Bottrop. Ein Betreiber-Team für Forsthaus Specht zu finden, ist derzeit schwierig. Bis zur Wiedereröffnung setzt Karen Drews nun auf Zwischenlösungen.
Die Pläne für einen Neubeginn im Frosthaus Specht klingen gut – für Bottrop und für die Stammkundschaft, die das Traditionslokal immer noch vermisst. Neueigentümer, der Bottroper Diplom-Ingenieur Karen Drews, der das große Anwesen von der letzten Eigentümerfamilie Lenko gekauft hat, möchte den Ort nämlich so erhalten, wie er war, wenngleich auch moderat weiterentwickeln. Herzstück solle demnach die gehobene deutsche bürgerliche Küche bleiben.
„Aber einen Küchenchef oder eine -chefin zu finden, die das Lokal auch betreiben können, ist schwieriger als ich gedacht habe“, so Karen Drews auch Nachfrage der WAZ. Zwar sind die Umbau- und Renovierungsarbeiten, soweit nötig, schon ziemlich weit gediehen. Auch mit dem Amt für Grün und Umwelt habe er den alten Baumbestand unter die Lupe genommen. Fünf oder sechs der alten Bäume seien demnach krank und müssten gefällt werden. Aber das sei gerade nicht das Hauptproblem, so der Besitzer, der ziemlich genaue Vorstellungen vom neuen alten Forsthaus hat.
Es gab unmögliche Angebote für Bottrops Forsthaus – bis hin zum Swinger-Club
In den vergangenen Monaten seien schon einige Interessenten auf ihn zugekommen, berichtet Drews. Dabei sei es nicht immer nur um die reine Gastronomie gegangen. Ein Duo hätte in dem Anwesen angeblich sogar gerne einen Swinger-Club betrieben. „Aber nicht mit mir!“ – Karen Drews ist hörbar empört. Denn er möchte diesen für ihn persönlich wichtigen und die Stadt historischen Ort eben gepflegt und vor allem für alle, von Großeltern- bis zur Enkelgeneration als Treffpunkt und Gasthaus mit guter heimischer Küche beleben.
An diesem Plan hält der Eigentümer fest, auch wenn es etwas dauern mag, bis die passenden Betreiber gefunden sind. In der Zwischenzeit kann er sich aber gut vorstellen, Forsthaus Specht tageweise zu vermieten. „Für Familienfeiern oder Firmenveranstaltungen ist das doch ein schöner Anlaufpunkt.“ Auch größenmäßig sei das Haus flexibel buchbar. Bis zu 150 Personen passen in den großen Saal, kleinere Räume bieten für Platz für bis zu 60, 70 Personen.
Neuer Eigentümer sucht auch private und persönliche Erinnerungen an Forsthaus Specht für eine Chronik
Allerdings müsste dafür ein eigenes Cateringunternehmen mitgebracht werden, das dann für das leibliche Wohl sorgt. Dass der Wunsch nach Wiedereröffnung die Menschen in der Stadt immer noch umtreibt, kann Karen Drews aus eigener Erfahrung bestätigen. „Ich werde immer wieder angesprochen, wenn ich dort bin, wenn die Leute sehen, dass etwas passiert am oder im Haus“, erzählt der Eigentümer. Einige hätten ihm sogar Fotos von Familienfeiern gezeigt, die zum Teil viele Jahrzehnte zurücklägen.
Karen Drews weiß, dass die Geschichte von Forsthaus Specht wohl bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, Gastronomie seit deutlich mehr als 100 Jahren dort eine Rolle spielt. Das brachte ihn auf die Idee, so etwas wie eine Chronik mit persönlichen Erinnerungsstücken an Forsthaus Specht zusammenzustellen.
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„Es wäre toll, wenn Menschen uns Fotos, vielleicht sogar Speisekarten von früher oder andere Erinnerungsstücke geben könnte“, sagt Drews und verspricht: „Es wird nichts verschwinden, Fotos werden vervielfältigt und die Originale zurückgegeben.“ Vielleicht weiß jemand sogar noch von alten Einrichtungsgenständen oder Accessoires für so eine lebendige Chronik.
Wer zu dieser Chronik etwas beitragen kann odersich auch für die Arbeit als Koch/Köchin, Küchenchef interessiert und dafür den nötigen Hintergrund und die Fähigkeit hat, kann sich gerne bei Karen Drews melden: Tel.: 0177 2410799.