige aus Bottrop Widerstand. Er kam ins Gewahrsam und bekam eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Während der Maßnahmen kam es zu weiteren Würfen von Pyrotechnik gegen die Einsatzkräfte und Sachbeschädigungen.
Der Rote Platz war in der Neujahrsnacht 2024 völlig zerstört worden. Die Hochbeete und Sitzbänke, die den Platz auf Prosper III verschönern sollen, waren massiv beschädigt worden. Holz und Glassplitter bedeckten den Platz, der bereits in der Silvesternacht 2022/23 beschädigt worden war.